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Falstaff Magazin Österreich 5/2016

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wein / WIENER WEIN Der

wein / WIENER WEIN Der Heurige Wailand ist Sieger in der Kategorie »Schönste Aussicht« im »Falstaff Heurigen- und Buschenschankguide«. Der Wiener Gemischte Satz war früher bei kundigen Heurigenbesuchern eher gefürchtet. Heute ist er das gesuchte Flaggschiff der meisten Wiener Weinproduzenten. Beim Heurigen Göbel kann man bei jedem Wetter die guten Weine genießen. nahe gelegene Stift Klosterneuburg bereits seit dem 12. Jahrhundert seine Weingärten, insgesamt drei Viertel der rund 25 Hektar großen Gesamtfläche. 1893 setzte das Stift hier mit St. Laurent den ersten reinsortigen Weingarten von Österreich; bis heute ist das Stiftsweingut der größte Erzeuger dieser Sorte geblieben. Am linken Donauufer liegen am Bisam - berg die Weingärten der Winzerfamilien aus Stammersdorf, Strebersdorf und Großjedlersdorf, die allesamt für ihre Heurigentradition berühmt sind. Auf rund 250 Hektar wird hier auf lössbedeckten Schotterterrassen Weinbau betrieben. Die lehmigen Böden weisen einen mittleren Kalkgehalt auf und können Wasser gut speichern, in höheren Lagen ist der Kiesanteil vom Schotter der Urdonau größer, diese Lagen verfügen über eine sehr gute Drainage. Auf den Lagen mit Urgesteinsschotter, etwa der Ried Herrenholz, fühlen sich Grüner Veltliner, Riesling und sogar Pinot Noir sehr wohl, während die weißen Burgundersorten bevor- Fotos: Herbert Lehmann, Peter Schmidt, Sigma Foto, Rainer Gregor Eckharter, Juergen Hammerschmidt, Eva Kelety, beigestellt > aber auch stets engagierte Quereinsteiger und Hobbywinzer magisch angezogen. Ein gutes Beispiel ist der bekannte Wirtschaftsjournalist Georg Wailand, der ganz oben auf dem Berg eine verwilderte Wiese in einen prächtigen Weingarten samt Heurigen mit magischem Ausblick auf die Wiener Stadt verwandelt hat. Der Burgstall ist ein mächtiger Felsbrocken zwischen Nussberg und Kahlenbergerdorf, auf seinem Südwesthang wachsen auf kargen, steinigen Böden auf Marmorgrund straffe Rieslinge. Von seinem nach Norden abfallenden Gegenhang namens Weißleiten – der Name rührt daher, dass hier der Schnee am längsten liegen bleibt – kommen eher leichte, säurebetonte Weine, die man gerne zum Auffrischen der kraftvollen, reifen Weine von den Südhängen verwendet. In dem vom Kahlenbergerdorf zur Donau hin verlaufenden Graben bewirtschaftet das 34 falstaff jul–aug 2016

zugt in den etwas nährstoffreicheren Kernzonen wie Breiten und Gritschen stehen. Wiesthalen wiederum, eine Sattellage, die von der Kellergasse bis fast zum Gipfel aufsteigt, wird im oberen Teil von einer Schicht durchzogen, die mit Eisenoxid und Magnesium angereichert ist – nicht unähnlich dem Boden von Pomerol im Bordeaux. Kein Wunder also, dass hier gewiefte Winzer bereits Merlot ausgesetzt haben. Fritz Wieninger und Rainer Christ sind hier die ersten Adressen. WIEN-WEIN KENNENLERNEN Um die Qualität der Wiener Weine auch gebührend zu zelebrieren, wurde am 21. Juni zum bereits zwölften Mal der »Wiener Weinpreis« an die besten Vertreter in zehn Kategorien vergeben. Nach der Bewertung einer Fachjury können auch alle Weinliebhaber in den Genuss von Wiens prämierten Tropfen kommen: Während des Filmfestivals am Wiener Rathausplatz vom 14. Juli bis 4. September 2016 können die Siegerweine des Weinpreises sowie eine Auswahl weiterer Wiener Top-Weine am Stand der »Wieno Weinbar« im Rathauspark – am Brunnen auf der Parlamentsseite gelegen – verkostet werden. Die wohl schönste Art, den Wiener Wein hautnah kennenzulernen, bietet der »Wiener Weinwandertag«, der diesmal am ersten Oktoberwochenende stattfindet. Aus drei organisierten Routen kann eine Lieblingstour ausgewählt werden, und es warten spektakuläre Ausblicke und gute Labe- und Verkostungsstationen. < Winzerfamilie Fuchs aus Mauer: Kurt, Helene Fuchs-Steinklammer, Stefan, Brittney und Alexander Fuchs (v. l.). WIENS MINIGÄRTEN Weinlese für den guten Zweck Die Trauben der kleinsten Weingärten Wiens werden ausschließlich für karitative Projekte herangezogen. Im Herbst 2012 wurden erstmals wieder im »Liesenpfennig« Trauben gelesen – der historische Weingarten liegt in der Parkanlage des kaiserlichen Wiener Barockschlosses Schönbrunn. Schon zu Zeiten der Habsburgermonarchie wurde hier auf dem Areal der kaiserlichen Sommerresidenz Wein angebaut. Heute bewirtschaften dieses Kleinod die Winzer der »WienWein«- Gruppe und vinifizieren daraus rund 600 Flaschen jährlich. Diese werden dann in einer Online-Auktion an die Meistbietenden versteigert, der Erlös kommt den SOS-Kinderdörfen zugute. Da hätte auch Kaiserin Maria Theresia ihre helle Freude gehabt. Der edle Innenstädter Wein Auch so mancher Wiener ist schon des Öfteren am kleinsten Weingarten der Stadt vorbeigegangen, ohne auf ihn aufmerksam zu werden. Und das, obwohl er sich direkt im 1. Bezirk, genauer gesagt am Schwarzenbergplatz befindet – versteckt hinter einer schmucken Balustrade. Geerntet werden die Trauben, aus denen sich je nach Jahrgang zwischen 45 und 60 Flaschen ergeben, vom Wiener Bürgermeister Michael Häupl höchstpersönlich. Dieser Wein wird zugunsten der Aktion »Licht ins Dunkel« auktioniert. Bewirtschaftet wird der Miniweingarten vom Team des bekannten Weinguts Mayer am Pfarrplatz aus Heiligenstadt. Die Lage Liesenpfennig auf dem Areal von Schloss Schönbrunn. Weinlese mit Bürgermeister Michael Häupl (2. v. r.) mitten im 1. Wiener Gemeindebezirk. jul–aug 2016 falstaff 35

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