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Falstaff Magazin Österreich 5/2016

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wein / WIENER WEIN Blick

wein / WIENER WEIN Blick vom Weingut Cobenzl auf den Reisenberg und die Stadt Wien. 10 TOP WEINGÜTER WIEN 1 Weingut Wieninger, 1210 Wien 2 Weingut Christ, 1210 Wien 3 Weingut Cobenzl, 1190 Wien 4 Weingut Edlmoser, 1230 Wien 5 Weingut Hajszan Neumann, 1190 Wien 6 Weingut Mayer am Pfarrplatz, 1190 Wien 7 Weingut Rotes Haus, 1190 Wien 8 Wein- und Sektkellerei Schlumberger, 1190 Wien 9 Weingut Zahel, 1230 Wien 10 Weingut Stift Klosterneuburg, 1190 Wien > Die Stadt Wien hat ihre Weingärten unter besonderen Schutz gestellt. Sie dürfen unter keinen Umständen bebaut und müssen verpflichtend bewirtschaftet werden. In Mauer erzeugen Richard und Alexander Zahel erstklassigen Wein. > In der letzten Phase wurde durch östliche Winde schließlich noch Löss angeweht, vor allem am Bisamberg finden sich meterdicke Schichten. Es haben sich also auf engstem Raum sehr unterschiedliche Böden entwickelt, was im Ergebnis die Weine der verschiedenen Lagen stark beeinflusst, aber auch wiedererkennbar macht. KLEINE BEZIRKSSCHAU Die Weingärten um Mauer im Süden von Wien liegen auf den südlichsten Ausläu - fern der Nördlichen Kalkalpen. Auf diesem Muschelkalkgrund mit Dolomitanteil liegen lehmige Sedimente, darüber gerundeter Kalkstein. Das warme pannonische Klima lässt hier kräftige Weißweine wachsen, bietet aber auch ideale Standorte für gehaltvolle Rotweine. Neben österreichischen Klassikern wie Zweigelt, Pinot Noir und St. Laurent wachsen hier auch Merlot, Cabernet Sauvignon und sogar Syrah heran – und bringen erstaunliche Ergebnisse. Winzer wie Michael Edlmoser und Richard Zahel erzeugen hier erstklassige Weine, die man auch in ihren gepflegten Heurigenlokalen genießen kann. Die im Bezirk Favoriten gelegenen Weingärten von Oberlaa sind die wärmsten von Wien, Fotos: Herbert Lehmann, beigestellt 32 falstaff jul–aug 2016

Manuel Nössing ist eine neue Kraft am Wiener Bisamberg. auch hier bieten Löss- und Schotterböden gute Bedingungen sowohl für Weiß- wie Rotweine, im Moment dominiert auf den rund 25 Hek tar der Grüne Veltliner und der Gemischte Satz. Sie sind die kuriosen Weingartenzwerge im dicht verbauten Gebiet: In den westlichen Randbezirken Ottakring und Hernals gibt es einige spärliche Reste der einst sehr umfangreichen Rebflächen. Glich Ottakring in vergangenen Zeiten einem »Rebenmeer«, so steht heute auf Braunerde noch das »Rosengartl« mit 1,3 Hektar und auf kalkreichen Lössböden der 4,5 Hektar große Weingarten am Wilhelminenberg. In Hernals betreibt die Familie Stippert ihre Rotweinanlage mit Roesler und Blauburger am Heuberg, sie teilt sich mit Mathias Leitner auch den Wilhelminenberg. Sehenswert ist der 8,3 Hektar große Südhang namens Alsegg, ein Weingarten der immerhin schon 1042 urkundlich erwähnt wurde und wohl seit tausend Jahren bewirtschaftet wird. Heute im Besitz der Gutsverwaltung Stift St. Peter, wird diese Weingartenlegende vom Top-Produzenten Mayer am Pfarrplatz in Heiligenstadt in Pacht bewirtschaftet. Alsegger Riesling und Gelber Muskateller genießen einen exzellenten Ruf. In Neustift am Walde liegen die pittoresken Südhänge gleich hinter den Heurigenbetrieben. Zunächst die Hofstätten, auf mittlerer Höhe die Mitterbergen, oben die Neubergen. Der Hackenberg, wo vereinzelte Weingärten liegen, wurde bereits großteils zugebaut. Echte Wiener Weintradition genießen kann man beim »Neustifter Kirtag«, der alljährlich ausgerichtet wird – dieses Jahr vom 19. bis 22. August. Die nur gering kalkhaltigen Böden sind in Neustift eine dünne, karge Humusschicht auf einer Lage von erodiertem Sandstein, der auf einem Unterboden aus Flysch liegt. Neustift ist berühmt für seine großen, teils klischeeverhafteten Heurigenrestaurants, unter den Weingütern ragt qualitativ das Traditionsweingut Fuhrgassl-Huber heraus. Im Norden Neustifts liegt Sievering im Tal des Arbesbach, hoch darüber befinden sich an der Himmelstraße und Bellevuestraße die nach Süden ausgerichteten Toplagen, die sich vom Himmel am Cobenzl bis zu den Thorsäulen neben der Wallfahrtskirche Maria Schmerzen nach Osten in die Stadt erstrecken. Weiter Richtung Norden schließen sich dann die Weinlagen des bekanntesten Wiener Weinbaudorfs, nämlich jene von Grinzing, an. Sie tragen Namen wie Reisenberg, Steinberg, Hungerberg oder Ring, und über jede von ihnen ließen sich lange Geschichten erzählen. Der Reisenberg gilt mit seinen fünfzehn Hektar als die Hauptlage von Grinzing, der Steilhang ist berühmt für seine Mineralität, dank eines hohen Kalkgehalts und der Kalkstein- und Schieferbrocken im Boden verfügen seine Weine über eine pikante Finesse. Hier wächst der ausgezeichnete Weißburgunder des Weinguts Cobenzl, das im Besitz der Stadt Wien ist und mit sechzig Hektar Rebfläche zu den bedeutendsten Erzeugern der Weinbauregion zählt. EINE »GEMISCHTE« RENAISSANCE Zwischen Donaustrom und Grinzing erhebt sich der Nussberg, mit rund 150 Hektar Rebfläche der Wiener Weinberg schlechthin. Zu seinen Füßen liegen die Weindörfer Nussdorf und Heiligenstadt. Seit Urzeiten waren hier Klöster und Kirchen begütert, die ihre Weinrieden am wertvollen Nussberg bewirtschaften ließen. Betrachtet man den Nussberg frontal von Süden, kann man mit freiem Auge die Gliederung in drei »Stockwerke« erkennen, die tatsächlich bereits seit dem Mittelalter »Obere Schoss« (von Geschoss), »Mittlere Schoss« und »Untere Schoss« genannt werden. Die Böden auf diesem großen Weinberg variieren, ebenso die Exposition – er ist daher seit jeher in unterschiedliche Subrieden unterteilt. Der »Filetteil« des Nussbergs liegt in den kalkgeprägten Südhängen der Mittleren Schoss, legendär sind die Rieden Preussen, Rosengartl, Golin – aus ihr stammte der Lieblingswein von Kaiser Franz Joseph I. – oder Ulm. Mit Trauben aus letztgenanntem Weingarten kreiert Fritz Wieninger seit 1999 jenen Wein aus »Alten Reben«, der fraglos die Renaissance des Wiener Gemischten Satzes federführend eingeleitet hat. Viele namhafte Weingüter bewirtschaften Rieden am Nussberg, darunter Mayer am Pfarrplatz, Rotes Haus, Fritz Wieninger, Huber, Hajszan, Jutta Ambrositsch, Lenikus und viele andere mehr. Der Nussberg hat > jul–aug 2016 falstaff 33

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