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vor 6 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 4/2018

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wein / ROTER VELTLINER

wein / ROTER VELTLINER Stimmen die Bedingungen für den Roten Veltliner, so wird er produktiv, manchmal auch zu sehr. WEIN-FRAGEN ROTER VETLINER? Optik: Die Trauben sind hellrötlich bis fast violett, haben eine eher dünnschalige Beerenhaut, die sie anfällig für Edelfäule machen. Geschmacksbild: Frische Kräuter, Walnuss, gelbe Birne, Mango, Ringlotten, Quitten, Blütenhonig, Mandarinen, Orangen, Südfrüchte, Datteln, Dörrobst. Kräftiger Körperbau bei mittlerer Komplexität, gute, harmonische Säurestruktur. Zu finden u.a. bei: Josef Fritz, Stefan Bauer, Leth, Ecker-Eckhof, Sauerstingl, Kolkmann, Ernst, Direder; Wagram Mantlerhof, Buchegger, Fink, Hörth; Kremstal Rudi Pichler; Wachau Birgit Eichinger; Kamptal Hofbauer-Schmidt; Setzer, Suttner, Weinviertel Schup; Thermenregion Fuhrgassl-Huber; Wien Notizen auf www.falstaff.at Außerhalb Österreichs und der Slowakei, dem mit aktuell angeblich 350 Hektar größtem Anbaugebiet, gibt es auch noch sehr wenige Hektar Roten Veltliner in Ungarn und in Tschechien. > stets hochgehalten, und auch in der nachfolgenden Generation wird sich das nicht ändern. Bei einem Besuch des Betriebes gleich neben Gedersdorf am Fuße des Geblings sollte man nicht verabsäumen, nach älteren Jahrgängen des Roten Veltliners zu fragen. Nirgendwo sonst kann man feinere Exemplare von gereiften Roten Veltlinern in dieser Tiefe und Vielfalt auf höchstem Qualitätsniveau erleben. Wer das Glück hatte, einige Tropfen aus den Legenden-Jahrgängen 1977, 1959 oder 1954 zu erhaschen, wird vollends vom Roten-Veltliner- Fieber gepackt werden. Der Rote Veltliner Ried Reisenthal, leider meist in Windeseile ausverkauft, ist eine Ikone der Sorte und sollte in keinem gut sortierten Weinkeller fehlen. HOCHANSPRUCHSVOLLE SORTE Der Rote Veltliner stellt Ansprüche an den Standort. Diese sind im Idealfall tiefgründige Löss- und Schotterböden in früher und warmer Lage. Die Sorte ist sehr empfindlich, was das Blütewetter betrifft, Winter- und Spätfröste stellen eine große Gefahr dar, eine Anfälligkeit für Pilzbefall durch Peronospora und Botrytis ist nicht zu verleugnen. Stimmen jedoch die Bedingungen, neigt der Rote Veltliner zu großer Produktivität. Verabsäumt es der Winzer, den Ertrag entsprechend zu regulieren, dann entstehen schlichte, dünne, ja nichtssagende Weine. Hält der Winzer die Zahl der Trauben am Stock in Grenzen – es wird auch erfolgreich mit Traubenteilung gearbeitet –, dann kann aus Rotem Veltliner Großes entstehen. Nämlich eigenständige Weine, extraktreich, kraftvoll und mit individuellem Aroma sowie sicherem Reifepotenzial. Sorten-Abkömmlinge des Roten Veltliner gibt es in Österreich recht zahlreich, aus natürlicher Kreuzung mit Silvaner entstanden der Neuburger und der Frührote Veltliner, der irreführender Weise auch als Malvasier bezeichnet wird. Aus der Verbindung des Roten Veltliners mit Traminer entstand der in der Thermenregion gepflegte Rotgipfler, aus natürlicher Kreuzung mit einer weiteren traminerartigen Rebsorte ist der Zierfandler hervorgegangen. Und selbst wenn der Rote Veltliner eine launische Diva ist, so hat er im Weingarten auch durchaus seine Vorzüge. Denn kaum eine Weißweinsorte kommt so gut mit Hitze zurecht, der Rote Veltliner übersteht auch extensives Sonnenbaden ohne Schwierigkeiten. Auch Trockenperioden meistert die Sorte deutlich besser und ohne Bewässerung zu benötigen. Das ist in Zeiten der Klimaerwärmung ein klarer Pluspunkt für den Roten Veltliner. Auch der Wachauer Paradewinzer Rudi Pichler aus Wösendorf führt einen beachtlichen Wein aus Rotem Veltliner in seinem Sortiment. »So ist für mich allerdings nur die hohe Reife interessant, weil die leichten Roten Veltliner neutral ausfallen.« Pichler hat nach dem Tod eines Onkels im Jahr 1991 einen Teil der Wirtschaft in Mautern übernommen samt einer Parzelle Rotem Veltliner. Die Pflege sei intensiv und nur teilweise kostendeckend. 2014 gab es einen Totalausfall. Pichler: »Trotzdem muss man den Roten Veltliner bewahren, und da trage ich gerne einen Teil dazu bei.« Die Zukunft dieser facettenreichen Sorte scheint also gesichert, man darf sich darauf freuen, dass sich immer mehr Winzer dem Roten Veltliner widmen und damit künftig auch internationale Weinkarten bereichern. < Fotos: Fotolia, beigestellt 38 falstaff jun 2018

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