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vor 8 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 4/2016

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wein / TASMANIEN

wein / TASMANIEN Spektakulärer Naturschauplatz: die Moulting Lagoon an der Ostküste Tasmaniens. Das Allererste, was einem an Tasmanien auffällt, ist die unglaublich frische Luft. Sobald man aus dem Flieger steigt, atmet man voller Erstaunen erst mal tief durch. Kein Wunder, denn die Wetterstation bei Cape Grim an der nordwestlichen Ecke Tasmaniens misst seit Jahren die sauberste Luft der Welt: 16.000 Kilometer liegen zwischen Tasmanien und dem Südzipfel Argentiniens, der nächsten Landmasse gen Westen. Im Osten liegt Neuseeland, im Süden nur noch die Antarktis. Umspült vom kalten, sauberen Wasser des tiefen südlichen Ozeans, ist Tasmanien so ziemlich das Gegenteil von allem, was man sich unter Australien vorstellt. Die Weine Tasmaniens sind ebenfalls weit entfernt von jeglichem australischen Klischee: Sie sind durchwirkt von ebendieser Frische, dieser forschen, klaren Sauberkeit. Genau deswegen gilt Tasmanien auch als die derzeit aufregendste Weinregion Australiens. Dass ihre 3300 Kilometer lange Küste einfach atemberaubend ist und uralte Regenwälder mit hoch aufragenden Eukalyptusbäumen und exotischen Baumfarnen nahezu mystisch anmuten, ist für Weinreisende ein hinreißender Bonus. TASMANIEN HOLT AUF Die kühle Frische der Insel prädestiniert Tasmanien geradezu für die Produktion von Schaumweinen und Rebsorten, die es gerne sonnig, aber nicht heiß mögen, wie Pinot Noir, Chardonnay und Riesling. Sie stellen zusammen zwei Drittel der 1800 Hektar großen Rebfläche und begründen Tasmaniens Ruf. Die Westküste stellt die Wetterfront, ist nass, meist bewaldet und hauptsächlich als Nationalpark ausgewiesen – wie nahezu vierzig Prozent Tasmaniens. Wein gedeiht in den Tälern des Südens, an der trockenen Ostküste und im Nordwesten. Inzwischen reißen sich sogar zahlreiche Weingüter vom Festland um tasmanische Trauben, selbst Penfolds in Adelaide bezieht mitunter tasmanischen Chardonnay für seine Luxus-Cuvée Yattarna. Kym Schroeter, Kellermeister für Weißweine, erklärt: »Was Tasmanien dem Wein gibt und wonach ich suche, ist diese straffe Linearität – sie bringt knackige Zitrusfrische.« Die Kult-Winzer Shaw & Smith aus den Adelaide Hills haben es noch weitergetrieben und 2011 im tasmanischen Coal River Valley im Süden der Insel einen heute 28 Jahre alten Weinberg gekauft und ihn auf Vordermann gebracht. Ursprünglich wurde er zur Schaumweinproduktion gepflanzt, halb Pinot Noir, halb Chardonnay. Heute werden daraus zwei der poetischsten Weine Australiens gekeltert, mit zurückhaltenden 12,5 Volumenprozent Alkohol. Michael Hill Smith, der erste Master of Wine Australiens und in Down Under eine Winzerlegende, meint: »Wir fanden die Frucht einfach umwerfend, diese aromatische Intensität, gepaart mit wirklich hoher Säure. Südtasmanien ist einzigartig, was Weinbau anbelangt. Diese Kombination von kühlem, aber trockenem Klima schlägt sich in deutlich prononcierten Aromen nieder, insbesondere im Chardonnay, Riesling und Pinot Noir. Die Weine stechen wirklich hervor.« Der Name des Weinguts und der Siedlung, Tolpuddle, weist aber auch auf die bedrückende Vergangenheit der Insel hin. 1803 wurde auf der damals außerordentlich ungastlichen und wilden Insel eine englische Strafkolonie gegründet. Das hatte auch Folgen für die rund siebentausend Aborigines, von denen nur wenige von Gewalt, Mord und ansteckenden Krankheiten verschont blieben. Bis zur > Fotos: Wine Tasmania & Ilona Schneider, beigestellt 46 falstaff jun 2016

Shaw and Smith: reife Pinot-Noir-Trauben und ein Keller ganz in Weiß. »Tasmanien ist einzigartig, was Weinbau anbelangt. Die Frucht ist einfach umwerfend, diese aromatische Intensität, gepaart mit wirklich hoher Säure.« MICHAEL HILL SMITH MW und Winzerlegende jun 2016 falstaff 47

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