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vor 8 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 4/2016

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cover / BORDEAUX EN

cover / BORDEAUX EN PRIMEUR 2015 ALAIN RAYNAUD ZUM THEMA PREISE ALAIN RAYNAUD Präsident des Grand Cercle des Vins de Bordeaux > Ob klassische Weine vom linken oder große Weine vom rechten Ufer: Der Jahrgang 2015 überzeugt qualitativ. ten«. Und so ist es auch gekommen. Besonders groß ist die Freude auf Smith Haut Lafitte, wo der tolle Jahrgang ideal zum 25-Jahr-Jubiläum passt. Florence und Daniel Cathiard kauften das Weingut 1990 und machten es zu einem Vorzeigebetrieb: »Für uns ist dieses Jahr einmal mehr Bestätigung, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Die Weine aus Pessac stehen heute jenen des Médoc um nichts nach.« In Sauternes und Barsac verlief der Sommer nahezu ideal, und so konnte die Ernte für die Süßweine bereits sehr früh in den ersten Septembertagen beginnen. Bei Yquem holte man in den ersten beiden Septemberwochen von den Schotterböden bereits ein Drittel der Ernte. Am 16. September sorgte ein kräftiger Regen für eine erneute Botrytiswelle, die Edelfäule konnte sich im kühlen, trockenen Wetter der zweiten Septemberhälfte sehr schön entwickeln, und so folgte das zweite Erntedrittel von 28. September bis 2. Oktober. Einige Lagen hatten zu diesem Zeitpunkt zwar reife goldene Beeren, aber noch keine Edelfäule. Das änderte sich mit leichten Château Angélus: Durch die Aufwertung sind auch die Preise gestiegen. Regenfällen, und so konnten bis 21. Oktober auch die restlichen Trauben geerntet werden. Es entstanden fruchtige, präzise Süßweine, eher auf der kraftvolleren Seite mit höherem Restzucker und Säurewerten an der unteren Grenze der Idealwerte. Wie auch die Rotweine des Jahrgangs dürften auch die Süßweine eher früher antrinkbar sein, was aber nicht gegen eine gute Lagerfähigkeit spricht. Nun die Gretchenfrage: Subskribieren, ja oder nein? Der Jahrgang lässt qualitativ keine Fragen offen. Wenn man also sichergehen will, dass man den einen oder anderen speziellen Wein oder ein Sonderflaschenformat hat, dann empfiehlt sich der Vorkauf. Wenn man sich einen wirtschaftlichen Vorteil erhofft, dann sollte man’s eher lassen. Wer aber die letzten Jahre ausgelassen hat, könnte nun seine Bestände wieder füllen. Mittelfristig sind ein paar gereifte Magnums aus einem tollen Bordeaux-Jahrgang zu bevorzugen. Ab Seite 200 finden Sie die höchstbewerteten Weine aus allen Regionen. Unter www. falstaff.at finden Sie noch weitere Notizen, darunter auch tolle Preis-Leistungs-Weine. < FALSTAFF Was antworten Sie Weinfreunden, die keinen Bordeaux mehr kaufen, weil er ihnen zu teuer ist? ALAIN RAYNAUD Alle haben die extremen Preise von 2009 und 2010 vor Augen – aber es waren ja nur ein paar Dutzend Châteaux, die übertrieben haben. Es gab damals und es gibt heute im Bordeaux nach wie vor sehr viele gute Angebote zu erschwinglichen Preisen, etwa bei den nahezu 200 Gütern im Grand Cercle ... Viele Kunden beklagen aber, dass diese Güter nicht bekannt genug seien. Und sie fragen sich: Wie sollen wir nur den zu unserem Geschmack passenden Wein finden? Es wäre eigentlich die Aufgabe des Handels, den Kunden in Kontakt mit dem Château zu bringen – doch der Handel hat seine alte Aufgabe verloren, ein Mittelsmann zu sein. Viele Händler beschränken sich darauf, mit den teuersten Flaschen zu handeln, weil dort die Margen am besten sind. Das ist schade, aber man muss das einfach akzeptieren – die Châteaux müssen heute eben ihre Kunden direkt suchen. Und was sind Ihre Erwartungen für die Primeurkampagne 2015? Die macht mir wirklich Sorgen. Es geht darum, einen Preis zu finden, der Interesse stimuliert. Jeder muss an dem Wein verdienen können und ein gutes Geschäft machen – das Château, der Handel und der Kunde auch. Aber wenn man jetzt schon wieder die ersten Preisvorstellungen hört ... Diese Preistreiberei ist wie eine Grippe-Epidemie. Ich bin leider nicht sehr optimistisch. Fotos: blairon Thomas, Deepix.com 30 falstaff jun 2016

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