Falstaff Magazin Österreich 4/2016

cover / FRANKOPHILER

cover / FRANKOPHILER WEINBAU HÉRMITAGE D’AUTRICHE Gernot Leitner, Gols Im Haus Leitner wurde bereits der würzige Rotwein aus dem Rhônetal vinifiziert, als man die Sorte noch gar nicht aufs Etikett schreiben durfte. COMTES DE VIOGNIER DI Maximilian Hardegg, Seefeld-Kadolz Das Schlossweingut Graf Hardegg hat bereits seit 1995 mit der raren Weißweinsorte Viognier große Erfolge erzielt und mittlerweile einige Nachahmer gefunden. MÉTHODE ANCESTRALE Anna & Martin Arndorfer, Strass Gemeinsam mit Alwin und Steffi Jurtschitsch sind sie Partner bei »Fuchs und Hase«. Sie sind die Motoren des prickelnden »Pet Nat«-Trends in Österreich. > Zisterzienser, die bereits in ihrer Heimat aus dem Weinbau die erträglichsten Einnahmen bezogen. Sie begründeten mit dem Clos de Vougeot bei Nuits-Saint-Georges und dem Château de Cîteaux in Meursault oder dem Kloster Pontigny in Chablis die Weinkultur des Burgunds, die Mönche aus Frankreich brachten ihr Wissen mit an ihre neuen Wirkungsstätten im Osten. Am Nordufer des Bodensees besaß das Zisterzienserkloster Schloss Salem einst 2500 Hektar Weinberge, in Maulbronn erzeugten sie in der Grangie Elfingen gesuchte Weine. Auch in Österreich spielten die Mönche eine wesentliche Rolle bei der Kultivierung der Reben, nicht zuletzt wegen der liturgischen Bedeutung des Weins in der christlichen Tradition. Noch heute unterhält das Stift Zwettl mit dem Weingut Schloss Gobelsburg im Kamptal oder in Heiligenkreuz mit der Grangie Thallern wichtige Weingüter, von denen über viele Jahrhunderte bedeutende Impulse im Weinbau ausgegangen sind. So zeugt etwa der Heiligenkreuzerkeller jenseits des Leithabergs in Winden von den weinbaulichen Aktivitäten der Zisterzienser, im Osten des Neusiedler Sees geht der Ortsname Mönchhof direkt auf den Orden zurück, der im Gebiet des heutigen Burgenlands über große Besitzungen verfügte. Bereits im 13. Jahrhundert fand im Gepäck der frommen burgundischen Weinbauexperten auch die französische Weißweinsorte Pinot Gris oder Grauburgunder den Weg nach Österreich. Es verwundert nicht, dass diese im nördlichen Burgenland ihre größte Verbreitung gefunden hat. Der »Graue Mönch«, wie er auch genannt wird, ist in Österreich allerdings eine echte Rarität geworden. Zuletzt wurden im ganzen Land nur noch 274 Hektar gezählt. Dennoch: Fällt ein Pinot Gris so aus wie jener von Katharina Tinnacher in der Südsteiermark – die junge Winzerin ist bekannt für absolute Top-Qualität auf diesem Gebiet –, dann kann man nur eines sagen: Santé! < Fotos: beigestellt 22 falstaff jun 2016

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