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Falstaff Magazin Österreich 3/2019

wein / DIE DONAU UND DER

wein / DIE DONAU UND DER WEIN Schon die Römer betrieben Weinbau im Raum von Regensburg, wo sich der Baierwein bis heute auf vier Hektar erhalten hat. Der große antike Universalgelehrte Herodot gab dem Wasserweg zwischen dem Schwarzwald und dem Schwarzen Meer den Namen Istros. Und weil die Donau, anders als die meisten großen Flüsse des Kontinents, die Richtung von Westen nach Osten einschlägt, hieß sie in der Antike Sonnentrotzer. Auf einer Strecke von 2857 Kilometern berührt sie heute zehn Länder – nämlich Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und die Ukraine. In all diesen Nationen wird heute der Weinbau gepflegt, in vielen Fällen direkt an der Donau selbst. An ihren Ufern entstanden zahlreiche bedeutende Städte, aber auch viele malerische Flecken, von denen viele ohne die Produktion oder den Handel mit dem Wein keinen dauerhaften Bestand gehabt hätten. Die Donau ist in vielerlei Hinsicht eng mit der Weinkultur verbunden. Sie hat die Täler in die Landschaft gegraben, an deren Hängen sich heute die Reben der Sonne zuwenden, sie schafft ein Klima, das der Weinstock liebt. Über die Donau kamen die Mönche vor mehr als tausend Jahren flussabwärts, sie brachten den christlichen Glauben und mit ihm das Wissen um den Weinbau. Am pannonischen Mittellauf waren es die Römer, die den großen Strom mit ihrem Limes zur Grenze machten und die Kunst des Weinmachens an die Gestade des Danuvius brachten. Im Osten waren es hingegen hellenistische Einflüsse, die von den Thrakern in Form ihres Dionysos-Kults in eine frühe Weinkultur gegossen wurden, die schon der Dichter Homer bewunderte. Weine aus dem bulgarischen Donauraum wurden in der Antike bis nach Ägypten exportiert. 38 falstaff mai 2019

DEUTSCHLAND Modernste Architektur am Donauufer: das Weingut F. X. Pichler in Oberloiben in der Wachau. Fotos: Stefanie Hilgarth, Chris Singer, by brawo, beigestellt Die Donauweinreise beginnt in Deutschland, wo der Fluss entspringt. Wohl weniger bekannt ist die Tatsache, dass die ältesten urkundlich belegbaren Weingärten an der Donau tatsächlich bei Regensburg in Bayern lagen. Um das Jahr 700 schenkt Herzog Theodo dem heiligen Rupert von Salzburg Weinberge in einem Ort, der bis heute den Namen Ober-/Niederwinzer- Kager trägt und mittlerweile zu Regensburg gehört. Von der frühen Verbreitung des Weinbaus an der altbayerischen Donau im Raum zwischen Regensburg und Passau zeugt nicht nur ein umfangreiches Schrifttum. Tatsächlich hat sich die Weinkultur an der linken Donauseite bis heute halten können, wenn auch nur in bescheidenem Umfang. Im BaierWeinMuseum in Bach an der Donau kann man sich in die Tradition des bayerischen Donauweinbaus vertiefen und in den regionalen Weinstuben den Wein aus dem rassigen Weißen Elbling probieren, der regional unter dem Namen Hierländer bekannt ist. ÖSTERREICH Das zweite Land, das die Donau auf ihrem Weg Richtung Osten passiert, ist Österreich. Vor der sogenannten Kleinen Eiszeit, die im 16. Jahrhundert zu einer Abkühlung des Klimas führte, säumten fast durchgängig Weinberge den Lauf des Stromes von Passau bis Hainburg. Wird heute der Weinbau erst mit dem Eintritt des Flusses in die malerische Wachau präsent, so wuchsen schon früh auch im heutigen Oberösterreich gute Donauweine heran. Seit dem 8. Jahrhundert sind Winzer und Weinberge bei Aschach an der Donau bezeugt, jenseits der Donau wuchs die Rebe von Landshaag bis Ottensheim. Wenig bekannt: Der oberösterreichische Weinbau verfügte im Mittelalter über größere Anbauflächen als jener in Niederösterreich. Um 1600 war das Linzer Schloss noch von einem Weingarten umgeben, in jener Zeit erreichte der oberösterreichische Weinbau seine größte Ausdehnung. Der Klimawandel bringt den Weinbau in jüngster Zeit wieder in die Region zurück. Über die Wachau mit ihren Steilterrassen geht es entlang der Weinbaugebiete der Donauzu- > Winzer Miro Petrech steht im Keller von Château Béla für großen Riesling und Cabernet Sauvignon. mai 2019 falstaff 39

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