PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 7 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 3/2017

  • Text
  • Falstaff
  • Weingut
  • Wein
  • Hauch
  • Saftig
  • Zart
  • Abgang
  • Mittleres
  • Gelbe
  • Helles

wein / WEINE AUS

wein / WEINE AUS VENEZIEN Valpolicella ist ein wunderbar saftiger und unkomplizierter Wein. Er steht für Kirschnoten, frische Säure und mildes Tannin. Das pure Sommervergnügen. Enge Familienbande: Das Weingut Zenato stellt regionstypische Weine her. Plopp!« Leuchtend rubinfarben fließt der Wein ins Glas. Im Hintergrund plätschern die sanften Wellen des Gardasees, auf dem Tisch ein gebackener Lavarello, eine Felchenart aus dem See, und etwas gegrilltes Gemüse. Der frische Bardolino passt herrlich dazu. Das pure Sommervergnügen. In den vergangenen Jahren wurde Venezien bei Weinliebhabern auf der ganzen Welt vor allem durch Amarone della Valpolicella und sprudelnden Prosecco beliebt. Dabei hat man vergessen, dass die Region einst für leichte, saftige Rotweine mit sanftem Tannin berühmt geworden ist. In erster Linie sind das Bardolino und Valpolicella. Die beiden Weine entstehen aus den gleichen Rebsorten, alles lokale Varietäten: Corvina, Rondinella und Molinara. Eine bewährte Mischung, die schon seit Jahrhunderten die lokalen Rotweine prägt. Beide Gebiete liegen nicht weit voneinander entfernt, nur durch das breite Etschtal getrennt, das hier aus den Alpen hervorbricht. Aber es gibt auch wichtige Unterschiede. Lu ciano Piona, Bardolino-Produzent am Weingut Cavalchina: »Unsere Küche ist vom See Fotos: Pettene Flavio, beigestellt Ein Stück Toskana im Valpolicella. Allegrinis Renaissance-Villa Palazzo della Torre. 52 falstaff mai 2017

geprägt. Zu Fisch braucht es nur wenig Tannin. Außerdem ist bei uns der Bardolino der Erstwein, da legen wir unser Herzblut hinein. Valpolicella hingegen ist bei vielen nur der Drittwein – nach Amarone und Ripasso.« Bardolino wird auf den Hügeln des südöstlichen Ufers des Gardasees angebaut. Eiszeitliche Gletscher haben hier vor Millionen Jahren Steine und Geröll aus dem Herzen der Alpen abgelagert. Seinen Namen hat der Wein von der Kleinstadt am Ufer des Sees. Es gibt den Wein als Bardolino, Bardolino Classico und Bardolino Superiore. Bardolino zeigt ausgeprägten Duft nach Kirschen, ist am Gaumen saftig und hat weiches, geschmeidiges Tannin. Er sollte mit etwas kühlerer Temperatur serviert werden, das gibt ihm mehr Spannung. Hervorragende Qualitäten kommen von Cavalchina, Guerrieri Rizzardi oder auch Zenato. Zu einem wahren Renner hat sich in den letzten Jahren der Bardolino Chiaretto entwickelt, die Rosé- Variante des Bardolino. Bei Tedeschi macht man Weine mit Herz. ELEGANZ MIT TRADITION Wenige Kilometer weiter östlich liegt die Region Val policella. In einem Bogen umfasst es die Hügel nördlich von Verona, das Zentrum der Region. Sanfte Hügel, verträumte Ortschaften mit typischen bunten Häusern, prächtige Villen, Kirschen- und Olivenbäume und selbstverständlich Weinberge prägen das Bild. Der Amarone della Valpolicella, ein mächtiger Rotwein aus leicht angetrockneten Trauben, hat dem Gebiet zu internationalem Ansehen verholfen und den Weinbauern Wohlstand gebracht. Der ursprüngliche Wein dieser Landschaft, der Valpolicella, gerät hingegen immer mehr ins Hintertreffen. Zu Unrecht. Ein wenig kräftiger in der Struktur als der Bardolino, können auch Valpolicella und Valpolicella Superiore wunderbar saftige und trinkige Weine sein. Sie betören mit feinen Kirschnoten, frische Säure und mildes Tannin lassen sie seidig über den Gaumen gleiten. Beim Valpolicella Ripasso vergärt der Wein ein zweites Mal auf den Schalen des Amarone, das gibt ihm zusätzliche Fülle. Ripasso hat sich in den letzten Jahren zu einem richtigen Verkaufsschlager entwickelt. »Valpolicella ist für mich der ursprüngliche Ausdruck unseres Gebietes«, gesteht Riccardo Tedeschi. Mit seinen Schwestern Antonietta und Sabrina leitet er das traditionsreiche Weingut Aus Speris Sant’Urbano- Weinbergen kommen köstlicher Valpolicella und Amarone. Tedeschi in Pedemonte bei Verona. Trotz der unbestreitbaren Erfolge mit Amarone ist er dem Valpolicella immer treu geblieben. Von Valpolicella Classico, Superiore und Ripasso erzeugen die Tedeschi gleich sechs Varianten. Eine reiche Auswahl. Welchen bevorzugt Riccardo? Die Antwort kommt zögernd, aber schließlich doch bestimmt: den La Fabriseria Valpolicella DOC Classico Superiore, der Frische, Eleganz und verhaltene Kraft in sich vereint. Marco Speri entstammt einer traditionsreichen Winzerfamilie. Vor zehn Jahren löste er sich vom Weingut der Familie und gründete seinen eigenen Betrieb: Secondo Marco. Sein Valpolicella Classico ist anmutig und zeigt feinen Trinkfluss. Wären alle Valpolicella in dieser Art, wäre die immer wieder diskutierte »Krise des Valpolicella« wohl rasch gelöst. Während viele Winzerbetriebe wie etwa Tommasi, Speri, Corte Sant’Alda, Zyme, Ca’ La Bionda, Scriani oder Le Bignele > mai 2017 falstaff 53

FALSTAFF ÖSTERREICH