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vor 7 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 3/2017

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wein / WORLD CHAMPIONS

wein / WORLD CHAMPIONS »Das Schönste ist, ein Produkt von Anfang an zu begleiten. Wir sehen die Reben, dann kommt die Lese. Und schließlich gärt der Wein im Keller.« EGON MÜLLER IV., Patron des Scharzhofs > Austritt aus dem Kloster heiratete Koch seine 15 Jahre jüngere Haushälterin, mit der zusammen er sieben Kinder ins Erwachsenenalter großzog. Eine der gemeinsamen Töchter, Elisabeth Koch, ehelichte später den gebürtigen Schwarzwälder Felix Müller. Mit diesem begann die Geschichte der Dynastie Müller zu Scharzhof. Egon Müller IV., der heutige Herr über Haus und Keller, ist der Ururenkel von Elisabeth Koch und Felix Müller. Da der 2004er Kabinett leer ist, erhebt sich Egon Müller und verlässt den Raum. Aus dem Hausflur ist das Knarzen einer Türe zu hören. Einige Zeit später kehrt er mit einer weiteren Flasche zurück. Während er den Korken zieht, erzählt Müller weiter: »Von meinem Urgroßvater heißt es, dass er mit dem Verkauf eines einzigen Fuders die Arbeitskosten eines ganzen Jahres decken konnte. Er hat in einem einzigen Jahr seine Schwester ausbezahlt und ein Haus gebaut. 1900 hat er den Grand Prix in Paris gewonnen, das war seine Zeit.« Danach ging es nicht immer weiter bergauf. In den Dreißigerjahren fehlte es an Kupfer und Schwefel, um die Reben zu spritzen. Nach 1945 musste Egon Müller III. alles wieder aufbauen, mitten im Weinberg lag eine abgeschossene amerikanische Thunderbolt. Es dauerte bis 1976, bis die letzten Kriegsschäden beseitigt waren. Immerhin waren die alten Reben, gepflanzt in der großen Zeit des Urgroßvaters zwischen 1895 und 1905, weitgehend unbeschadet durch die schwierige Zeit gekommen. Und Egon Müller III. griff beherzt zu, als er in den Fünfzigerjahren eine Hälfte des schon länger mitbewirtschafteten Weinguts Le Gallais kaufen konnte. Seit 1991 führt nun der vierte Egon Müller den Scharzhof – in einem Sinn, der Tradition als Weiterentwicklung versteht und nicht als Erstarren in Routine. »So eine Familientradition«, sagt Müller nachdenklich, »hat ja auch etwas Belastendes. Wenn ich derjenige bin, der es an die Wand fährt, dann gucken die anderen von da oben runter.« Der frisch eingegossene Wein duftet betörend, am Gaumen ist er ebenso saftig und rassig wie der vorherige, und dies mit noch mehr Zartheit und Finesse. Im Abklang entfaltet sich wie von Zauberhand ein Aroma von weißer Trüffel. Egon Müller lächelt. Und er weiß tief drinnen wohl genau, dass er kritische Blicke seiner Ahnen kaum zu fürchten braucht. < Foto: Andreas Durst 40 falstaff mai 2017

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