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Falstaff Magazin Österreich 3/2017

Möbel im Blut … …

Möbel im Blut … … seit Neunzehnzwölf Wetscher Wohngalerien und Werkstätten, Zillertalstraße 30, Fügen / Tirol www.wetscher.com

EDITORIAL IM ZWEIFEL FÜR DAS ALTER LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER! Über das Vergnügen, ältere und gereifte Weißweine zu trinken, wurde schon viel geschrieben. Dennoch glauben immer noch manche Weintrinker, Weißweine gehören jung getrunken. Das Vorurteil, die Weißen könnten prinzipiell nicht gut altern, sitzt noch immer tief. Doch diesen notorischen Jungweintrinkern entgeht etwas. Wer glaubt, nur Rotweine würden im Alter besser, der irrt. Gereifte Weißweine (so sie gut gelagert wurden und über ein Reifepotenzial verfügen) bieten nicht selten eine ganz besonders betörende Geschmacks- und Aromenvielfalt. Das schafft ein junger Weißer nie. Mitunter verblüffen sogar 30 bis 40 Jahre alte Flaschen mit einer erstaunlichen Frische. Doch nicht nur Weiß- und Rotweine werden besser, wenn sie in Würde altern. Auch einen gereiften Käse zu essen, einen, der sich schon fast zu einer zähen Flüssigkeit verwandelt hat, macht deutlich mehr Spaß, als etwa in einen Brie de Meaux zu beißen, der innen noch einen harten Kern hat. Gewiss, das ist nicht neu. Aber es ist ein weiterer Aspekt unserer Titelgeschichte »Zeit der Reife«, in der Sie auch alles über den guten und den bösen Schimmel beim Käse erfahren. Und über trocken gereiftes Rindfleisch, über Schweinernes dry aged – ja sogar Schwarzfederhühner werden neuerdings als Dry-aged-Geflügel angeboten. Im Reiseteil haben wir diesmal zwei echte Genussmetropolen im Programm, man könnte auch sagen, richtige Schlemmerstädte: Brüssel und Barcelona, in beiden Fällen ist für gehobene Nahrungsaufnahme mehr als reichlich gesorgt. Und wer sich für Gin interessiert, der findet auf Seite 70 die weltweit neuesten Trends. Mit diesem herrlichen Getränk im Blut wurde übrigens eine prominente Gin-Konsumentin immerhin 102 Jahre alt. Richtig, es war Queen Mum, die angeblich ihr ganzes Leben lang fast täglich an ein paar Gläsern dieser inspirierenden Spirituose genippt hat. Aufgeben wollte sie diese lieb gewordene Gewohnheit jedenfalls nie. Wahrscheinlich hat sie sich gedacht: Für irgendwas ist man immer ein bisschen zu jung. Herbert Hacker, Chefredakteur Falstaff Für irgendwas ist man immer ein bisschen zu jung. Foto: beigestellt HERBERT HACKER herbert.hacker@falstaff.at mai 2017 falstaff 11