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Falstaff Magazin Österreich 2/2020

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cover / WORLD CHAMPIONS

cover / WORLD CHAMPIONS < Gravner, der aus der Sorte Pignolo entsteht. Die Erträge sind gering, aus 15 Hektar werden maximal 35.000 Flaschen. DER GRAVNER-KOSMOS Immer noch funkelt der Wein in der Glasschale. Wobei: Was sich da bewegt, ist völlig anders als alles, was man sonst als Weißwein kennt. Das beginnt schon bei der Serviertemperatur – nicht kalt, sondern kühl wie ein leichter Rotwein wird Gravners Weißer am besten genossen. Dazu die Farbe – kein funkelndes Grün-Gelb, sondern leuchtendes, sattes Bernstein. Die Weine duften nach Nüssen, Gewürzen, Honig und deutlich gereiften Fruchtnoten, am Gaumen fällt vor allem der Gerbstoff auf. Gravners Weine sind gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache. Aber es sind Weine mit Charakter, so wie ihr Schöpfer. Weine, die sich nur bedingt zum Solo- Genuss eignen, ihre Größe und Vielschichtigkeit kann man am besten in Verbindung mit den geeigneten Gerichten ausspielen. Und nur sehr selten ist solch eine Klarheit und Eleganz wie hier auch in den Weinen all jener Epigonen zu finden, die unter dem Schlagwort »Naturwein« oft nur fehlerhafte Experimente loszuschlagen versuchen. Der Perfektionismus Gravners endet aber längst nicht beim Wein. Für den idealen Genuss hat er eine eigene Glasschale kreiert. Und weil Gravner meint, dass seine Flaschen nicht liegend gelagert werden sollten, hat er einen Karton entwickelt, in dem die Weine stehend versendet werden. Mitunter entsteht der Eindruck, dass sich Gravner einfach gut darin gefällt, anders zu sein. Aber alles an seiner Inszenierung ist stimmig. Und er hat eine eingefleischte Fangemeinde, die sich um jede Flasche des Meisters reißt. Tochter Mateja schildert: »Vom allerletzten Jahrgang des Breg Bianco, dem 2012er, habe ich nur 2000 Flaschen. Dafür bekomme ich laufend Angebote, teils in unanständiger Höhe. Aber wie soll ich mit 2000 Flaschen die ganze Welt bedienen?« Von solchen Problemen können andere Winzer wirklich nur träumen. < Nachlesen Alle Teile aus der Serie »World Champions« unter falstaff.com/champ BEST OF JOŠKO GRAVNER 97 2009 RIBOLLA Funkelndes Bernstein. Eröffnet in der Nase wieder mit würzigen Noten nach Harz und Bienenwachs, dazu aber auch nach Kapern und reifen Marillen, sehr vielschichtig. Breitet sich am Gaumen sehr satt aus, voluminös und geschliffen, feine pikante Noten nach Botrytis, satter Druck im Finale. Wein & Co.; Caratello, St. Gallen; Dallmayr, München, € 70,– 95 2010 RIBOLLA Funkelndes Bernstein. Duftet in der Nase nach Harz und Bienenwachs, dazu Akazienhonig und gebratene Kastanien. Am Gaumen nach gerösteten Mandelsplittern, unerhört salzig und saftig, hallt sehr lange nach, erinnert im Geschmack an einen hervorragenden, gereiften Champagner – nur ohne die Kohlensäure. Wein & Co.; Caratello, St. Gallen; Dallmayr, München, € 70,– 94 2011 RIBOLLA Leuchtendes, sattes Bernstein. Vielschichtige Nase mit Noten nach getrockneten Orangenschalen, Marillen, Zigarrentabak und würzigem Harz. Am Gaumen sehr kraftvoll, im hinteren Verlauf macht sich zarter Gerbstoff bemerkbar, wirkt insgesamt aber noch recht unruhig, im Finale üppiger Alkohol. Wein & Co.; Caratello, St. Gallen; Dallmayr, München, € 70,– 93 2003 RIBOLLA RUNK (RISERVA, 14 JAHRE GEREIFT) Sattes, dunkles Bernstein. Sehr eigene Nase, die Aromen reichen von Milchkaffee über faschiertes Fleisch und konzentrierte Rindsbouillon bis zu Sojasauce. Umami. Sehr kraftvoll in Ansatz und Verlauf, deutlich spürbares Tannin, im hinteren Verlauf satter Druck, im Nachhall macht sich aber auch der hohe Alkohol bemerkbar. Wein & Co.; Caratello, St. Gallen; Dallmayr, München, € 120,– Fotos: beigestellt 52 falstaff mär–apr 2020

WEINGUT LIEGENFELD Fotos: Josef Siffert, beigestellt SPEZIALITÄT: WEISSWEIN! Grüner Veltliner ist keine rein niederösterreichische Angelegenheit. Am Leithaberg, westlich des Neusiedlersees, genießt die Sorte sogar DAC-Status. Besonders rund um den malerischen Ort Donnerskirchen findet man Böden, die sich bestens für diese Sorte und andere Weißweinreben eignen. Andi Liegenfeld und sein Sohn Michael machen sich diese außergewöhnliche Geologie zunutze. Sie vinifizieren Weißweine, die mit Frische, viel Frucht und Mineralität überzeugen. Blind eingeschenkt, würde man bei diesen Weinen sicher auch nicht gleich an das doch wärmere Klima im Burgenland denken, aber die kühleren Nächte an den Hängen des Leithabergs verleihen den Weinen animierenden Trinkfluss. Neben dem Veltliner, den es in verschiedenen Abstufungen vom Classic bis hin zum Riedenwein gibt, haben sich die Liegenfelds ganz den regionaltypischen Sorten, wie Welschriesling, Muskat Ottonel in einer klassischen, lieblichen Variante als idealer Terrassenwein, dem Pinot Blanc und Sauvignon Blanc verschrieben. Der inzwischen Für Michael und Andi Liegenfeld sind Nachhaltigkeit und Herkunft nicht nur Wörter, sondern Lebenseinstellungen. Bei den Themen Wein und Burgenland denken viele Genießer an Rotwein, danach vielleicht noch an Süßwein. Am Leithaberg und speziell in Donnerskirchen gibt es wegen der markanten Urgesteinsböden aber besondere Weißweine. sehr rar gewordenen Sorte Müller-Thurgau verhelfen sie zu einer Renaissance und haben für das Etikett dieses Weins in der Vergangenheit gegraben. Das Weingut war in Österreich eines der ersten, das »Nachhaltig Austria« zertifiziert wurde, ein Gütesiegel, das gerade eben in Skandinavien aus über 300 internationalen Umweltsiegeln auf Platz 14 gewählt wurde. Die frisch gefüllten Classic-Weine gibt es in ganz Österreich bei Billa und Merkur, selbstverständlich auch ab Hof. Erhältlich bei Billa und Merkur. 87 DONNERSKIRCHNER MÜLLER-THURGAU 2019 11,5%, DV. Helles Gelb, Silberreflexe. Zart nach gelbem Apfel, ein Hauch von Banane, feine florale Nuancen. Mittlere Komplexität, dezente Fruchtsüße, zartes Säuregerüst, ein Hauch von Birne im Abgang, bietet unkompliziertes Trinkvergnügen. 88 GRÜNER VELTLINER CLASSIC 2019 12%, DV. Helles Goldgelb, Silberreflexe. Zart tabakig, reife gelbe Apfelnoten, ein Hauch von Limettenzesten und Litschi im Hintergrund. Mittlerer Körper, feine Fruchtsüße, dezente Struktur, mineralisch-zitronig, Golden Delicious-Apfel im Rückgeschmack. 89 WELSCHRIESLING CLASSIC 2019 12%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Mit frischer Kräuterwürze unterlegte gelbe Tropenfruchtnuancen, Anklänge von Birne, ein Hauch von Orangenzesten. Schlank, weißer Apfel, frischer Säurebogen, zitronig-salziger Touch im Nachhall. 89 MUSKAT OTTONEL »MUSCATO« 2019 9,5%, DV, lieblich. Helles Goldgelb, Messingreflexe. Attraktives Bukett nach Holunderblüten, weißen Früchten und etwas Muskatnuss. Leichtfüssig, gut integrierte Fruchtsüße, zarter Honigtouch im Abgang, balanciert und lebendig, ein frühsommerlicher Aperitif. 90 GRÜNER VELTLINER RIED BERGWEINGARTEN 2019 13%, DV. Helles Goldgelb, Silberreflexe. Frische Kräuterwürze, Nuancen von Apfel und Orangenzesten, ein Hauch von Blütenhonig. Mittlerer Körper, weiße Apfelfrucht, frisch strukturiert, salziger Touch, ein lebendiger Speisenbegleiter mit Reifepotenzial. 90 PINOT BLANC RIED BERGWEINGARTEN 2019 12,5%, DV. Helles Gelb, Silberreflexe. Nuancen von frischen Orangenzesten, zart nach weißer Birnenfrucht, floraler Touch. Saftig, feine Steinobstnuancen, lebendig. Fruchtsüße im Abgang, ein Hauch von Ananas im Nachhall, vielseitiger Begleiter bei Tisch. INFO Weingut Liegenfeld Johannesstraße 25, 7082 Donnerskirchen T: +43 2683 8307 liegenfeld.at mär–apr 2020 falstaff 53

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