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vor 5 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 2/2020

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cover / WORLD CHAMPIONS

cover / WORLD CHAMPIONS In seinen Weinbergen ließ Joško Gravner Teiche anlegen – ideal für Mücken. Diese sind wiederum Nahrungsgrundlage für die Vögel.. > ein Jahr, der Transport musste selbst organisiert werden. Als die Amphoren schließlich auf einem Tieflader in Oslavia ankamen, hatten von den elf bestellten ganze zwei den Transport heil überstanden. Reklamation, neue Lieferung. Diesmal kam keine einzige Amphore im Ganzen an. Es dauerte insgesamt fünf Jahre, bis alle Amphoren heil in Oslavia waren und Joško Gravner seinen neuen Keller fertigstellen konnte. Und wer heute das Ergebnis sieht, meint, in einem Science-Fiction- Film gelandet zu sein. In Reih und Glied sind die riesigen Tonamphoren im Erdreich vergraben, einzig die Deckel ragen heraus. Eine eigentümliche, archaische Ruhe bestimmt die Atmosphäre, die einzigen Arbeitsgeräte sind ein Stuhl und einfache Holzstößel zum Untertauchen der Trauben. Das vollkommene Gegenteil von Hightech. »Einen engeren Kontakt zur Erde kann Wein gar nicht haben«, erklärt Mateja Gravner, Joškos Tochter. »Ein Jahr liegen die Weine auf den Schalen, dann kommen sie für sechs Jahre zur Reifung in alte Holzfässer aus slawonischer Eiche, die Riservas lagern doppelt so lange.« »WEINBERGE BRAUCHEN LEBEN. TIERE WIE MÜCKEN UND VÖGEL SORGEN FÜR LEBENDIGKEIT. DIESE ENERGIE SPÜRT MAN AUCH IM WEIN.« JOŠKO GRAVNER HOHE ANSPRÜCHE Die Umstellung auf den neuen Reifeprozess erfolgte Schritt für Schritt. Ab 2003 wurden alle Weißweine mazeriert, ab 2006 auch die Roten. Anstatt weiter Sauvignon Blancs und Chardonnays zu kultivieren, mit denen er bekannt wurde, konzentrierte sich Gravner zunehmend auf die lokale Ribolla. Bis dahin führte die spätreifende Sorte, die sich durch einen hohen Säuregehalt auszeichnet, ein eher bescheidenes Dasein. Dank ihrer dicken Schale eignet sie sich aber gut für die Mazeration. Zudem ist sie sehr für den Edelfäulepilz Botrytis geeignet – Gravner achtet darauf, dass ein hoher Anteil der Ribolla-Trauben von Edelfäule befallen ist, denn diese verleiht den Weinen mit zunehmender Reife mehr Schmalz und steigert die Komplexität. Neben Ribolla hat Gravner noch den Breg, eine Cuvée aus Sauvignon Blanc, Pinot Grigio, Chardonnay und Welschriesling. Der rote Breg wiederum ist eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Doch diese Weinberge werden nicht mehr erneuert, der Breg Rosso läuft aus. An seine Stelle tritt der kraftvolle, tanninreiche Rosso < Fotos: Alvise Barsanti, beigestellt 50 falstaff mär–apr 2020

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