PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 5 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 2/2020

  • Text
  • Saftig
  • Weine
  • Reflexe
  • Violette
  • Rubingranat
  • Sauvignon
  • Wein
  • Gaumen
  • Nase
  • Falstaff

wein / SYRAH ANGESICHTS

wein / SYRAH ANGESICHTS DER ERDERWÄRMUNG WIRD DER SYRAH BEI UNS AUCH IN ZUKUNFT EIN FIXSTARTER IM TOPSEGMENT SEIN. PETER ARTNER, HÖFLEIN Hannes, Peter und Christoph Artner aus Carnuntum setzen auf eine große Zukunft für den Syrah – sowohl in reinsortiger Form als auch als Verschnittpartner. > 1996 präsentierte Matthias Leitner aus Gols erstmals einen reinsortigen Wein der Sorte in einer auch kommerziell repräsentativen Größe (2000 abgefüllte Flaschen). Als Landwein bezeichnet und ohne Angabe von Rebsorte und Jahrgang, schaffte es dieser im Barrique ausgebaute Wein auf Anhieb auf die Ehrentafel der »Top Ten der besten Rotweine« des seinerzeit erstmals erschienenen Falstaff Weinguides 1998. Dort findet sich auch eine Cuvée namens »Pegasos« aus dem Hause Pitnauer in Carnuntum, die mit 1996 ihre Premiere feierte, und auch deren Geschmacksbild war eindeutig von dieser geheimnisvollen neuen Rotweinwürze geprägt. Und in Rust betätigte sich das Weingut Paul Triebaumer als Syrah-Pionier: 1996 kam die Cuvée »Eremit« – eine mehr als dezente Anspielung auf Hermitage in der nördlichen Rhône – heraus, eine etwas eigenwillige Cuvée aus Pinot Noir und Shiraz. 1997 folgte der »Shiraz 100%«, der im Falstaff Rotweinguide 1999 mit stattlichen 91 Punkten zum ersten Sortensieger dieser Novität erklärt wurde. Ebenfalls früh mit reinsortigem Syrah dabei war WineArt-Ass Alois Steiner aus Podersdorf mit seinem »Outer Limits I«. Für noch mehr Aufse hen sorgte in dieser Guide-Ausgabe, die mit dem Jahrgang 1997 dem ersten großen Rotweinjahrgang Österreichs gewidmet war, dass ein Tafelwein auch die prestigeträchtige Cuvée-Gruppe gewann. Es war der erste Jahrgang von René Pöckls »Rêve de Jeunesse«, bezeichnet mit »18« statt eines Jahrgangs – weil eben dies nicht erlaubt war, wählte man das Alter des jungen Winzers aus Mönchhof, der mit dieser Ikone sein erstes Meisterstück ablieferte. Die Cuvée ist geprägt von den Sorten Syrah und Zweigelt. Auch Hans »John« Nittnaus integrierte 1997 in seine tolle Cuvée »Comondor« neben Cabernet und Merlot einen kleinen Anteil Syrah, der diesem Wein ein gewisses Etwas verliehen hat. Helmut Preisinger wiederum verwendete im selben Jahr Syrah für seine »Cuvée Mithras«. Fotos: Katharina Roßboth, Steve Haider, beigestellt 38 falstaff mär–apr 2020

Mit dem Jahrgang 1998 schaltete sich Thomas Schwarz vom Kloster am Spitz mit dem »Syrano No. I« ins Geschehen ein, in Eisenstadt brachte gleichzeitig die Familie Langer den »Sirius«, einen Syrah aus der Lage Rosental, an den Start. Der Jahrgang 1998 steht auch für den ersten erfolgreichen Auftritt eines reinsortigen Niederösterreichers. Das »S« für Syrah markierte den Syrah-Landwein vom Schlossweingut Graf Hardegg, den der »Rhône-Ranger« Peter Veyder-Malberg neben der raren Weißweinsorte Viognier ins Weinviertel gebracht hatte. Und mit dem 1998er-»S« erzielte dieser den Sortensieg im Guide. Mit dem Jahrgang 1999 mehrten sich die Einreichungen. Aus dem Mittelburgenland präsentierten die Brüder Pfneisl ihren reinsortigen Shiraz »Maria’s Vineyard«. Zum Zeitpunkt des Markteintritts der meisten Weine aus 1999 schrieb man bereits das Jahr 2001 – und ab da wurde die Rebsorte auch in Österreich in den Katalog der Qualitätsweinsorten aufgenommen und darf seither auf dem Etikett wahlweise mit Syrah oder Shiraz bezeichnet werden. Die Wahl des Synonyms kann ab nun dem Konsumenten einen Hinweis darauf geben, was er von dem jeweili - gen Rotwein stilistisch erwarten darf. Elegant, würzig und kühl oder »New World Style« mit Kraft und viel Holz à la Australien. Als Wein der letzteren Art mit Noten von Schokolade und Lebkuchengewürzen gewann mit dem Shiraz 1999 der Winzer Karl Thaller aus der Südoststeiermark zur allgemeinen Überraschung den Sortenbewerb 2001. Der 1999er »Rêve de Jeunesse« wiederholte seinen Falstaff-Sieg mit überragenden 97 Punkten. Syrah wurde zum Bestandteil zahlreicher erfolgreicher Cuvées wie des 1999er »Gabarinza« von Gernot Heinrich, oder der Weine von aufstrebenden Winzern aus Carnuntum wie des 1999er »Amarok« von Christoph Artner oder des »Optime« von Gerhard Pimpel. Artner sieht die Perspektiven des Syrah eindeutig positiv: »In ausgewählten, wärmeren Lagen gedeihen unsere Syrah-Reben seit mittlerweile 25 Jahren sehr gut. Auch in trockenen Jahren bringt der Syrah tolle > DER SYRAH HAT SICH BEI MIR SEHR BEWÄHRT. WO ANDERE SORTEN RASCH ZU ÜBERREIFE NEIGEN, ZEIGT DER SYRAH SEINE STÄRKEN. THOMAS SCHWARZ, PURBACH Erich Scheiblhofer aus Andau wird für seine stoffig-elegante Shiraz-Linie geschätzt. DIE GEHEIME WÜRZE DES SYRAH Erst der Wirkstoff Rotundon verleiht der Sorte ihr spezielles Aroma Fotos: beigestellt Das Rotundon ist der Aromastoff, der die Rebsorte Syrah unverwechselbar macht. Für den Chemiker handelt es sich dabei um ein sauerstoffhaltiges bicyclisches Sesquiterpen-Keton aus der Familie der Guajane. Für den Laien ist es eine aromatische Komponente, die man auch als Element des weißen und schwarzen Pfeffers kennt. Sie tritt auch in den Gewürzpflanzen Basilikum, Thymian, Rosmarin, Oregano und Majoran auf. Im Syrah-Wein findet man sie in Form von Aroma- Noten wie schwarze Olive, Blutorange, Pfeffer, Kräuter, Tabak, Lebkuchen, Lakritze oder Veilchen. mär–apr 2020 falstaff 39

FALSTAFF ÖSTERREICH