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Falstaff Magazin Österreich 2/2019

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wein / SCHILCHER > journal: »Hier hat man uns einen rosaroten Essig vorgesetzt, den sie Schilcher nennen.« Die Rebsorte, aus der man den Schilcher exklusiv erzeugt, ist die Blaue Wildbacher, deren Name einige Synonyme hat, von denen Spätblau wohl das bekannteste ist. Ihren Ursprung hat die autochthone Blaue Wildbacher mit ziemlicher Sicherheit in der Steiermark, sie ist ein Heunisch-Sämling und genetisch sehr nahe mit der Blaufränkisch-Rebe verwandt, deren Ursprung erst in jüngster Zeit in der Untersteiermark, im heutigen Nordost-Slowenien, verortet werden konnte. > NEUE HERKUNFTSPYRAMIDE »In unserer Ried Burgegg in Deutschlandsberg wächst ein besonders mineralischer Schilcher, wir nennen ihn gerne den Seelenfreund.« YVES MICHEL MÜLLER Schilcherproduzent, Groß St. Florian Mit der Einführung des neuen DAC-Systems für die Steiermark gibt es nun auch für den Schilcher die dreiteilige Herkunftspyramide unter der Bezeichnung Weststeiermark DAC. Im Unterschied zu allen anderen zulässigen regionalen Rebsorten darf beim Schilcher ein Restzuckerwert von vier Gramm nicht überschritten werden. Andererseits darf Schilcher früher als andere regionale Weine in den Verkehr gebracht werden. Schilcher als Gebietswein darf bereits ab dem auf die Ernte folgenden 1. Dezember angeboten werden, die Orts- und Riedweine erst ab 1. Februar der Folgejahres. Im mittleren Segment hat man sich darauf verständigt, ausschließlich die Ortsbezeichnungen Ligist, Stainz, Deutschlandsberg und Eibiswald zu verwenden. Die aktuellen Anbauflächen in der Weststeiermark nehmen etwa 550 Hektar ein, wobei die Blaue Wildbacher den Löwenanteil ausmacht. In Zeiten des großen Schilcher-Booms in den 90er-Jahren wurde auch außerhalb der Weststeiermark im restlichen Bundesland Blauer Wildbacher ausgesetzt. Die so gewonnenen Schilcher-Weine werden ohne DAC und unter der breiter gefassten Herkunftsbezeichnung Steiermark angeboten. Bei diesen Weinen darf sich der Konsument natürlich nicht jene Charakteristika erwarten, die nur das Terroir in der Weststeiermark dem Schilcher dank der besonderen Böden aus Gneis- und Schieferverwitterungsgestein und auch dank der speziellen Mikroklimata zu verleihen imstande ist. Wer sich dem wahren Wesen des Schilchers konkret annähern möchte, dem kann ein Besuch dieser wunderschönen Weinkulturlandschaft nur nachdrücklich empfohlen Schloss Stainz, einst Wohnsitz von Erzherzog Johann, dem großen steirischen Weinbaupionier. werden. Denn erst vor Ort und in Kombination mit einer deftigen Jaus’n beim Winzer entwickelt der Schilcher seine volle Faszination. Und hier kann man dann die feinen Unterschiede zwischen den Ortsherkünften kennenlernen und wird schließlich sogar seine persönliche Lieblingsried mit ihren unverwechselbaren Nuancen auskosten. Spezialitäten wie Frizzante, Sekt und sogar Süßweine vom Schilcher runden die Palette ab, natürlich kann man aus der Blauen Wildbacher auch »richtigen«, dunklen Rotwein erzeugen, dieser trägt dann auch den Sortennamen als Bezeichnung. Ein letzter Tipp für Schilcher-Novizen: Beim ersten Glas schreckt so manchen die Säure – die eines klassischen Schilchers kann bekanntlich einen Bären aus dem Winterschlaf wecken. Das zweite Glas beginnt dann schon zu munden. Aber Achtung: Ab dem dritten denkt keiner mehr ans Aufhören. > Fotos: FOTO STRAMETZ , Barbara Zapfl beigestellt 54 falstaff mär–apr 2019

»Unser tolles Terroir verleiht dem Schilcher nicht nur einen besonderen Charakter, sondern echtes Charisma.« STEFAN LANGMANN Schilcherwinzer, Langegg »Ich war schon immer von der Blauen Wildbachertraube und ihren Möglichkeiten fasziniert.« CHRISTIAN REITERER Schilcherproduzent, Wies INFOS schilcherland.at klassischerschilcher.at mär–apr 2019 falstaff 55

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