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Falstaff Magazin Österreich 2/2019

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wein / KNASTWEINE Die

wein / KNASTWEINE Die Weine von Alcoentre werden nach alter portugiesischer Tradition in Lagares vergoren. Alkohol ist in Gefängnissen ein ebenso gefragtes wie gefährliches Gut. Das Trinken der Knastweine ist fast immer den Kunden in Freiheit vorbehalten. Portugiesische Häftlinge produzieren als Teil des Vollzugs Wein für die Gefängniskellerei. > ist aber die integrierende, soziale Funktion von Arbeit in Haftanstalten. 18 der 95 Häftlinge auf Gorgona arbeiten eng am Weinprojekt mit. »Für viele ist der Gefangenenlohn, den sie für die Arbeit in den Rebbergen erhalten, ihr erstes ehrlich verdientes Geld«, sagt Lamberto Frescobaldi. Familie Frescobaldi sorgte mit ihrem Engagement auf Gorgona dafür, dass Wein zu einem wichtigen Wirtschaftszweig für die Insel Gorgona wurde, doch Wein aus Haftanstalten gibt es schon länger. Das portugiesische Gefängnis Alcoentre beispielsweise betreibt seit dem Jahr 1944 Weinbau. Nordöstlich von Lissabon hat die Haftanstalt 27 Hektar im Ertrag. Die Weine aus der Region Ribatejo werden allerdings unter eigener Marke angeboten. Chão de Urze heißt die Weinlinie. Die Haftanstalt Alcoentre produziert ihre Weine mit traditionellen, handwerklichen Methoden, was nur Dank der niedrigen Lohnkosten der Gefängnisinsassen möglich ist. Diese kriegen aber auch etwas zurück. Das Knowhow, das sie sich als Arbeiter im Gefängnisweingut aneignen, hilft ihnen nach der Entlassung, Arbeit zu finden. NATURWEIN AUS DEM KNAST Die Vorbereitung der Insassen auf die Zukunft in Freiheit und vor allem das Anbieten von Ausbildungsmöglichkeiten steht auch beim Weinbau des Ostschweizer Massnahmenzentrums Kalchrain im Zentrum. Jörg Strauss ist gelernter Winzer und betreut den Weinbau-Bereich seit Anfang 2018. Sein Vorgänger Beat Thommen machte Kalchrain unter einigen Weinfreaks bekannt – einerseits mit erstklassigen klassischen Weinen, andererseits mit Naturweinen aus Amphoren. Es sei manchmal schon nicht einfach, mit Leuten zu arbeiten, die nicht ganz freiwillig im Rebberg stünden, sagt Jörg Strauss im Gespräch mit Falstaff. »Wir haben nicht den Verkaufsdruck wie viele andere Weingüter und können uns voll und ganz der Qualität verschreiben. Im Vordergrund steht aber jedenfalls der soziale Aspekt.« Kalchrain ist ein offener Vollzug. Die Insassen arbeiten also tagsüber und kehren abends ins Massnahmenzentrum zurück. Neben dem Weinbau gibt es einen Bereich zur Eignungsabklärung, eine Schreinerei, eine Schlosserei, eine Gärt- > Fotos: www.rolf-schulten.de, getty images, beigestellt 44 falstaff mär–apr 2019

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