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Falstaff Magazin Österreich 1/2020

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cover / GIN AUS ENGLAND

cover / GIN AUS ENGLAND Queen Mum: die 2002 verstorbene Mutter von Königin Elizabeth II., hier mit ihren Enkeln Charles, Edward, Anne und Andrew (v. l.), hatte eine große Vorliebe für Gin. Bis zuletzt soll sie nach mindestens einem Drink pro Tag verlangt haben. Elizabeth Bowes-Lyon, Mutter von Queen Elizabeth II. und besser bekannt als Queen Mum, wurde bekanntlich biblische 101 Jahre alt. Und der Legende nach soll sie sich bis zuletzt mindestens ein üppig gefülltes Glas Gin am Tag genehmigt haben. Offiziell erst nach 18 Uhr, doch laut diversen Konfidenten muss es wohl Tage gegeben haben, an denen sie schon zu Mittag nach dem ersten Drink verlangte, um die Wartezeit bis 18 Uhr zu verkürzen. Ihre konsequente Vorliebe für das Wacholder- Destillat gilt jedenfalls als verbrieft. Auch Sir Winston Churchill, dem man nachsagte, er hätte stets den ganzen Tag lang Alkohol im Blut gehabt, ohne je wirklich betrunken gewesen zu sein, machte kein Hehl aus seiner Leidenschaft für London Dry-Gin (siehe Story ab S. 32). Seine Lieblingsrezeptur des Martini-Cocktails, der Barliteratur nach eine Mischung aus Gin und Vermouth, formulierte er einmal so: »Ich möchte den Vermouth von der anderen Seite des Raumes aus beobachten, während ich meinen Martini trinke.« WER HAT DEN GIN ERFUNDEN? Gin ist für die Briten eine Art Nationalgetränk. Die Franzosen haben ihren Cognac, die Russen ihren Wodka und die Briten eben ihren Gin. Doch ist der Gin wirklich ein durch und durch britisches Produkt? Erfunden wurde er jedenfalls nicht auf der Insel. Doch wie kam er dort hin? Es war ein gewisser Lucas Bols, der 1575 nicht in England, sondern am Stadtrand von Amsterdam eine Spirituose namens Genever erfand. Es sollte sich dabei um die Mutter des Gins handeln, doch das wusste der gute Mann damals noch nicht. Mit dem Genever, einem Wacholderschnaps auf Getreidebasis, wollte er eigentlich eine Art Medizin herstellen, ein alkoholisches Getränk, das wegen seiner beruhigenden Wirkung auf den Magen noch heute in den Niederlanden beliebt ist. Der Legende nach war es Wilhelm von Oranien-Nassau, der als Statthalter der Niederlande und späterer König von England im 17. Jahrhundert den Genever nach England brachte. Dort entwickelte sich auch der ursprüngliche Name Genever bzw. Genièvre zum heutigen Begriff Gin. Der neue König war es auch, der, besorgt um die wirtschaftlichen Belange Englands, die Importzölle auf ausländische Spirituosen erhöhte. Gleichzeitig förderte er die Produktion heimischer Spirituosen. Und das war eben der Gin. Plötzlich durfte jeder Gin destillieren, auch ohne eine Genehmigung zu haben. Das führte dazu, dass die Produktion in England förmlich explodierte. So gut wie jeder versuchte sich damals zumindest nebenbei als Gin-Brenner. 1730 gab es offiziell um die 7000 Gin- Geschäfte in Großbritannien, jährlich wurden etwa zehn Millionen Gallonen gebrannt. England befand sich in dieser Zeit in einem wahren Rauschzustand. Da Gin billig und überall verfügbar war, verschlechterte sich aber auch zunehmend die Qualität. Mit dem heutigen London Dry Gin hatte das aus billigem Getreide gewonnene Gesöff so gut wie gar nichts gemein. Nicht selten wurde damals der minderwertige Gin sogar mit Terpentinöl oder verdünnter Schwefelsäure gestreckt. Später fügten besonders dilettantische Brenner auch noch Unmengen an Zucker oder Rosenwasser hinzu, um den schlechten Geschmack zu überdecken. IM ENGLAND DES JAHRES 1730 GAB ES OFFIZIELL ETWA 7000 GIN-GESCHÄFTE. DAS GANZE LAND BEFAND SICH ZU DIESER ZEIT IN EINEM WAHREN RAUSCHZUSTAND. DOCH DAS MEISTE WAR BILLIGER FUSEL. > Fotos: Norman Parkinson/Iconic Images, FERRARI PRESS AGENCY/Action Press/picturedesk, mauritius images/Alamy/Anna Pustynnikova 90 falstaff feb–mär 2020

Der klassische Martini-Cocktail besteht aus Gin und Vermouth. James Bond (hier Daniel Craig) hat ihn aber am liebsten mit Wodka statt Vermouth – und natürlich geschüttelt, nicht gerührt. All about Gin im Online-Themenspecial: falstaff.com/gin feb–mär 2020 falstaff 91

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