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vor 5 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 1/2020

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BLAUFRÄNKISCH ZEIGT

BLAUFRÄNKISCH ZEIGT HERKUNFT ELEGANT BIS KRAFTVOLL Blaufränkisch zeigt Herkunft: Die Qualität der Sorte Blaufränkisch war immer unbestritten. Und doch ist die Erfolgsgeschichte der besten autochthonen Rotweinsorte Österreichs eigentlich kürzer, als man denkt. In den letzten Jahren wurde speziell im Burgenland immer mehr Augenmerk auf die Rotweinproduktion gelegt, und der Blaufränkisch stand in Sachen Spitzenqualität stets an erster Stelle. Längst hat die Sorte auch internationales Interesse geweckt, und die Winzer sind erfolgreich bemüht, den Wein so viel von seiner Herkunft erzählen zu lassen wie möglich. Fünf Gebiete lassen sich im Burgenland unterscheiden, für die man klare regionale Bilder eines prototypischen Blaufränkisch zeichnen kann. Spricht man heute in Weinkreisen über Blaufränkisch, so wird seine herausragende qualitative Stellung gerne als selbstverständlich betrachtet. Doch war dies keineswegs immer so, sondern ist bedeutenden Vorleistungen zu verdanken, die vom Burgenland ausgegangen sind. Die Sorte Blaufränkisch ist eng mit dem »österreichischen Rotweinwunder« verbunden, das in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts im Burgenland seinen Anfang nahm. Der heutige Erfolg der Sorte ruht auf den Schultern von vielen Vätern, einige Namen muss man aber besonders hervorheben. Es scheint heute den jüngeren Rotweinfreunden sicher gänzlich unvorstellbar, aber am Beginn der Rotweinwende standen »Rotweine« von heller Farbe und dank nicht zu übersehendem Restzuckergehalt von lieblichem Geschmack. Der von Haus aus an Tanninen und Säure reiche Blaufränkisch war für diesen Stil ziemlich sicher die denkbar schlechteste Wahl. Schließlich erfolgten die ersten Studienreisen, bei denen einige burgenländische Winzer ge meinsam mit Weinhändlern unter anderem Fotos: beigestellt 84 falstaff feb–mär 2020

WEIN BURGENLAND Ein Blick vom Neckenmarkter Kronberg über das Rebenmeer im Mittelburgenland (l.), die Aussicht von der Parndorfer Platte oberhalb von Gols auf den Neusiedler See (o.) und eine ideale Blaufränkisch-Traube. ADVERTORIAL nach Bordeaux reisten und kennenlernten, was und wie dort erzeugt wurde. Der Beginn des neuen Blaufränkisch-Zeitalters ist mit dem Namen Hans Igler aus Deutschkreutz eng verbunden, der mittels biologischem Säureabbau und Ausbau in kleinen Eichenfässern völlig neue Wege der Vinifikation beschritt. BLAUFRÄNKISCH-PIONIERE Hans Igler legte mit seinem Blaufränkisch Ried Hochberg gemeinsam mit anderen Protagonisten den Grundstein, in Neckenmarkt Stefan Wellanschitz mit dem Fahnenschwinger aus der Großlage Goldbachtal und in Deutsch-Schützen Gisela und Joschi Wiesler mit den legendären Blaufränkisch Medoc-Gourmet und Vinification Speciale, bald rückten auch Engelbert Gesellmann, Josef Gager, Hans Tesch und Hermann Krutzler ins Visier der Blaufränkisch-Fans. Mit dem Jahrgang 1984 wuchs die Präsenz der Blaufränkisch-Winzer von der Westseite des Neusiedler Sees in den Listen der Falstaff-Prämierung deutlich an. Die Weine der Barmherzigen Brüder, von Anton Kollwentz, Josef Leberl oder Franz Schindler zeigen das Potenzial des heutigen Leithaberg-Gebietes auf, wobei die Weine der 1980er- und 1990er-Jahre noch stark von der Verwendung des Limousin-Holzes geprägt sind. Im Jahrgang 1986 erzeugte Ernst Triebaumer aus Rust jenen Wein, der als das Blaufränkisch-Monument der frühen österreichischen Rotweinphase schlechthin gilt. Der Mariental hat bis heute einen Ruf wie Donnerhall. Sein Triumph fällt allerdings bereits in eine Phase, als neue internationale Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot, oft auch verpackt in eine ausdrucksvolle Cuvée, das Interesse der Winzer und Konsumenten in eine andere Richtung, weg von den heimischen Sorten lenkten. Es sollte seine Zeit brauchen, bis man den Wert der autochthonen Sorten richtig einzuschätzen wusste. Mit wachsendem Export, auch beim Rotwein, zeigten sich auch Einkäufer und Sommeliers stärker interessiert an den eigenständigen, typischen Sorten als an den noch so gut gemachten Nachahmungen bereits vorhandener Spitzenweine aus Frankreich oder Italien. FÜNF BLAUFRÄNKISCH-STILE Heute setzt man im Burgenland ganz gezielt auf präzise Herkunftsweine, dabei setzen vier DAC-Gebiete beim Rotwein ganz klar auf den Blaufränkisch. Es sind dies Leithaberg DAC, Rosalia DAC, Mittelburgenland DAC und Eisenberg DAC, als fünfte Region wird die Zone im Nordosten des Neusiedler Sees betrachtet, die sich von Weiden über Gols und Mönchhof bis Halbturn entlang der Abhänge der Parndorfer Platte erstreckt. GOLS UND UMGEBUNG Einige der besten Lagen in Gols liegen am Rand der Parndorfer Platte. Diese Geländekante bildet den Golser Wagram, eine alte Brandungslinie des Urmeeres. An den zum Großteil südlich orientierten Abhängen dieser Lagen kann kühle Luft gut abfließen, feb–mär 2020 falstaff 85

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