PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 5 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 1/2020

  • Text
  • Rubingranat
  • Tannin
  • Zarte
  • Saftig
  • Nase
  • Gaumen
  • Weine
  • Wein
  • Weingut
  • Falstaff

cover / WINSTON

cover / WINSTON CHURCHILL IT IS WELL TO REMEMBER THAT THE STOMACH GOVERNS THE WORLD. – MAN MUSS SICH VOR AUGEN HALTEN, DASS DER BAUCH DIE WELT REGIERT. WINSTON CHURCHILL Fotos: beigestellt 34 falstaff feb–mär 2020

B RITAIN AT I T S B E S T EIN BAUCH REGIERT DIE WELT Winston Churchill führte Großbritannien beharrlich und mit großer Standhaftigkeit heraus aus seinen finstersten Tagen. Sein Widerstand wäre wohl kaum so kraftvoll gewesen ohne seine ausgeprägte Leidenschaft für Whisky, Zigarren und Yorkshire Pudding. TEXT ULRICH SAUTTER Fotos: Getty Images A m Abend des 14. Oktober 1940 heulten, wie so oft in jenen Tagen, die Sirenen im Stadtzentrum Londons. Nachdem es im ersten Kriegsjahr noch ruhig geblieben war in der englischen Kapitale, flog die deutsche Luftwaffe seit September 1940 Angriff um Angriff. In No. 10 Downing Street saß Winston Churchill beim Abendessen. Doch als der Premierminister bemerkte, dass die Bombeneinschläge näher kamen, ging er in die Küche, um Butler und Köchin zum Aufsuchen der Schutzräume zu bewegen. Georgina Landemare, Churchills langjährige Köchin, erlaubte sich zu widersprechen: »Ich habe ein Soufflé im Ofen, das kann ich jetzt unmöglich alleine lassen.« Doch Churchill ließ das nicht gelten und nötigte Landemare, in den Keller zu gehen. Dem Butler trug Churchill noch auf, die heißen Teller ins Esszimmer zu tragen. Weniger als drei Minuten später, so berichtet Churchill in seinen Memoiren, schlug eine Bombe im Treasury Building, nur einen Straßenzug weiter ein, die Druckwelle der Explosion brachte die rückwärtige Mauer von Churchills Amtssitz und mit dieser die gesamte Küche zum Einsturz. Es ist kaum auszudenken, welche Folgen dieser Angriff gehabt hätte, hätte Churchill nicht darauf bestanden, dass seine Köchin die Küche verlässt. Wie wichtig Mrs Landemare für Churchill war, zeigt sich an seinem Dank zu Kriegsende. Unmittelbar nachdem er am 8. Mai 1945 seine berühmte Siegesrede gehalten hatte (»My dear friends, this is your hour«), suchte Churchill Landemare auf, um ihr »aufs Allerherzlichste« zu danken. Ohne sie, so Churchill weiter, hätte er den Krieg nicht durchgestanden. Vieles spricht dafür, dass diese Aussage kein bisschen übertrieben war. Denn dass Churchill gutes Essen, Wein, Whisky, Zigarren, Cognac und Champagner liebte, ist bekannt. Doch sein Gefallen an solchen Genüssen ging weit über bloße Liebhaberei hinaus. Genüsse strukturierten regelrecht seinen Tagesablauf. Sie versetzen ihn überhaupt erst in die Lage zu leisten, was er geleistet hatte. > Sir Winston in späterem Lebensalter mit Ehefrau Clementine (1885–1977). Vor ihrer Heirat hatte Clementine Churchill (geborene Hozier) an der Pariser Sorbonne studiert – zu einer Zeit, als dort der Frauenanteil noch unter 20 Prozent lag. feb–mär 2020 falstaff 35

FALSTAFF ÖSTERREICH