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vor 6 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 1/2019

wein / WORLD CHAMPIONS >

wein / WORLD CHAMPIONS > Klare Linien: Sie kennzeichnen nicht nur den Wein, sondern auch den Keller, in dem der Sassicaia entsteht. > Vordermann gebracht. Jahr für Jahr steigerte sich die Qualität des Sassicaia, und speziell in den Siebzigerjahren war er sozusagen die he rausragende Insel in einem Meer von mittelmäßigen bis belang losen Weinen. Seit den Achtzigerjahren konnte der Sassicaia den Titel des berühmtesten Weins Italiens für sich beanspruchen, und nachdem Robert Parker dem 1985er die Traumnote von 100 Punkten gab, war er in aller Welt begehrt. BORDEAUX IN DER TOSKANA Sassicaia war der erste wichtige Cabernet- Wein aus Italien. Weil ein solcher in den italienischen Weinbaugesetzen nicht vorgesehen war, musste er als Vino da Tavola auf den Markt kommen. Sassicaia war so einer der ersten Super-Tuscans. Erst 1994 wurde dem Bolgheri Rosso Superiore Sassicaia eine eigene Ursprungsbezeichnung zuerkannt. Vorbild für den Sassicaia waren klar die Weine aus Bordeaux. Mario Incisa della Rocchetta wollte in seinem »Hauswein« ja einen annähernden Ersatz für die französischen Hochgewächse haben. Entsprechend besteht die Cuvée zu 80 Prozent aus Cabernet Sauvignon und zu 20 Prozent aus Cabernet Franc. Seinem Sohn Niccolò war aber weiters wichtig, dass man dem Sassicaia auch seine toskanische Herkunft anmerkt. Bewusst wird so für den Ausbau weniger getoastetes Holz verwendet. Während viele andere italienische Spitzenweine oft nur in kleinen Mengen erzeugt werden, entstehen aus den 75 Hektar Weinbergen auf San Guido beachtliche 200.000 Flaschen jährlich. Da folgt Sassi ­ caia wieder ganz dem Modell Bordeaux. KLARES NEIN ZUM ZWEITWEIN Wie sein Wein ist der Marchese ein Mann mit klaren Aussagen. Eine davon lautet: Sassicaia ist einzig und es gibt davon keinen Zweitwein. Lange Zeit sah sich Niccolò Incisa della Rocchetta Vorwürfen ausgesetzt, er würde Sassicaia zu wenig aggressiv vermarkten; aus der Weltmarke Sassicaia könne man doch mehr machen. Viele forderten einen Zweitwein für den Sassicaia. Aber der Marchese blieb seinen Prinzipien treu. »Entweder der Wein taugt für den Sassicaia oder er wird gar nicht erst abgefüllt.« Und doch gibt es seit dem Jahrgang 2000 zwei weitere Weine von San Guido. Den »Le Difese«, der zu 70 Prozent aus Sangiovese und zum Rest aus Cabernet besteht, und den »Guidalberto«, eine Cuvée aus vornehmlich Merlot und etwas Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Beide aber – und darauf legt der Marchese Wert – sind keine Zweitweine des Sassicaia, sondern stammen aus eigenen Weinbergen. Ob man ihm wohl glauben wird? Letztlich dürfte dies dem Marchese auch egal sein. Wein, insbesondere sein Sassicaia, ist ihm zwar sehr wichtig, im Grunde genommen aber nur die zweitwichtigste Sache der Welt. An erster Stelle rangiert für den Marchese seine Leidenschaft für edle Rennpferde. Zu ihnen geht er immer dann, wenn es ihm in der Weinwelt zu hektisch und turbulent wird. Nachlesen Alle Teile aus der Serie »World Champions« unter falstaff.com/champ < Fotos: Etienne Hunyady 68 falstaff feb–mär 2019

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