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Falstaff Magazin Österreich 1/2019

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xxxxxxxxxx wein / ÖSTERREICHS / XXXXXXXX PINOT NOIR PINOT NOIR – DIE ROTE DIVA Pinot Noir gilt als besonders kapriziös, sowohl im Weingarten als auch im Keller – für jeden Winzer eine Herausforderung. Und doch werden in Österreich von mutigen und talentierten Weinmachern hervorragende Pinots gemacht. Eine Auswahl. TEXT PETER MOSER Fotos: Hans Schubert, Hertha Hurnaus, Franz Helmreich 54 falstaff feb–mär 2019

CLAUS PREISINGER Der Golser Bio-Winzer erntet seine Pinot-Noir- Trauben auf der Parndorfer Platte, wo es kühler ist als auf den Abhängen zum Neusiedler See. Er pflegt einen leichtfüßigen und vielschichtigen Stil mineralischer Prägung. Pinot Noir oder Blauburgunder zählt in den heimischen Rebbergen zu jenen Sorten, mit denen man die längste Erfahrung hat. Und dennoch ist die Zahl der Winzer, die sich ernsthaft mit ihr befassen, stets eine kleine Minderheit geblieben. Die Legende besagt, dass die Zisterziensermönche bereits Ende des 14. Jahrhunderts in ihren Weingärten unweit von Gumpoldskirchen Pinot Noir kultiviert haben, eine Urkunde aus 1394 soll diese Mär belegen. Sicherlich wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neue Versuche unternommen, dieser edlen Sorte auch in unseren Breiten zum Durchbruch zu verhelfen, man hatte aber mit dem Ergebnis nicht immer Grund zur Freude. Auch für die Weinliebhaber ist diese ka priziöse Sorte eine Herausforderung, denn einen einheitlichen österreichischen Stil in Sachen Pinot Noir gibt es nicht. Das wundert wenig, wenn man sich die Herkunft der Weine vor Augen führt. Blauburgunder wird nämlich in allen heimischen Anbaugebieten – nur die Weststeiermark bildet eine Ausnahme – auf insgesamt rund 600 Hektar erzeugt. Das bedeutet regional bedingt höchst unterschiedliche Böden, Kleinklimata und dazu noch allerlei höchstpersönliche Stilansprüche der Winzer selbst. Die tatsächliche Gemeinsamkeit der den Blauburgunder kultivierenden Winzer ist, dass sie alle den Pinot Noir als ihren absoluten Herzenswein anführen, und dass ihr persönlicher Lieblingswein mit großer Sicherheit im Burgund wächst, und zwar völlig unabhängig davon, ob ihr Produktionsschwerpunkt bei Weißoder Rotwein liegt. Nur wahre Burgunderliebhaber werden auch wirklich guten Pinot Noir erzeugen. Falstaff richtete an die besten Produzenten von Blauburgunder die Frage, welche Folgen der unübersehbare Klimawandel für den Pinot Noir in Österreich mit sich bringt und ob man sich von der Idee der »Cool Climate«-Stilistik langsam, aber sicher verabschieden muss. In den veränderten Bedingungen sieht Paul Achs aus Gols tatsächlich eine echte Herausforderung, da Pinot Noir eine sehr frühe Sorte ist und es bei der Lese Ende August, Anfang September sehr heiß sein kann. Dann geht es mit der Reife zu schnell und die Eleganz leidet, wenn die Trauben zu warm gelesen werden. »Auch wenn Gols das wärmste Gebiet in Österreich hat, haben wir eine Durchschnittstemperatur von 11°C, und damit sind wir immer noch auf der kühleren Seite.« Michael Malat sieht die Sorte langfristig weiter nordwärts und in kühlere Gebiete wandern. »Nachdem es in Österreich noch genügend Fläche in diesen Gebieten gibt – wie etwa das nördliche Weinviertel –, sind die Voraussetzungen zumindest einstweilen noch einige Zeit gewährleistet.« Gerhard Markowitsch relativiert diese Vorstellung: »Man muss auch nachdrücklich sagen, > feb–mär 2019 falstaff 55

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