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Falstaff Magazin Österreich 1/2017

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1Noch vor weniger als 40

1Noch vor weniger als 40 Jahren befand sich Argentiniens Weinwirtschaft auf dem Stand des 19. Jahrhunderts. Veraltete Ausrüstung und mangelndes Know-how zeugten von einer tiefgreifenden Krise. Erst in den 1990er-Jahren gelang es, nicht zuletzt durch die Rebsorte Malbec, sich einen gewissen internationalen Ruf zu erwerben. Mit wachsender wirtschaftlicher Stablität kamen auch Investoren ins Land. Zunächst Italiener: Noemi Cinzano gründete Noemia, Alberto Antonini kaufte Altos Las Hormigas, Masi gründete Tupungato, dann kamen die Franzosen: Cheval Blanc, Michel Rolland und Clos de los Siete. Es folgten Joint Ventures wie Caro von Barons de Rothschild und Catena Zapata, Sassicaia gründete 2004 die Bodega Chacra. Langsam erkannte man die Qualität der hochgelegenen Lagen und begann, neben den internationalen Sorten die Facetten des Flaggschiffs Malbec auszuloten. Längst hat heute eine Generation von fähigen jungen Önologen die besten Terroirs ausgemacht, 44 falstaff feb–mär 2017 cover / WEIN AUS SÜDAMERIKA ARGENTINIEN Längst dreht sich in Argentinien nicht mehr alles um die Top-Sorte Malbec, heute kommt von dort eine breite Vielfalt in erstklassiger Qualität. Inzwischen glänzt man auch immer öfter mit Finesse statt mit schierer Kraft (im Bild: Catena Zapata). sie erzeugt jetzt – oft in sehr limitierten Mengen – nichts weniger als Weltklasseweine. Finesse statt Kraft, Terroir statt Holz, so lautet das neue Credo. Anders als im schmalen Landstreifen von Chile, spielt die Nähe zum Ozean in Argentinien keine Rolle. Hier sind, einmal abgesehen von Patagonien ganz im Süden, die Höhenlagen der Weinberge und deren Böden entscheidend für die aromatische Ausprägung der Trauben und damit für den Stil der jeweiligen Weine. Das beginnt im Norden mit den Valles Calchaquíes, wo es schon eimal über 2500 Meter Seehöhe hinaufgehen kann, und geht bis zum Süden des Hauptanbaugebiets Mendoza, wo man in der aktuell stark favorisierten Region von Gualtallary auf 1600 Meter Top-Trauben ernten kann. In Argentinien dominieren die roten Sorten, wobei der Malbec (20 %) die ursprünglich aus Savoyen stammende Bonarda (18 %) vom ersten Rang verdrängt hat. Es folgen Cabernet Sauvignon (15 %) und Shiraz (10 %). Die Torrontés (9 %) – eine hochinteressante aromatische Traube – ist hingegen die meist kultivierte weiße Rebsorte. 12 ARGENTINIEN TOP Achaval Ferrer achaval-ferrer.com Bodega Aleanna www.enemigowines.com Bodega Chacra www.bodegachacra.com Altos Las Hormigas www.altoslashormigas.com Catena Zapata ww.catenawines.com Finca Decero www.decero.com Dominio del Plata www.susanabalbowines.com.ar Luigi Bosca luigibosca.com.ar Bodegas Norton www.norton.com.ar Salentein www.bodegasalentein.com Viña Cobos www.vinacobos.com Zuccardi www.familiazuccardi.com ARGENTINIEN IM FOKUS Die aktuelle Anbaufläche beträgt: 225.000 Hektar Die Produktionsmenge lag 2016 bei: 8,8 Millionen Hektoliter (lt. OIV, Paris) Flaggschiff: Malbec Fast 30.000 Hektar der argentinischen Rebfläche nimmt Malbec ein, das ist etwa fünfmal soviel wie in seiner französischen Heimat mit Zentrum Cahors, von wo die Sorte 1868 nach Südamerika gebracht wurde. Im Laufe der Zeit hat sich Malbec zur größten Erfolgsgeschichte unter den »alten« Sorten entwickelt, die Kombination aus uralten Reben, kühlen Höhenlagen und perfekter Vinifikation lassen heute in Argentinien aus Malbec Weine mit absoluter Weltklasse entstehen. Die Weine dieses argentinischen Aushängeschilds glänzen mit reifer dunkelbeeriger Frucht, Anklängen von Cassis und stoffigen, runden Tanninen. Abhängig von ihrem Standort, präsentieren sich diese Weine sehr mineralisch und lagerfähig. Malbec ist auch der dominierende Rebsatz in Mendoza. Foto: Horacio Paone, beigestellt

GRANDS CRUS AUS GUALTALLARY Großes Gaumenkino bietet der Gran Enemigo aus Gualtallary. Auf der Suche nach den Top- Weinen Argentiniens führt die Reise nach Tupungato im äußersten Nordwesten des Valle de Uco, wo auf rund 1300 Meter Seehöhe Gualtallary liegt, auf dessen kalkreichen Böden die Malbec- und Cabernet-Franc-Trauben für einige der besten Weine Argentiniens wachsen. Alejandro Vigil, Chefkellermeister von Catena Zapata, war 1994 der Erste, der sich an die höchsten Lagen in Mendoza heranwagte und im kühleren Klima von Gualtallary auf 1450 Meter Reben pflanzte, die intensive und sehr elegante Weine ergaben. »Die Besonderheit hier ist die unglaubliche Frische der Weine, und die verdanken sie ihrer Säurestruktur«, sagt Vigil, der hier mit seiner Partnerin Adrianna Catena auch die Gran-Enemigo-Weine erzeugt. Unter dem Label Per Se bietet wiederum das Önologen-Duo Edgardo del Popolo und David Bonomi ihre auf wenige hundert Flaschen limitierten Meisterwerke an. Die rote Cuvée La Craie kommt ebenso aus Gualtallary wie die beiden reinsortigen Malbec Volare del Camino und Jubileus. Auch La Verdad von Vivo o Muerto, einem Gemeinschaftsprojekt von Jeff Mausbach und Alejandro Sejanovich, stammt aus den sagen umwobenen Höhen. Kultstatus aber hat vor allem der Gran Enemigo Cabernet Franc von Alejandro Vigils Bodega Aleanna, ein weiterer Top- Cabernet-Franc ist der Riglos Gran Cabernet Franc. Betuchte Freunde der Biodynamie halten auch Ausschau nach dem SuperUco Gualtallary Blend, dem Genitori Mio der Michelini-Brüder oder dem Imperfecto Malbec von Daniel Pi. Dass auch die vielleicht besten Weißweine des Landes, die Chardonnays White Stones und White Bones von Catena Zapata aus dem Adrianna Vineyard in Gualtallary stammen – so wie der Top-Malbec dieses Spitzenweinguts –, wird kaum jemanden verwundern. Susana Balbos Dominio del Plata erzeugt hier den BenMarco Expresivo, Doña Paula den feinen Malbec Alluvia Parcel, Zuccardi den Aluvional Gualtallary Malbec, und auch Altos Las Hormigas füllt bereits einen Malbec dieser exquisiten Appellation mit inzwischen 1000 Hektar ab. Es sind überaus wertvolle Lagen, denn für einen Hektar zahlt man bereits mehr als 75.000 US-Dollar. Erstmals 100 Falstaff-Punkte für einen Wein aus Südamerika. Laura Catena, Schwester von Adrianna Catena, erkostet gerade die feinen Nuancen ihres Top-Rotweins im Vergleich mit gereiftem Malbec. feb–mär 2017 falstaff 45

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