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Falstaff Magazin Österreich 08/2020

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wein / BUKETTSORTEN

wein / BUKETTSORTEN Bukettsorten versprühen etwas, das viele Weinliebhaber insgeheim suchen – nämlich Unkompliziertheit. Ihren Namen tragen sie nicht ohne Grund, sondern wegen ihres kennzeichnenden intensiven Aromas, das von markant-blumig bis hin zu würzig reicht. Sie duften nach Rosenblättern, Orangenblüte, Muskat oder Moschus und stechen im Meer aus Wein, das uns umgibt, genau wegen dieser Attribute heraus. Besonders Weinneulinge lassen sich gern von ihnen einlullen. Denn Bukettrebsorten sind greifbar und kommen genau deshalb so gut an. Es sind die Aromastoffe, die sie kennzeichnen – auch wenn keine eindeutige, wissenschaftlich eruierbare Definition für »Bukettrebsorte« existiert. Zu diesen Aromastoffen gehören beispielsweise Terpene, Methoxypyrazine und Thiole. Sie sind zum Teil schon in den Beeren vorhanden oder entstehen während der Gärung beziehungsweise Weiterverarbeitung BUKETTSORTEN VERSPRÜHEN ETWAS, DAS VIELE WEINLIEBHABER INSGEHEIM SUCHEN – UNKOMPLIZIERTHEIT. der Trauben im Keller. Terpene duften nach Rose, Muskat oder Moschus, Pyrazine unter anderem nach Gras oder Stachelbeere. Sicherlich kommen Ihnen alleine bei dieser Aromenaufzählung schon Sorten in den Sinn. Gras oder grünliche Noten stehen quasi für Sauvignon Blanc, genauso wie Rose ein kennzeichnendes Aroma für Gewürztraminer ist. Letztendlich ist es diese Klarheit in der Aromatik, die Bukettsorten so spannend macht und sie uns in Erinne- rung behalten lässt. Kritisiert werden sie in erster Linie von Verfechtern des Terroirausdrucks. Denn die besten Terroirweine der Welt sind nie laut oder überbordend und entstehen meist aus neutraleren Gewächsen wie etwa Chardonnay im Burgund, Riesling an der Mosel und Grünem Veltliner in der Wachau. VON DER TRAUBE INS GLAS Niklaus Zahner, Winzer in Truttikon im Kanton Zürich, ist nach eigener Aussage ein wahrer Liebhaber der Sorte Gewürztraminer: »Als Winzer empfinde ich Gewürztraminer als geniale Rebsorte, denn man hat am Ende die Traube, aromatisch gesehen, im Glas. Das ist bei anderen Sorten weniger der Fall«, sagt er. Lediglich der Name, so Zahner, sei es, der den weltweiten Siegeszug der Sorte verhindere. Denn wer Englisch spricht, tut sich in der Regel mit dem Umlaut bei der Aussprache schwer. »›Bring me the wine with the German name‹, sagte die Dame damals«, erzählt Zahner von < Die deutsche Winzerfamilie Weickert aus der Region Franken hat sich unter anderem der Sorte Scheurebe verschrieben. Diese besticht im Optimalfall mit einem wunderschönen CASSISAROMA. Fotos: Shutterstock, GLAM PHOTO & DESIGN CHRISTOPH WEISS, beigestellt 56 falstaff nov 2020

BUKETTSORTEN: Viel Aroma – das haben alle Bukettsorten gemeinsam. Sie duften markant blumig bis würzig und zeichnen sich durch ihre aromatische Intensität aus. Eine eindeutige wissenschaftliche Definition gibt es jedoch nicht, weshalb in diese Gruppe eine Vielzahl von Sorten fällt. Für den Duft verantwortlich sind chemische Verbindungen, die man in unterschiedliche Gruppen aufteilen kann. Muskateller und Gewürztraminer etwa erhalten ihr Aroma nach Rose und Muskat beispielsweise durch Terpene. Das klassische Cassisaroma einer Scheurebe rührt von einer anderen Ver bindung, den Thiolen, her. Im Folgenden die wichtigsten Bukettsorten: MUSKATELLER Eine der ältesten Weißweinsorten, die wir kennen. Genau genommen handelt es sich um eine Sortenfamilie, zu der weltweit etwa 200 Spielarten gehören. In unseren Breiten bezeichnet man als Muskateller in der Regel die Sorte Gelber Muskateller. Aromatisch gesehen spielt bei dieser Familie die namensgebende Muskatnote eine wichtige Rolle. GEWÜRZTRAMINER Laut DNA-Analysen ist die Sorte eine Variante von Savagnin mit pinkfarbener Traubenschale und identisch mit Traminer. Ihre größte Rebfläche besitzt die Sorte im französischen Elsass, wo rund 3000 Hektar mit ihr bestockt sind. Auch Deutschland und Südtirol zählen zu den Hochburgen des Gewürztraminers, der sich klassischerweise mit Noten von Rosen oder Litschi offenbart. Blumig, würzig, fruchtig: Bukettsorten vereinen eine Vielzahl von unterschiedlichen Aromen. ROSENMUSKATELLER Eine äußerst seltene Sorte, deren Herkunft nicht ganz geklärt ist. Zum einen wird vermutet, dass sie aus Sizilien stammt, zum anderen aus Dalmatien. Ihr Hauptanbaugebiet liegt in Südtirol, angebaut wird sie mittlerweile aber auch wieder in Österreich. Sie wird fast ausschließlich als Süßwein ausgebaut und besticht mit intensivem Rosenaroma. SCHEUREBE Die aromatische Scheurebe wurde 1916 vom deutschen Rebzüchter Georg Scheu aus Riesling und der Bukett-Traube gekreuzt. In ihrem Herkunftsland Deutschland ist sie mit die wichtigste Aromasorte und wird hauptsächlich in Rheinhessen angebaut. Aromatisch gesehen erinnert sie mit ihrem Cassisaroma an die französische Rebsorte Sauvignon Blanc. nov 2020 falstaff 57

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