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Falstaff Magazin Österreich 07/2021

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wein / GROSSE GEWÄCHSE

wein / GROSSE GEWÄCHSE Die Mittelhaardt/Pfalz (im Bild: Forster Kirchenstück) ist ein Burgund des Rieslings. Bettina Bürklin-von Guradze erinnert sich noch sehr gut an ihre Stimmung, als sie 1990 das Weingut ihrer Familie übernahm: »Der deutsche Wein hatte keinen Ruf, und wir hatten große Mengen im Keller. Kurz: Wir sahen für diese Art, zu wirtschaften, keine Zukunft und stellten uns darum die zentrale Frage: Was ist eigentlich das Wertvollste unseres Besitzes? Und das war ganz leicht zu beantworten: Es sind die Lagen. Kirchenstück, Jesuitengarten, Pechstein, und ein Dutzend weitere. Unsere Vorfahren wussten doch genau, was sie taten, als sie diese Weinberge gekauft haben. Lagen wie diese waren nach wie vor das Kapital im deutschen Weinbau, nur das Bewusstsein dafür war verloren gegangen«. Jeder Weinliebhaber kennt und achtet die Klassifikationen Burgunds und Bordeaux’, man weiß (oder kann es im Zweifelsfall nachschlagen), dass beispielsweise Château Lafite-Rothschild höher steht als der Nachbar Duhart Milon oder dass ein Chambertin aus einer besonders privilegierten »LAGEN WAREN SCHON IMMER DAS KAPITAL IM DEUTSCHEN WEINBAU, NUR DAS BEWUSSTSEIN DAFÜR WAR VERLOREN GEGANGEN.« BETTINA BÜRKLIN-VON GURADZE Grand-Cru-Lage stammt, während ein Gevrey-Chambertin als Wein der Villages-Stufe zwar aus derselben Gemeinde kommt, aber eben nicht aus dem besten Weinberg des Orts, sondern aus einer der Lagen am Rand der Gemarkung. Beide Vorbilder einer Klassifikation gehen aufs 19. Jahrhundert zurück und haben in den zurückliegenden 150 Jahren Profil und Prestige geschaffen – und das übrigens auch für diejenigen, deren Weinberge eher auf den unteren Stufen der Klassifikation stehen. Schaut man auf die Preise für Rebland, dann ist heute selbst ein Hektar Bourgogne tout-court (also der Regionalappellation) etwa sechsmal so wertvoll wie ein Hektar einer anderen französischen Herkunft, die keine Klassifikation kennt. Alleine die Tatsache, dass die Weinberge kritisch in Augenschein genommen und in Güteklassen unterteilt werden, schafft am Markt Vertrauen und Nachfrage. DIE ANFÄNGE »Nachdem wir verstanden hatten, dass wir nicht einfach so weitermachen konnten, sind die Gedanken rasch zu dem Thema Klassifikation geschweift«, erinnert sich Bürklin-von Guradze weiter, »und da stieß man sofort auf Bernhard Breuer, der ein kluger Kopf und ein Vordenker war und der sich bereits mit dem Thema beschäf- < Fotos: StockFood, beigestellt 90 falstaff okt 2021

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