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Falstaff Magazin Österreich 07/2021

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wein / NORD-PIEMONT DAS

wein / NORD-PIEMONT DAS NORD-PIEMONT IST EIN ALTES WEINBAUGEBIET MIT LANGER TRADITION. VORWIEGEND WIRD HIER NEBBIOLO ANGEBAUT. Als »Sputanuvole«, Wolkenspeier, wird der mächtige Monte Rosa, mit über 4600 Metern zweithöchstes Bergmassiv Europas, hier bezeichnet. Der Berg spielt eine dominante Rolle in den Weinbaugebieten des Nord-Piemont, auch Alto Piemonte genannt. Denn das mächtige Massiv schützt das Gebiet vor kalten Winden aus dem Norden. Zugleich fallen in der warmen Saison immer kühle Winde von den Gletschern zu Tal, die in den Weinbaugebieten für nächtliche Abkühlung und Durchlüftung sorgen. Dem Monte Rosa haben es die Winzer zu verdanken, dass die Temperaturen im Herbst bei Tag warm und bei Nacht kühl sind und so die Aroma intensität der Trauben gesteigert wird. Während die Weine aus dem Süden des Piemont, Barolo und Barbaresco, weltweit hochgelobt werden, führen jene aus dem Nordpiemont ein Schattendasein. Vor 150 Jahren sah das noch ganz anders aus, da waren hier mehr als 45.000 Hektar mit Wein bepflanzt. Dann zerstörte die Reblaus dieses Rebenmeer. Ehe sich Winzer und Reben davon erholen konnten, folgten zwei Weltkriege. In der Nachkriegszeit setzte man dann mehr auf die florierende Textilindustrie, die Landwirtschaft verkam. Heute ist der Weinbau im Alto Piemonte auf wenige Hundert Hektar geschrumpft. Die Gebiete tragen klingende Namen: Coste della Sesia, Lessona, Bramaterra, Gattinara, Ghemme, Boca, Sizzano, Fara und ganz im Norden gibt es noch die Valli Osolani. In Boca, Gattinara und Bramaterra bestehen die Böden vorwiegend aus vulkanischem Porphyr. Die Böden weiter Das imposante Monte-Rosa-Massiv bestimmt das Klima in den nördlichen Anbauzonen des Piemont – und damit auch das Erscheinungsbild der hier produzierten Weine. Denn es schützt die Reben vor kalten Fallwinden aus dem Norden. im Westen und Osten sind aus Schwemmmaterial geformt, das die Gletscher hierher verfrachtet haben (Ghemme) oder aus verdichteten Sanden, die ehemals die Küstenlinie des großen Ozeans bildeten (Lessona). Im Unterschied zum Südpiemont mit seinen kalkhaltigen, basischen Böden sind die Böden hier von einer sauren Komponente geprägt. Das macht die Weine zwar etwas weniger breit und füllig, dafür aber sind sie tiefgründig und im Trunk salzig. Es sind süffige Weine, von denen man auch eine ganze Flasche trinken kann. Warum aber immer wieder der Vergleich mit dem Südpiemont? Weil die dominante Fotos: beigestellt 66 falstaff okt 2021

Das Weingut Nervi, insbesondere die Lage Molsino, zählt zu den absoluten Top-Anbaugebieten im Nord-Piemont. Sorte in beiden Anbaugebieten die gleiche ist: Nebbiolo. Das macht den Vergleich so spannend. Neben Nebbiolo, lokal auch Spanna oder Prünent genannt, können die Weine aus dem Piemonte Alto auch Anteile der lokalen Komplementärsorten Uva Rara, Vespolina und Croatina enthalten. Gattinara, Ghemme und Co sind in der Farbe meist recht hell gehalten und changieren von funkelndem, hellem Rubin bis zu Granat. In der Nase überraschen sie mit fein akzentuiertem Duft. Am Gaumen beeindruckt das kraftvolle, kernige Tannin, das den Weinen Struktur und Halt gibt. Die frische Säure macht die Weine saftig, der hohe Mineralgehalt lässt sie salzig erscheinen und verleiht ihnen langen Nachhall. FRISCHER WIND Den Reiz des Gebietes und seiner Weine erkannt hat auch Roberto Conterno, Eigen tümer von Giacomo Conterno in Monforte und damit einer der ganz Großen in Sachen Barolo. 2018 erstand er das Weingut Nervi in Gattinara. Er kaufte es von einer Gruppe norwegischer Weinliebhaber unter Führung der Familie Astrup, die Nervi ein Jahrzehnt lang aufwendig restauriert und auf Vordermann gebracht hatte. Zuvor befand sich Nervi über ein < okt 2021 falstaff 67

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