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Falstaff Magazin Österreich 06/2020

wein / PIWI-REBEN

wein / PIWI-REBEN Experimentiert seit Jahren mit PiWi-Gewächsen: Ansgar Galler vom gleichnamigen Weingut in Rheinland-Pfalz. »ES MUSS SICH WAS ÄNDERN!« VALENTIN BLATTNER züchtet seit beinahe 40 Jahren pilzwiderstandsfähige Rebsorten und ist einer der weltweit wichtigsten Protagonisten der PiWi-Szene. DIE WICHTIGSTEN VORTEILE VON PIWI-WEINEN: KAUM PESTIZID-EINSATZ, WENIGER SCHÄDEN FÜR DIE UMWELT, GERINGERE KOSTEN. Auch in Deutschland führen PiWis noch weitgehend ein Leben in einem Paralleluniversum. Zwar experimentieren inzwischen viele konventionelle und die meisten Bio-Winzer mit Regent, Cabernet Blanc oder einer anderen PiWi- bzw. Hybridsorte. Doch die wirklichen PiWi-Experten, die ganz auf die Zukunft dieser Sorten setzen und am Puls der Entwicklung sind, stellen noch eine Minderheit dar. Was sie aber abseits der großen Wein-Öffentlichkeit austüfteln, verspricht so einiges. Gerade die Sorten der neuesten Züchtungsgeneration zeigen sich stark, etwa die Sorte Satin Noir, mit der das Weingut Galler im Pfälzer Weinbauort Kirchheim die deutsche PiWi- Trophy für sich entscheiden konnte. »Die Sorte hat erst seit letztem Jahr einen Namen, vorher hatten wir noch eine Züchtungsnummer in den Büchern stehen«, sagt die Winzerin Katja Galler. »Aber sie macht richtig Spaß, im Glas und auch im Weinberg. Denn die Rebe wächst aufrecht, man braucht keine Herlinge herauszuschneiden und man muss auch kaum entblättern, weil in der Traubenzone keine Blätter wachsen. Allerdings muss man sich mit etwa 50 Litern Ertrag pro Ar begnügen – aber das strebt man ja in Sachen Weinqualität ohnehin an.« Es wäre also schon mehr als erstaunlich, wenn Sorten, die so leicht zu bearbeiten sind und dabei so gute Resultate bringen, in Zukunft nicht deutlich mehr Pflanzten bereits 1994 die ersten PiWi-Rebstöcke: Zuspruch bekämen. Auf Produzenten- wie Karin und Roland Lenz aus dem Kanton Thurgau. auch auf Konsumentenseite. < < FALSTAFF Herr Blattner, was macht eine gute Rebsorte aus? VALENTIN BLATTNER Eine gute Rebsorte muss vor allem Spaß machen. Dabei denke ich an die Aromatik oder die Säurestruktur, vor allem bei Weißweinen. Eine Rebsorte wie Riesling beispielsweise ist nicht umsonst so beliebt, sondern eben wegen der Aromatik, der Charakteristik und dem großen Wiedererkennungswert. Um genau diese Dinge ging es mir auch, als ich vor etwas 40 Jahren begann, Reben zu züchten: hohe Qualität, gepaart mit hoher Resistenz. Hinsichtlich der Qualität hatten die PiWi-Sorten lange einen schlechten Ruf. Wie sieht es heute aus? Viel besser. Als ich begann, gab es viele seltsame Sorten. Es ging vor allem um viel Ertrag. Mittlerweile hat man es einfacher, qualitativ hochwertige Weine aus PiWi-Sorten zu produzieren, der Genetik sei Dank. Wie wird sich das auf den zukünftigen Weinbau auswirken? Der Weinbau ist 2000 Jahre alt, und noch einmal 2000 Jahre in dieser Form hält die Welt nicht aus. Die Traubenproduktion muss extensiver und ökologischer werden. Mit den resistenten Sorten lässt sich genau das erreichen, ohne Rückstände von Pestiziden im Wein – was künftig auch für den Konsumenten immer wichtiger werden wird. In der Schweiz etwa findet man bereits heute PiWi-Weine inklusive Rückstandsanalyse im Supermarktregal. Fotos: Esther Michel, beigestellt 38 falstaff sep 2020

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