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vor 3 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 04/2021

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wein / ROSÉ

wein / ROSÉ INTERNATIONAL Rosés sind heute keine einfachen Trinkweine mehr. Die anspruchsvollsten besitzen Mineralität und sogar ein gewisses Lagerpotenzial. Im Finale der diesjährigen Falstaff Rosé-Trophy Deutschland standen 15 Weine, und noch vor dem ersten Beschnuppern der Gläser erfreute schon das Farbenspiel die Verkoster: Zarte Pastelltöne dominierten, bis hin zu strohgelben Farben, die nur einen Anflug von Rosa in ihren Reflexen erahnen ließen. Ganz eindeutig: Die Muster mit kräftigeren Rosatönen, mit einem klassischen Lachsrosa oder gar mit kirschroten Nuancen waren deutlich in der Minderheit. Beim Rosé scheint es sich derzeit ähnlich zu verhalten wie beim Strandurlaub: Chic ist vor allem der blasse Teint. Diese Beobachtung dürfte vor allem zwei Gründe haben: Zum einen dominiert das Vorbild der Provence die Welt der Rosés – heute mehr denn je. Und die Provencalen sind Meister der Pastelltöne. Zum zweiten legen auch die Winzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz heute ungleich mehr Ehrgeiz als früher in ihre Rosés. Die Hansjörg (l.) und Matthias Aldinger waren 2017 Newcomer des Jahres bei Falstaff Deutschland – und die Brüder brillieren auch mit Rosé. IM TOP-SEGMENT GIBT ES KAUM NOCH EINEN UNTERSCHIED ZWISCHEN ROSÉ UND BLANC DE NOIRS, SO SORGFÄLTIG ARBEITEN DIE WINZER. meisten Weingüter erzeugen in ihrem Produktspektrum mindestens einen hellen Prestigewein aus dunklen Trauben. Für diese Flaggschiffe verwenden sie Lesegut, das durch seine Reife und Gesundheit mühelos gut genug wäre, um auch Rotwein hervorzubringen. Diese Trauben werden nun jedoch nicht gemaischt, sondern so schnell und schonend transportiert und gepresst, dass so gut wie gar keine Farbe aus den Beerenschalen ausgelöst wird. Daher gibt es im Top- Segment kaum noch eine Grenze zwischen »Rosé« und »Blanc de noirs«: De facto stellte die Falstaff-Jury bei den diesjährigen Verkostungen sogar fest, dass viele Rosés ähnlich wenig oder sogar weniger Farbe besitzen als Weine, die mit der Bezeichnung »Blanc de noirs« etikettiert waren. Ein Beispiel für einen solchen Rosé ist der Siegerwein aus dem Weingut Aldinger, ein echter Geniestreich von Matthias und Hansjörg Aldinger. »Wir haben in der Lage Fotos: Shutterstock, Alois Mueller, beigestellt 74 falstaff jun 2021

PROVENCE & CO. Die Tipps der Redaktion aus Frankreichs Süden 95 CHÂTEAU DE ROMASSAN BANDOL ROSÉ 2020, DOMAINES OTT Der Klassiker aus den Domaines Ott (Champagne Roederer) ist 2020 ein echter Vin de Garde – zum Weglegen, aber auch zum Wegtrinken. Beerig im Duft, tolle Mineralik, feine Säure. bremer-weinkolleg.de, € 32,90 94 »SECRET« CÔTES DE PROVENCE 2017, CHÂTEAU DES SARRINS Opulenter Duft, balsamisch, kräuterwürzig, Apfelschale, kräftiger Holzakzent. Ein Kontrast aus Fülle und lebendigem Säurebogen, kulinarisch vielseitig. Zu Champagne Bruno Paillard. victoria-weine.com, ca. € 22,– 94 CLOS MIREILLES CÔTES DE PROVENCE 2020, DOMAINES OTT Herzkirsche und Erdbeerpüree, Gesteinsmehl. Ölig und feinnervig, seidige Textur, süße Gaumenfrucht. bremer-weinkolleg.de, € 32,90 94 »ROSE-MARIE« VIN DE FRANCE 2018, CHÂTEAU LE PUY Biodyn aus Bordeaux (Côtes de Francs). Wuchtiger Duft (Spontangärung, Kräuter, kandierte Orangenschale). Grip, Druck, Kalk-Mineralität. passion-vin.de, € 46,– Untertürkheimer Gips einen uralten Trollinger-Weinberg«, berichtet Matthias Aldinger. »Da hat uns gereizt, den Trollinger, der ja ohnehin nie viel Farbe hat, mal wie eine weiße Sorte zu behandeln. Der Ansatz war, zu beweisen, wie sehr der Trollinger das Terroir widerspiegelt.« Ein Beweis, der vollauf gelungen ist. Die Falstaff-Jury konnte sich der Magie dieses Weins nicht entziehen, bei dem man eigentlich kaum zu sagen wüsste, ob er eher DER AUSBAU IM HOLZFASS HÄLT IMMER HÄUFIGER EINZUG – EIN SCHMALER GRAT, DA DAS HOLZ NICHT DOMINIEREN DARF. Rosé oder eher Weißwein ist. »Für mich hatte er am Schluss doch etwas zu viel Farbe, um ihn als Blanc de noirs zu etikettieren«, sagt Matthias Aldinger, »aber wo genau ist die Abgrenzung? Das kann ich auch nicht sagen. Behandelt haben wir den Wein im Keller aber jedenfalls wie einen Chardonnay Großes Gewächs.« STRUKTURGEBER HOLZFASS Das heißt in diesem Fall: Vergärung und Ausbau im Holzfass. Zumindest der Ausbau im Holz hält immer häufiger Einzug auf den Weingütern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Stets ein schmaler Grat, da das Holz natürlich nicht die delikaten Aromen des Weins und seine animierende Frische überlagern soll. Wo der Spagat gelingt, wie etwa beim Rosé »La Grande« von Familie Pfaffl aus dem Weinviertel oder beim augenzwinkernd < 93+ BANDOL ROSÉ 2019, DOMAINE DU GROS‘ NORÉ Duftig, Apfelschale, Hagebutte, pfeffrige Aromen. Gehaltvoll, viskos, ein molliger Wonneproppen von Rosé. passion-vin.de, € 19,90 93+ »LES CLANS« CÔTES DE PROVENCE 2019, CHÂTEAU D’ESCLANS Balsamisch, Neuholz, viel Schmelz im Mund, seidige Textur, mineralisch, Beerenfrucht im Abgang. hawesko.de, € 64,90 93 CÔTES DE PROVENCE CRU CLASSÉ GRANDE RÉSERVE 2020, CHÂTEAU DE SAINT-MARTIN Saftig im Mund mit Gehalt und Tiefe, tolle Frische. tesdorpf.de, € 19,90 93 BANDOL ROSÉ 2019, CHÂTEAU DE PIBARNON Kandierte Frucht im Duft, gehaltvoll im Mund, herrlich Old School. gute-weine.de, € 25,50 92+ »LION & DRAGON« CÔTES DE PROVENCE CRU CLASSÉ 2020, CHÂTEAU ROUBINE Biodyn. Mineralisch-brenzlig im Duft, Charme und Dichte im Mund. clublavender.de, € 19,90 92+ »PURE« CÔTES DE PROVENCE 2020, MIRABEAU Floral, kleine rote Beeren, geschmeidig und saftig. mirabeauwine-shop.de, € 15,90 Holzfasskeller bei Michael Broger in Ottoberg (TG), Schweiz: Der Rosé ist gemacht für asiatische Gerichte wie Currys. jun 2021 falstaff 75

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