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Falstaff Magazin Österreich 01/2022

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wein / CHIANTI CLASSICO

wein / CHIANTI CLASSICO Die Topkategorie Chianti Classico Gran Selezione DOCG wurde 2013 eingeführt. Auch Feintrinker, die früher bei Chianti Classico nur verächtlich die Nase rümpften, lassen sich seither von den Weinen der Gran Selezione begeistern. Nun steht der nächste Schritt Richtung noch mehr Qualität bevor: Mit Juni 2022 werden die ersten Chianti Classico Gran Selezione – und zwar aus dem Jahrgang 2019 – mit eigener Ortsangabe auf den Markt kommen. Das Gebiet des Chianti Classico, eingebettet in die überaus reizvolle Hügellandschaft zwischen Florenz und Siena, wurde in elf Ortslagen eingeteilt: San Casciano, Greve, Lamole, Montefioralle, Panzano, San Donato in Poggio (umfasst die Gemeindegebiete von Barberino Val d’Elsa, Tavarnelle und Poggibonsi), Gaiole, Radda, Castellina, Vagliagli und Castelnuovo Berardenga. Zudem wurde der Sortenspiegel für die Gran Selezione abgeändert. Statt mindestens 80 muss ein Chianti Classico Gran Selezione in Hinkunft mindestens 90 Prozent Sangiovese enthalten. Die restlichen zehn Prozent sind den lokalen Rotweinsorten Canaiolo, Colorino oder Malvasia Nera vorbehalten; Cabernet, Merlot oder Syrah haben in einer Gran Selezione künftig nichts mehr zu suchen. DIE WEGBEREITER Den Weg zur Gran Selezione haben viele Protagonisten geprägt. 1962 erzeugte ALS DIE IDEE VON ORTSLAGEN VOR 40 JAHREN IM CONSORZIO ERSTMALS VORGEBRACHT WURDE, GAB ES NOCH EIN SEHR STRIKTES »NO!« Sangiovese-Trauben sind Grundlage für hochwertige Weine aus dem Chianti Classico. Früher wurden sie häufig mit Cabernet oder Merlot verschnitten, heute wird Sangiovese immer öfter reinsortig für Chianti Classico verwendet. Das Castello di Ama ist ein mittelalterlicher »Borgo«. Hier gibt es ein Weingut, ein kleines Hotel, ein Restaurant und eine sehenswerte Kunstsammlung. Fotos: beigestellt, Jaroslaw Pawlak / Alamy Stock Photos / Mauritius Images, Stefano Coltelli / HUBER IMAGES 82 falstaff feb–mär 2022

Nicht nur für den Weinbau bestens geeignet: Das Chianti Classico ist eine Landschaft, die dazu einlädt, die Seele baumeln zu lassen. Fabrizio Bianchi auf seinem Weingut Castello di Monsanto erstmals einen Lagenwein im Gebiet, den Chianti Classico Riserva Vigneto Il Poggio. Heute führt seine Tochter Laura Bianchi den Betrieb, wichtigster Wein ist immer noch der Vigneto Il Poggio, der seit dem Jahrgang 2014 als Gran Selezione verkauft wird und ein Wein von beeindruckendem Charakter und großer Langlebigkeit ist, wie verschiedene Vertikalverkostungen in den vergangenen Jahren eindrucksvoll belegten. Zu den Pionieren der Lagenweine aus dem Chianti DIE CHIANTI- CLASSICO-LAGEN SIND ÄUSSERST UNTERSCHIEDLICH. DIESE VIELFALT KANN MIT LAGENWEINEN IDEAL DARGESTELLT WERDEN. Der Bellavista von Castello di Ama zählte 1982 zu den ersten Lagenweinen im Chianti Classico, heute ist er eine großartige Gran Selezione. Classico zählen auch Lorenza Sebasti und Marco Pallanti von Castello di Ama in Gaiole. 1982 wurde erstmals ein Chianti Classico aus der Lage Bellavista erzeugt, 1985 folgte La Casuccia. Einige Jahre gab es auch die Lagenweine San Lorenzo und Bertinga, die aber wieder aus dem Programm genommen wurden. Sebasti und Pallanti waren von Beginn an vom Projekt Gran Selezione begeistert, ihr Bellavista und ihr Casuccia unter den ersten, die unter der Bezeichnung Gran Selezione erschienen. Skeptisch zeigte sich zu Beginn hingegen Paolo De Marchi von Isole e Olena. Noch bei der Präsentation der ersten Gran Selezione 2013 erklärte er, dergleichen selbst nie anbieten zu wollen. Doch dann zauberte er plötzlich den Gran Selezione 2006 hervor, der lange im Keller gereift war und ein würdiger Partner für seinen berühmten Supertuscan Cepparello ist. So hat die Gran Selezione für ordentlich Aufbruchstimmung unter den Winzern gesorgt. Mittlerweile sind es 180 Weine, die als Gran Selezione erscheinen – und es werden jährlich mehr, wie Consorzio-Präsident Giovanni Manetti stolz berichtet. Manetti leitet mit Fon todi in Panzano einen der renommiertesten Betriebe im Chianti Classico. Ende der 1970er-Jahre übernahm er das Weingut von seinem Vater. < feb–mär 2022 falstaff 83

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