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Falstaff Magazin Österreich 01/2022

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wein / SO WIRD DER

wein / SO WIRD DER JAHRGANG 2021 FRANKREICH Schwieriges Jahr sorgt für historisch geringe Erntemengen. F rankreichs Winzer haben ein schwieriges, in manchen Regionen wirklich desaströses Jahr erlebt: Landesweit liegen 34,2 Millionen Hekto liter Wein in den Kellern – 27 Prozent weniger als im Vorjahr und 22 Prozent weniger als im Schnitt der letzten fünf Jahre. Dramatische Zahlen melden etwa das Jura (minus 80 Prozent zum Fünf-Jahres-Mittel), Burgund und Beaujolais (minus 50 Prozent), der Südwesten (minus 44 Prozent) und die Champagne (minus 39 Prozent). Vielerorts wären die Einbußen sogar noch höher ausgefallen, wenn nicht kurz vor der Lese noch Regen gefallen wäre, durch den die Trauben Flüssigkeit aufgenommen haben (was natürlich unter qualitativem Aspekt nicht ideal ist). Man muss bis zum Jahr 1977 zurückgehen, um in Frankreich eine ähnliche Missernte zu finden. Für die kleinen Erntemengen sind mehrere Umstände verantwortlich: Anfang April gab es eine Serie von Frostnächten, die außer auf Korsika und im Elsass fast überall im Land gravierende Schäden anrichteten. Besonders schwer getroffen wurden Burgund, Südwesten und Jura. Während des feuchten Sommers dezimierten echter und falscher Mehltau die Ernteaussichten weiter. Bio-Betriebe berichten, dass sie bis zu 22-mal durch den Weinberg gehen (fahren) und mit Bio-Präparaten spritzen mussten. Auch Zikaden richteten beträchtliche Schäden an, vor allem im Bordeaux. Hagelschäden melden Vouvray im Loiretal und die Champagne. Die Lese begann verbreitet einen Monat später als im vorhergehenden – allerdings vergleichsweise frühen – Jahr, dabei blieb das Wetter auch im Herbst wechselhaft. Große Tag-Nacht-Temperaturdifferenzen zum Ende der Vegetationsperiode scheinen jedoch den Trauben eine gute Aromenausbeute und viel Frische mitgegeben zu haben. Lieferengpässe im Handel sind aufgrund der geringen Erntemengen selbst in größeren Weinbauregionen vorhersehbar, vor allem Chablis und andere weiße Burgunder könnten knapp werden. ITALIEN Jahrgang top, Qualität top, aber Mengeneinbußen durch Frost und Trockenheit D ie Nacht vom 8. auf den 9. April wird vielen Weinbaubetrieben in Nord- und Mittelitalien wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Eine arktische Strömung brachte kalte Luft bis weit in die Apenninenhalbinsel hinunter und setzte den gerade aufgebrochenen Blüten arg zu. Und mit den Wetterkapriolen war damit noch nicht Schluss. Während die Weinberge in den norditalienischen Regionen über Regenfälle und Gewitter den ganzen Sommer über gut mit Wasser versorgt waren, fiel in Mittel- und Süditalien den ganzen Sommer über kein Tropfen. Die Reben überstanden den Stress aber erstaunlich gut. Anfang September gab es in einigen Regionen leichte Niederschläge, die für Entspannung sorgten. Zudem kühlten die Nächte merklich ab. Am Ende spricht man in Italien von einem sehr guten Jahrgang, in einigem Anbaugebieten auch von einem großartigen. Federica Boffa vom Traditionshaus Pio Cesare in Alba erklärt: »Das war eine der tollsten Ernten im vergangenen Jahrzehnt, die herausragende Qualitäten erbrachte. Im September lagen die Tagestemperaturen bei 25 Grad, in der Nacht kühlte es auf zehn Grad ab. Das sind ideale Bedingungen für Nebbiolo.« In Bolgheri in der Toskana hat es zwar auch im September keinen Tropfen geregnet, trotzdem zeigt sich Axel Heinz, Direktor von Ornellaia und Masseto, äußerst zufrieden: »Die Reben für unseren Masseto stehen auf Böden aus blauem Lehm, die sind kühl und können Wasser gut speichern. Wir begannen die Lese mit 30. August, am 28. September war alles beendet. Ohne einen Tropfen Regen, aber mit herausragenden Qualitäten.« Weiter im Landesinneren kann auch Chiara Lungarotti in Umbrien ihre Freude über den Jahrgang nicht verhehlen: »Nach Abschluss der Gärungen können wir sagen: Da reifen großartige Weine heran – trotz der schwierigen Bedingungen. Einzig Mengeneinbußen von 30 bis 35 Prozent trüben ein wenig die Stimmung.« < Fotos: Shutterstock 68 falstaff feb–mär 2022

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