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Falstaff Magazin Österreich 01/2021

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wein/ 250 JAHRE BLAUER

wein/ 250 JAHRE BLAUER PORTUGIESER < die bis dahin im Vergleich zu Paris und London provinziell anmutende kulina rische Welt der Donaumetropole. Der legendäre französische Außenminister Talleyrand brachte Marie-Antoine Carême, den Vater der Drei-Sterne-Küche, nach Wien. Die internationalen Gäste hatten auch die besten Weine der Welt im Gepäck – und siehe da, der Rotwein aus Vöslau konnte mit den besten Burgundern mithalten. OB ALS FRUCHTIGER UND DUFTIGER JAUSENWEIN ODER IM BARRIQUE GESCHULT: PORTUGIESER ZEIGT SICH STETS LEBENDIG UND LEICHTFÜSSIG. Die Familie Seymann aus Karlsdorf im Weinviertel steht voll und ganz hinter der Pflege des Portugiesers. In den folgenden Jahrzehnten eroberte die Rebe das Weinviertel. Ab 1836 entwickel ten die Grafen Kinsky die Region um Matzen zum zweiten Portugieser-Zentrum in Niederösterreich. Im »Ernestinerberger Weingebirge« bei Prottes lief seit 1838 ein Versuch mit »schwarzen portugiesischen Reben von Vöslau und Gainfarn«, der Wein wurde im legendären Matzener Schlosskeller der gräflich Kinsky’schen Herrschaft verarbeitet. Hier wurden in einem dreigeschossigen, stufenlosen Kreuzkeller mit domartigem Zentralraum auch neuartige Weine wie Eiswein (ausgefroren) oder Feuerwein (durch Mostkonzentration) erzeugt. Im Jahr 1843 kreierte ein junger Mann namens Robert Schlumberger in Vöslau zum ersten Mal in Österreich einen Schaum wein nach Champagnermethode, indem er weißen Grundwein aus blauen Trauben verarbeitete. Er hatte dafür Blauen Portugieser gewählt, aus dem er später auch seinen berühmten Rotwein »Vöslauer Goldeck« entwickelte, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die ganze Welt exportiert wurde. Im Verschnitt mit etwas Blaufränkisch und kleinen Anteilen Cabernet und Merlot wurde der Portugieser so zur Basis des bekanntesten Rotweins und des ersten eingetragenen Markenweins der Donaumonarchie. Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts hielt der Portugieser auch Einzug in den Weingärten Deutschlands, aber auch in Mähren und Ungarn. Im Retzer Land fühlt sich der Blaue Portugieser besonders wohl, wie auch in den Weingärten von Michael Petricek aus Unternalb. BLUMIG UND MILD Was den Blauen Portugieser speziell in kühleren Weinbaugebieten so beliebt machte, war seine relativ frühe Reife und die Tatsache, dass er in Bezug auf Böden und Lage wenig wählerisch ist. Die Sorte ist auch sehr produktiv, was ihm, ähnlich wie dem Grünen Veltliner, den Ruf eines Massenträgers einbrachte. Legt man es allerdings nicht auf Quantität an und stehen ältere Reben zur Verfügung, dann ergibt der Portugieser durchaus anspruchsvolle und eigenständige Rotweine. Statt einen unkomplizierten, jung zu trinkenden Jausenwein erhält man dann einen farb- < Fotos: beigestellt 68 falstaff feb–mär 2021

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