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Falstaff Magazin Österreich 01/2021

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wein / SUPERTUSCANS DIE

wein / SUPERTUSCANS DIE JUNGEN REVOLUZZER Winzer wie Giampaolo Motta oder Bibi Graetz stehen beispielhaft für die neue Supertuscan-Generation. W ährend historische Supertuscan-Produzenten heute oft überlegen, wieder in die klassische Denomination zurückzukehren (siehe Story ab S. 38), findet das Konzept Supertuscan bei jüngeren Produzenten nach wie vor starken Anklang. Zu ihnen gehört Bibi Graetz. Die Begegnung mit den Weinen seines Freundes Jurij Fiore von Poggio Scalette in Greve traf ihn wie ein Blitz: »So etwas will ich auch machen!« Gesagt, getan. Mithilfe von Jurij und dessen Vater Vittorio Fiore begann er, die ersten Weine einzukeltern. Weinberge mit alten Reben faszinieren ihn: »Die Trauben alter Reben geben mir eine Viel schichtigkeit, die ich einfach mehr schätze als jugendliche Fruchtigkeit«, so Bibi Graetz. Im gesamten Gebiet der zentralen Toskana konnte er solche Weinberge ausfindig machen. Seinen bekanntesten Wein nennt er Testamatta, »verrückter Kopf«. Irgendwie trifft das auch auf seinen Macher zu. Graetz hat nie das Önologenhandwerk erlernt, er lässt sich bei der Wahl der Weingärten, der Trauben und der Weine vom Visuellen und von seiner Intuition leiten. Damit ist er bisher gut gefahren. Seine Weine sind erfrischend unkonventionell – und be eindruckend. Testamatta (70.000 Flaschen) besteht aus Sangiovese aus neun verschiedenen Parzellen, deren Reben zwischen 35 und 70 Jahre alt sind. Wesentlich weniger erzeugt er vom Colore, nämlich gerade einmal 8000 Flaschen. Dessen Trauben, Sangiovese und etwas Colorino und Canaiolo, entstammen einem 80 Jahre alten Weingarten in Lamole im Chianti Classico. Ein Wein, der Vielschichtigkeit, Würze und Frucht wunderbar vereint. Theoretisch könnte er auch als Chianti Classico laufen, aber damit hat Bibi Bibi Graetz (oben) liebt alte Reben mindestens so sehr wie die Aussicht von seinem Verkostungsraum direkt auf die Stadt Florenz. DIE STRENGEN VORSCHRIFTEN IN DER PRODUKTION WÜRDEN MICH NUR IN MEINER KREATIVITÄT EINSCHRÄNKEN.« Graetz nichts am Hut. Als Kind verbrachte er seine Sommerferien auf der Insel Giglio. Als er mit seinem Weinprojekt startete, erinnerte er sich an die steilen Terrassen der Insel, die mit der weißen Ansonica-Traube bestockt sind. Seit einigen Jahren erzeugt Bibi Graetz daher nun auch zwei Weißweine auf Giglio. Das Konzept bei Testamatta Bianco (8000 Flaschen) und Colore Bianco (rare 300 Flaschen) ist ähnlich wie bei den Roten. Testamatta Bianco entstammt mehreren kleinen Parzellen, Colore Bianco einer steilen Einzellage 50 Meter oberhalb des Meeres. Bibi Graetz’ letzter Geniestreich ist sein neuer Keller in Fiesole. Dafür erstand er das direkt am Hauptplatz gelegene Hotel »Aurora« und adaptierte es für seine Zwecke. Im Obergeschoß wohnt er mit seiner Familie, im ehemaligen Speiseraum stehen die Holzfässer, in denen der Wein reift, und in den anliegenden Räumen, früher eine Diskothek, vergären zwischen verglasten Säulen und alter Discokugel die Weine. Von der Terrasse aus blickt man direkt auf den Dom in Florenz – ein spektakulärer Keller der anderen Art, ganz im Stil des unkonventionellen Winzers. Ein anderes Beispiel ist Giampaolo Motta von der Tenuta La Massa in Panzano. In den 1990er-Jahren erzeugte er mit seinem Giorgio Primo einen der teuersten und ambitioniertesten Chianti Classico. Dann schwenkte er um, kehrte der Denomination den Rücken, und aus dem Giorgio Primo wurde eine der gesuchtesten Bordeaux-Cuvees der Toskana. Zum Sangiovese hat er mittlerweile mit Carla VI. zurückgefunden. Theoretisch könnte er ihn auch als Chianti Classico deklarieren … Was diese Beispiele zeigen: Im Chianti Classico entstehen heute auch international erfolgreiche Spitzenweine – mit und ohne detaillierte Herkunftsangabe. < Fotos: edoardodelille, beigestellt 46 falstaff feb–mär 2021

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