PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 4 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 01/2021

  • Text
  • Vulkanland
  • Pasta
  • Hauch
  • Tannin
  • Steiermark
  • Saftig
  • Weingut
  • Gaumen
  • Nase
  • Falstaff

wein / SUPERTUSCANS San

wein / SUPERTUSCANS San Felice im südlichen Chianti Classico: Ein wunderbar gelegener Borgo mit Weingut, edlem Hotel und feinem Sternerestaurant. Der Vigorello di San Felice ist der Stammvater aller Supertuscans. Der britische Master of Wine Nicolas Belfrage war Mitte der 1980er-Jahre der Erste, der die Vielfalt der in den Jahren zuvor entstandenen neuen Weine aus der Toskana kurzerhand als Supertuscans bezeichnete. Bis dahin war es mit dem italienischen Wein stetig bergab gegangen. Der bekannteste war der Chianti Classico – schwer in der Krise und zu Spottpreisen gehandelt. In der Welt der Fine Wines war Italien nicht präsent. Da thronte Frankreich mit Bordeaux und Burgund über allem, daneben gab es bestenfalls noch einige Exoten, die etwas galten. TRADITION IM UMBRUCH Für den Chianti Classico war damals noch vorgeschrieben, dass neben Sangiovese und etwas Canaiolo oder Colorino auch Anteile von weißen Trauben, Trebbiano oder Mal vasia Bianca in der Cuvée mitverarbeitet werden mussten. Für die stetig wachsen- Fotos: Bruno Bruchi Photo, Martino Balestreri, Maurizio Gjivovich , Andrea Getuli , 40 falstaff feb–mär 2021

SANGIOVESE GALT SEINERZEIT ALS ZU SCHWACH, MERLOT ODER CABERNET SOLLTEN NACHHELFEN. ABER EINIGE GLAUBTEN DENNOCH FEST AN IHN. de Zahl von Winzern, die zeigen wollten, dass in der Toskana auch großartige, langlebige Rotweine erzeugt werden können, war dieses antiquierte Reglement ein unüberwindbares Hindernis. So reifte die Idee, einen Wein allein aus roten Trauben zu erzeugen. Enzo Morganti, Önologe und Direktor des Weinguts San Felice im süd lichen Chianti Classico, machte den ersten Schritt: Vom Jahrgang 1968 an erzeugte er einen Wein nur aus Sangiovese, den er Vigorello nannte. Die Weinwelt nahm davon zunächst jedoch wenig Notiz. Martino Manetti führt auf seinem Weingut Montevertine die klare Linie seines Vaters Sergio konsequent fort. Das änderte sich schlagartig drei Jahre später. Die Marchesi Antinori, damals wie heute eine der Leitmarken des italienischen Weins, präsentierten den Tignanello 1971 – ganz ohne weiße Trauben und bei diesem ersten Jahrgang noch allein aus Sangiovese. Erst mit dem nächsten Jahrgang, 1974, kam Cabernet Sauvigon hinzu. Als Chianti Classico durfte dieser Wein allerdings nicht auftreten, da ja die vorgeschriebenen wei ßen Trauben fehlten. Eine Lösung war rasch bei der Hand. Der Tignanello erschien einfach als »Vino da Tavola«, als Tafelwein, denn in dieser Kategorie war alles erlaubt. Vom ersten Jahrgang gab es über 130.000 Flaschen, die weggingen wie die warmen Semmeln – auch wenn der Preis für den Tignanello fünf Mal so hoch war wie für einen Chianti Classico Riserva. Mitte der 1970er-Jahre übernahm Antinori den Vertrieb des Sassicaia, den Incisa della < feb–mär 2021 falstaff 41

FALSTAFF ÖSTERREICH