PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 2 Jahren

Falstaff LIVING Residences 2/2022

  • Text
  • Falstaff
  • Falstaffmagazin
  • Cookig
  • Recipes
  • Kochen
  • Rezepte
  • Wein
  • Gourmet
  • Weingut
  • Restaurant
  • Restaurantguide
  • Weinguide
  • Lifestyle
  • Weinbau
  • Oorqo

investment /

investment / ZINSENTWICKLUNG SCHLECHTWETTER- FRONT ÜBER BAULAND Inflation, hohe Rohstoffpreise und die nun dramatisch steigenden Zinsen führen zu einem Rückgang von Immobilienkäufen und zu zum Teil hohen Preisabschlägen bei Trans - ak tionen. Die Unsicherheit beschränkt sich nicht nur auf den privaten Wohnsektor. Auch bei den institutionellen Investoren sind nun viele Projekte on hold. TEXT WOJCIECH CZAJA Alles nicht mehr so einfach wie noch vor ein paar Monaten«, sagt Alexander Lang. »Die Zeiten sind kaum prognostizierbar, und wenn wir Grundstücke kaufen oder verkaufen, müssen wir uns mehr noch als bisher mit einer möglichst genauen Schätzung der aktuellen Marktlage absichern.« Klingt etwas nebulos. Was er damit meint? Bevor er ein größeres Immobiliengeschäft tätige, sagt Lang, der in der Corona-Pandemie seinen Ratgeber »Kickstart Immobilie« herausbrachte, schalte er eine fiktive Testanzeige in diversen Print- und Onlinemedien. »Der Trick ist nicht neu, und wir sind bei Weitem nicht die einzigen in der Branche, die das machen«, erklärt der ausgebildete Polizeibeamte, der vor fünf Jahren seinem bürgerlichen Beruf den Rücken kehrte und seitdem als selbstständiger Immobilienprofi in Baden- Württemberg tätig ist, unter anderem mit der OPM Karlsruhe Beteiligungs GmbH. »Neu aber ist, dass aufgrund der aktuellen Zinsentwicklung Immobilientransaktionen ohne einen solchen Test schlicht zu riskant geworden sind. Je nach Rücklauf und ernsthaften Anfragen durch Inte ressent:innen bekommen wir auf die Weise ein Bild davon, ob das Geschäft wirtschaftlich sinnvoll sein könnte oder nicht.« Während der Pandemie war die Geldpolitik eine lockere. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) lag auf einem Rekordtief. Zudem haben die Banken sowohl privaten als auch gewerblichen Investor:innen attraktive Immobilienkredite mit größtem Wohlwollen und niedrigem Eigenkapitalbedarf zugesichert. Die Folge: Die Unterschriftentinte auf den notariellen Kaufverträgen floss nur so dahin. Viele Makler:innen und Wohnbauträger, hört man, hätten in dieser Zeit überdurchschnittlich viele Objekte an den Mann und an die Frau gebracht. TENDENZ STEIGEND Doch nun klettern die Zinssätze für Baufinanzierungen rasant nach oben. Lag der durchschnittliche Zinssatz laut Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler privater Fotos: Hirohito Takada/Shutterstock, KB_3/Shutterstock 66 falstaff LIVING RESIDENCES 2 / 22

Kaufen oder nicht kaufen? »Die Menschen brauchen heute deutlich mehr Zeit, um eine Entscheidung zu fällen«, sagt Sonja Kaspar von Otto Immobilien. Die Anzahl der Abschlüsse ist bei Otto in den letzten Monaten um rund 15 Prozent zurückgegangen. Baufinanzierungen, Anfang des Jahres noch bei einem Prozent, hat er mit über vier Prozent bereits den Stand von 2012 erreicht, Tendenz rasant steigend, und es ist wahrscheinlich eine Frage von Wochen, bis jener Zinswert erreicht sein wird, der vor dem Platzen der Immobilienblase 2008 noch ganz normal gewesen war. »Aufgrund der hohen Zinsen, der hohen Inflation und der ebenso hohen Bau- und Rohstoffpreise ist die Bautätigkeit massiv zurückgegangen«, meint Lang. »Viele Projekte liegen auf Eis. Nachdem einige Leute aufgrund von Scheidung, Trennung, Todesfall, Firmenauflösung oder akutem Geldbedarf aber dennoch verkaufen müssen, beobachten wir derzeit dramatische Abschläge.« Im Schnitt stünden zehn bis 20 Prozent Abschlag an der Tagesordnung. Bei älteren Einfamilienhäusern aus den 1960er- und 1970er-Jahren müsse man sogar mit 30 bis 40 Prozent Verlust rechnen. Das bestätigt auch die internationale Immobilienplattform McMakler. Demnach sind die Kaufpreise von Wohnimmobilien in den deutschen A-Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart allein seit dem 1. Quartal 2022 im Schnitt um bis zu fünf Prozent gesunken. Konkrete Zahlen stehen in Österreich noch aus, aber den spürbaren Rückgang im Wert von Grundstücken und Bestandsimmobilien bestätigen auch heimische Expert:innen. »Die Menschen brauchen mehr Zeit, um abzuwägen und eine Entscheidung zu > 2 / 22 RESIDENCES LIVING falstaff 67

FALSTAFF ÖSTERREICH