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vor 2 Jahren

Falstaff LIVING Nr. 06/2022

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trends / CLOSET DESIGN >

trends / CLOSET DESIGN > Lebensstil im Gleichgewicht zwischen Emotion, Umwelt und Nachhaltigkeit verschreibt.« Die Räume werden offener, das ist nicht neu, aber es betrifft zunehmend auch die intimeren Bereiche, zu denen der Ankleideraum zweifellos zählt. »Mein Innenarchitekturkonzept geht immer von einem Haus als offenem Ort aus, in dem Räume durch Schiebetüren verbunden sind. Nicht getrennt, verbunden!«, erklärt Giuseppe Bavuso, der seit den späten 1980er-Jahren für Rimadesio an Materialien und Techniken forscht (»Aluminium ist unsere DNA«) und designt. »Räume können ineinander übergehen oder nicht, je nachdem, was man benötigt.« Bavusos Worte erinnern an Mies van der Rohe, der das Konzept des »fließenden Raums« mitprägte, wobei genau genommen schon die griechischen Tempel reine Säulenkonstruktionen ohne definierte Wände waren. Andere Hersteller wie Boffi nehmen in ihrer aktuellen Kollektion sogar direkt Bezug auf van der Rohe und betrachten ihre modularen und höchst flexiblen Lösungen als Neuinterpretation seines modernistischen Ansatzes. Auch bei Molteni&C ist von »fluid homes« die Rede, die miteinander verknüpft sind. Im »Es gibt Menschen, die brauchen klare Strukturen, die auch langfristig fix vorhanden sein müssen. Nicht alle kommen gut mit räumlicher Veränderung zurecht.« BARBARA PERFAHL Wohnpsychologin Quasi unsichtbar Das »Ghost Wall«-System des Designers Mikal Harrsen für Cassina ist in etlichen Variationen erhältlich. cassina.com Best-Case-Szenario gehen Design und Architektur Hand in Hand, können nicht ohne einander, sind verbunden und erzeugen Verbundenheit. Für Bavuso geht es bei beiden Disziplinen um das Gleiche: den Mensch und sein Wohlbefinden in den Mittelpunkt zu stellen. Ein Walk-in-Anziehraum könne genau dabei helfen, sagt Bavuso. »Unsere Kleider, Schuhe, Taschen und Accessoires repräsentieren unsere Lebensart. Die Garderobe wird zum offenen Raum, zum Showcase unserer Persönlichkeit.« Das Design hält sich in diesem Bereich zurück, ist Supporting Act. Es ist »minimalistisch, bringt aber Wärme«, wie der Norditaliener es formuliert. Die Hauptdarsteller sind die Kleider, sie dürfen modisch sein, dürfen Farbe reinbringen, für Aufsehen sorgen. Bei den Schranksystemen geht es stattdessen um den Luxus der Reduktion und vor allem um die formidablen Details. Um die Harmonie perfekter Bewegungen, versenkbare Türen mit Push-Öffnung, Oberflächen als Stauraum, lederbezogene Kleiderstangen, kunstvolle Fotos: Luca Merli, Wolfgang Lehner, Tommaso Del Panta, Glas Italia 52 falstaff LIVING 6 / 22

»Mein Innenarchitekturkonzept geht immer von einem Haus als offenem Ort aus, in dem Räume durch Schiebetüren verbunden sind. Nicht getrennt, verbunden!« GIUSEPPE BAVUSO Designer für Rimadesio Dekore und charmante Lichtspiele. 260 verschiedene Oberflächen – Glas, Holz, Marmor, Textilien und synthetisches Leder – erlauben maximale Individualisierung. Nichts schreit laut »hier«, aber alles ist da, wo es sein muss. DAS IST SCHIEBUNG! Wenn so viel von der Wechselwirkung zwischen Architektur und Design, von Mensch und Umwelt, von Ein- und Ausblicken, von Privatheit und Offenheit philosophiert wird, stellt sich natürlich auch die Frage, wie das im Alltag am besten gelingt. Barbara Perfahl ist Wohnpsychologin, Buchautorin (»Wohnpsychologie für die Praxis«) und hilft Menschen dabei, im Flow zu sein. Darunter versteht sie unter anderem, mit den eigenen Räumen im Einklang zu sein, »weil sie rundherum und in jeder Hinsicht zu einem passen«. Nicht für jede:n bedeutet das, in offenen Strukturen zu wohnen, bringt Perfahl ein bisschen Realität in die Diskussion. »Es gibt Menschen, die brauchen klare Strukturen, die auch langfristig fix vorhanden sein müssen. Nicht alle kommen gut mit räumlicher Veränderung zurecht.« Die klare Trennung von Raumfunktionen – also etwa Rückzug, Kommunikation, Schlaf oder Arbeit – »ist mit Begrenzungen viel einfacher«. Die Psychologin bringt einige Argumente ein: »Kontrolle über das Ausmaß sozialer Nähe« oder »Ausleben territorialer Tendenzen«. Die gebürtige Linzerin, die > Klare Sache Das hat mit Verstauen nicht mehr viel zu tun. Modell »Prism« von Glass Italia. glasitalia.com 6 / 22 LIVING falstaff 53

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