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Falstaff LIVING Nr. 05/2023

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trends / INTERVIEW

trends / INTERVIEW Traditionsbewusst und innovativ Für die Gestaltung von Tim Raues Restaurant in der denkmalgeschützten Villa Kellermann in Potsdam haben Ester Bruzkus und ihr Team ein Spiel mit starken Kontrasten inszeniert. Ganz wie bei den Gerichten, die Raue seinen Gästen serviert. 58 falstaff LIVING 5 / 23

»KÖCH:INNEN SIND DIE IDEALEN BAUHERR:INNEN« Die Berliner Innenarchitektin Ester Bruzkus zählt zu den Größten ihres Fachs. Sie gestaltete Restaurants für Tim Raue, das edle Berliner Kino »Delphi Lux« und zahlreiche Hotels, darunter 15 Häuser der Hotelkette »Azimut« in Russland. Im LIVING-Talk verrät Bruzkus, warum sie in der Gestaltung von Gasträumen ihre Berufung gefunden hat und wieso es keinen Sinn macht, Restaurants eigens für Instagram zu designen. INTERVIEW SEBASTIAN SPÄTH Fotos: Jens Boesenberg Fotografie, Debora Mittelstaedt LIVING Frau Bruzkus, Sie haben sich auf die Gestaltung von Hotels und Restaurants spezialisiert. Was reizt Sie so daran? ESTER BRUZKUS Schon mit 15 stand für mich fest, dass ich etwas Kreatives machen will: Modedesignerin oder Architektin. Zur selben Zeit fing ich an, in der Gastronomie zu arbeiten. Als ersten Job habe ich im Theater am Kurfürstendamm Bowle verkauft. Nach dem Abitur ging ich für ein Jahr zu Disney World nach Florida. Dort belegte ich Kurse in Hospitality Management und servierte im deutschen Pavillon Bier im Dirndl – obwohl ich Berlinerin bin. Das hört sich lustig an, für mich bestätigte es, was ich ohnehin als meine Stärke erkannt hatte: Menschen zugewandt sein, ihnen das Gefühl geben, willkommen zu sein. Als ich 2009 mit dem »Amano« in Berlin das Interieur für ein Hotel entworfen hatte, stellte sich das als ideale Möglichkeit heraus, meine beiden Interessen zu verbinden: Gastlichkeit und Kreativität. Hotels gehören zu den beliebtesten Schauplätzen der Weltliteratur. Sie sind Orte des ständigen Kommens und Gehens, bieten die Möglichkeit aus der Rolle zu schlüpfen, das Leben für eine Zeit lang zu verändern. Können Sie diesen Reiz nachvollziehen? Wenn man ein Hotel entwirft, dann entwickelt man einen eignen Kosmos. Als Architektin kann man bei der Planung eines Hotels Dinge wagen, die man in einer Privatwohnung nicht vorschlagen würde. In Stadthotels, wie wir sie entwerfen, sind Gäste nämlich selten länger als ein paar Tage. Im Hotel »Mani« etwa sind die Zimmer sehr klein, teilweise nur 15 Quadratmeter groß. Wir haben Sie komplett mit hochglänzenden dunklen Holzpaneelen verkleidet, dunkel gestrichen und viele spiegelnde Oberflächen verwendet. Restaurants haben noch einmal einen anderen Reiz. Das müssen Sie erklären. Köchinnen und Köche sind die idealen Bauherr:innen. Die verstehen einfach, dass man nur mit richtig hochwertigen Produkten das perfekte Ergebnis bekommt. Und sie quatschen einem nicht ständig rein, weil sie es selbst nicht mögen, wenn das jemand bei ihrer eigenen Zubereitungsweise tut. Im Restaurant »Remi« im Berliner Suhrkamp-Haus haben wir viel mit starken Farben wie Currygelb und Bordeaux gearbeitet. Die beiden Betreiber Lode van Zuylen und Stijn Remi waren sich nicht sicher, ob sie das mögen. Aber sie haben uns vertraut, weil ihnen klar war, dass es um die Gesamtkom-position am Ende geht – wie bei einem guten Gericht. Sie entschieden sich, Architektin zu werden, weil es Ihnen weniger riskant erschien als Modedesignerin. Sind Sie noch immer dieser Auffassung? Jeder, der schon mal gebaut hat, weiß, um was für ein aufreibendes Unterfangen es sich dabei handelt. Da haben Sie recht. Planen und Bauen macht nicht wirklich Spaß. Es ist anstrengend. Man muss kämpfen, dafür das die Grundidee bis > Werdegang Bruzkus wurde in Haifa geboren. Als Kind kam sie nach Berlin. 2002 machte sie sich als Architektin selbstständig und wurde 2018 mit dem renommierten Best of Interior Preis ausgezeichnet. 5 / 23 LIVING falstaff 59

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