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vor 2 Jahren

Falstaff LIVING Nr. 01/2023

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design / STAHLMÖBEL

design / STAHLMÖBEL ELEGANZ IN ECKEN UND KANTEN Sicher keine Krankenhausmöbel – vielmehr sind sie Skulpturen, auf denen man sitzen kann. Die Bauhaus-Bewegung machte Stühle aus Stahl zu Stars in der Wohnung – und beeinflusst damit bis heute Designgenerationen. Zum Comeback eines kalten und harten Materials, das eine faszinierende Leichtigkeit hat. TEXT KARIN CERNY Blickkontakt Dimorestudio aus Mailand steht für opulente Ästhetik und kulturellen Eklektizismus – wie beim verspiegelten Sessel »VIS A VIS«. dimorestudio.eu Fotos: © Dimorestudio, Jeremy Saladyga, © Cassina 80 falstaff LIVING 1 / 23

Skulptur aus Luft Eine Design-Ikone: Der von Harry Bertoia 1950 entworfene »Diamond Chair« ist filigran, leicht und bequem. knoll.com Natürlich sollte ein Stuhl bequem sein. Aber den meisten Designer:innen ist es zu profan, über banale Dinge wie Funktionalität zu sprechen. Es geht um Emotionen, die transportiert werden. Ihre Möbel sollen Geschichten erzählen, einen Charakter haben. »Wir sind Erlebnisbauer: Wir schaffen Designs und Atmosphären, die erinnern. Wir kombinieren und mischen verschiedene Zeiträume«, sagen Emiliano Salci und Britt Moran, die Gründer von Dimorestudio, einem global agierenden Architektur- und Designstudio aus Mailand. Unter ihrem Label Dimoremilano werden auch Möbel- und Textildesigns selbst produziert. GEFÜHL DER NOSTALGIE Fachmagazine haben das Mailänder Designduo in ihre Listen der 100 besten Gestalter:innen für 2023 aufgenommen. Kein Wunder, steht Dimorestudio doch für eine opulente Ästhetik und einen kulturellen Eklektizismus, der raffiniert die Grenzen zwischen Historischem und Zeitgenössischem verwischt. Das Wort »dimore« bedeutet wohnen – und soll ein Gefühl der Nostalgie heraufbeschwören. »Wir verfolgen einen historischen Ansatz, um einem Projekt Wurzeln zu verleihen – und verpassen ihm dann ein zeitgenössisches Flair«, so Britt Moran. Dimorestudio entwirft Tische, Regale, Sofas und Stühle, die verspiegelt sind, mixt Stahl und Stoff, ist vom Stil irgendwo zwischen Art-déco-Referenz und Achtzigerjahre- Dekadenz: archaisch, elegant, aber auch humorvoll. Auf der Möbelmesse Salone del Mobile hat Dimorestudio im Vorjahr auch einen Stuhl aus poliertem Stahl und Korbgeflecht präsentiert. Die Designer liegen damit im Trend: Stahlrohrmöbel feiern ein Comeback. Out waren sie ohnehin nie, weil sie in ihrem Minimalismus zeitlos sind. Sie sind It-Pieces mit skulpturaler Aura, lassen sich aber auch erstaunlich gut kombinieren, egal welche Epoche gerade gehypt wird. Sie passen zum aktuellen 1970er-Jahre-Revival ebenso wie zur 1980er-Ironie, die in den letzten Jahren angesagt war, auch in Artdéco-Interieurs machen sie eine gute Figur. Sie sind Hingucker, drängen sich aber nicht dramatisch in den Vordergrund. Sie sind funktional, aber trotzdem eigenwillig. VISUELLE LEICHTIGKEIT »Ich mag Metall im Allgemeinen, egal ob es sich um Stahl, Messing oder Aluminium handelt, jedes hat seine eigene Besonderheit«, so die junge belgische Designerin Chanel Kapitanj, die in ihrer aktuellen Kollektion einen Stuhl mit Metallgeflecht führt: »Es ist ein kaltes und schweres Material, das durch sein Design und seine Umgebung beeinflusst werden kann, um ihm eine visuelle Leichtigkeit und Wärme zu geben.« Stahlrohr wurde aber auch durch die zahlreichen Geburtstagsausstellungen für die 1919 gegründete Bauhaus-Bewegung wieder verstärkt ins Zentrum gerückt. In der 2020 erschienenen Biografie der französischen Design-Pionierin Charlotte Perriand (1903–1999) wurde beleuchtet, welch wichtigen Anteil sie an > Schwebezustand Die Zusammenarbeit von Le Corbusier mit Charlotte Perriand war vor allem im Möbeldesign sehr erfolgreich, wie bei der »LC4«-Liege. cassina.com 1 / 23 LIVING falstaff 81

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