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Falstaff LIVING Nr. 01/2023

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trends / KUNST-UPDATE

trends / KUNST-UPDATE 2023 Liebe, Angst, Schuld, Verlustangst, Versöhnung waren zentrale Themen im komplexen Schaffen von Louise Bourgeois. Schon früh etablierte die in New York wirkende Französin ihr Kunstvokabular. Das Belvedere zeigt daher erstmals in Europa das Frühwerk: »Fallen Woman« (Femme Maison), 1946–47. belvedere.at > Aber jetzt dürfen die Kolleginnen vor den Einzelausstellungsvorhang: Louise Bourgeois, Renate Bertlmann, VALIE EXPORT und Kiki Kogelnik. Warum eine solche Offensive? Diese Frage geht an Thaddaeus Ropac, der neben Katz und Baselitz viele Künstlerinnen, darunter seit Kurzem etwa die Malerin Martha Jungwirth, vertritt: »Kunst von Frauen konnte sich in letzter Zeit verstärkt etablieren, da man vor Jahren bemerkt hat, dass man hier Großes und Wichtiges übersehen hat. Das zeigt sich jetzt mit der stärkeren Präsenz von Künstlerinnen in wichtigen Ausstellungen – aber auch in führenden Positionen, beispielsweise als Kuratorinnen oder Museumsdirektorinnen. Die Stimme von Frauen wird nun zunehmend gehört und es ist großartig, dass Künstlerinnen wie VALIE EXPORT und Martha Jungwirth endlich die verdiente internationale Beachtung erhalten.« »Now Is the Time« – so heißt geradezu programmatisch der Untertitel der Personale von Kiki Kogelnik, die bis 25. Juni im Kunstforum Wien läuft. Kogelnik darf dabei aus ihrer »Einzige österreichische Protagonistin der Pop-Art«-Schublade heraus, um zu zeigen, dass ihre Kunst auch ein spielerisches, farbenfrohes und hochpolitisches Werk ist. Mit VALIE EXPORT bekommt eine Vorkämpferin und lustvolle Provokateurin, Stichwort »Tapp und Tastkino«, sowie Pionierin des feministischen Aktionismus ihren Auftritt in der Albertina (23. Juni). Mit Zeichnungen, Bildern, Objekten, Installationen, Fotografie, Videos und Performance besitzt auch Renate Bertlmann eine enorm breite Medienpalette, die sie für ihre feministischen Reflexionen, ihre Suche nach Bissfest Ein Adam hat seinen bunten Auftritt in der Albertina und klappert mit Plastikgabel-Zähnen. Verena Bretschneider (vormals Georgy Bretschneider) hat ihn aus Pappmaché, PU-Schaum und viel Farbe geformt. Zu sehen in »Diversity in Sex, Race and Gender«, wo nicht nur Materialgrenzen aufgebrochen werden. Ab 1. September. albertina.at Fotos: © The Easton Foundation/Bildrcht, Wien, ALBERTINA, Wien – Sammlung Dagmar und Manfred Chobot | © Verena Bretschneider, © Georg Baselitz 2023, © Heidi Horten Collection, Ouriel Morgensztern, Franz Neumayr/picturedesk.com 46 falstaff LIVING 1 / 23

Spot auf die Sammlerin in der Heidi Horten Collection: Divas, Avantgarde-Frauen, kontemplative Porträts aus dem direkten Lebensumfeld der Kunstfreundin Heidi Horten gehen mit ihrer, vom Designer Arthur Arbesser ausgesuchten, Haute Couture, etwa von Dior, Givenchy, Yves Saint Laurent, eine Symbiose ein. hortencollection.com Alter Meister zwischen alten Meistern Georg Baselitz hängt im Kunsthistorischen Museum seine Akte neben Meisterwerke der Sammlung: Lukas Cranachs d. Ä. sündenfällige Eva, gemalt um 1510/1520, bekommt so junge Gesellschaft aus dem 20. Jahr hundert: »Weiblicher Akt«, Finger malerei, Öl auf Leinwand, 1972. khm.at Selbstbestimmung, ihre Hinterfragung von Verhaltensmustern provokant und pointiert einsetzt. Dank Bespielung des Österreich- Pavillons auf der Biennale von Venedig 2019 trat sie prominent ins Rampenlicht. Das Belvedere 21 holt jetzt die Retrospektive nach. Ebenso spät, in den 1990er-Jahren, und vor allem mit ihren Spinnenskulpturen wurde die 2010 verstorbene Louise Bourgeois als Große erkannt. Dass ihr Lebenswerk viel mehr zu bieten hat, sollen ihre frühen Gemälde, in denen sie ihr Vokabular und ihre Themen entwickelte, im Unteren Belvedere, und erstmals in Europa, ab September zeigen. »Die Kunstwelt ist dabei, frühere Fehler zu korrigieren. Dies führt zu mehr Beachtung, »Kunst von Frauen konnte sich in letzter Zeit verstärkt etablieren, da man vor Jahren bemerkt hat, dass man hier Großes und Wichtiges übersehen hat.« THADDAEUS ROPAC Galerist Nachfrage und resultiert in wachsender Bedeutung. Martha Jungwirth ist eine faszinierende Künstlerin, die ihrer einzigartigen Bildsprache seit Jahrzehnten treu geblieben ist. Ihre Ausstellung in unserer Pariser Galerie letztes Jahr war ein voller Erfolg und die immense Qualität ihrer Arbeiten wurde vor allem auch kuratorisch stark wahrgenommen. Daraufhin bekam sie die Einladung, eine Einzelausstellung im Guggenheim Museum in Bilbao zu zeigen«, erklärt Thaddaeus Ropac und gibt zugleich einen wunderbaren Reisetipp. Am buntesten wird es aber in der Albertina Modern bei »Diversity in Sex, Race and Gender« (1. 9.), wo man der weiß und männlich geprägten musealen Albertina- Sammlung fröhlich Paroli bietet, um »die Diversität unserer Zeit, die Vielfalt der Identitäten und Kunstformen, der Materialien und Geschlechter« zu präsentieren. Aber der Blick von Frauen auf die Kunst hat ebenso Platz. So zeigt man in der neuen Heidi Horten Collection als erste Themenausstellung eine Hommage an die Museumsgründerin als Wechselspiel zwischen ihrer Sammlung und ihrer Mode. Sie heißt so, wie das Motto des Kunstjahres 2023 lauten soll: »Look«. < 1 / 23 LIVING falstaff 47

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