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Falstaff Living Ausgabe 4/2018

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design / INTERVIEW

design / INTERVIEW London style Ein Ästhet, der klare Linien und eine klassische Anmutung mit individueller Note liebt: Bodo Sperlein, Jahrgang 1966, aufgewachsen in Bayern, Studium in London, heute international arbeitender Design-Avantgardist. »MODERNE GEBORGENHEIT« 88 falstaff living 04 / 18

Alles im Fluss. Der deutsche Produktdesign-Star Bodo Sperlein arbeitet erfolgreich an der Themse. Im LIVING- Gespräch erklärt er, wie er seine Stil-Sprache ständig erweitert und was ihn an so unterschiedlichen Materialien wie Silber und Holz fasziniert. INTERVIEW UWE KILLING Fotos: beigestellt, Loewe, Michael Donath Bevorzugte Lage: Südseite und traumhafter Blick auf die Themse. Auch mit der Standortwahl seines ersten Studios bewies Bodo Sperlein (52) vor zwanzig Jahren das richtige Gespür. Als frischgebackener Absolvent des Camberwell College of Arts bezog er den Oxo Tower im Stadtteil South Bank, der mit der Jahrtausendwende zu boomen begann. Heute residieren im Hochhaus nahe dem »London Eye«-Riesenrad und dem Museum Tate Modern zahlreiche Designfirmen. Im zweiten Stock befinden sich ein weitläufiger eleganter Shop mit Bodo Sperleins Produkten und sein Büro mit acht Angestellten. LIVING: Herr Sperlein, Sie arbeiten als international renommierter Designer von London aus. Wie wichtig ist für Sie dieser Standort? BODO SPERLEIN: Enorm wichtig. London bietet ungemein viel Power und Inspiration, Kunstvielfalt und zugleich Wirtschaftskraft. 45 Prozent des weltweiten Designs gehen zurück auf Absolventen, die in Großbritannien ausgebildet worden sind. Mit London kann keine andere Metropole mithalten. Dabei sollen Sie in den neunziger Jahren eher zufällig in der Stadt hängengeblieben sein? Ich kam nach London, um Spaß zu haben und herauszufinden, wohin ich im Leben will. Ich wollte zunächst Psychologie studieren. Als ich Sachen für meine Wohnung brauchte, habe ich mir überlegt: Das Geschirr kann ich vielleicht selber herstellen, wenn ich so einen Keramikkurs an der Abendschule belege. Das klappte dann ganz gut, wie mir eine der Lehrerinnen bestätigte. Zum Hinschauen Mehr als nur eine flache Scheibe. Für das Loewe-Modell »bild 9« hat Sperlein das Fernseh-Design anders interpretiert – unter Verwendung von Eichenholz: »Beim Look habe ich mich von Bauhaus und Art déco inspirieren lassen.« Wurde Ihr Talent nicht schon früher entdeckt? Nein. Ich bin zwar früh in Museen gegangen und konnte auch Wohnungen recht hübsch einrichten, doch der entscheidende Impuls war erst das Studium am Camberwell College of Arts. Statt irgendwelche Designs zu kopieren, wurde dort dein Auge erst einmal grundsätzlich geschult. Während man aus meiner Sicht in Deutschland eher studiert, um seinen Professor zu bauchpinseln, habe ich in England das Rüstzeug bekommen, um eigene Ideen entwickeln zu können. Es war ein anspruchsvolles Studium, das viel aus mir herausgeholt hat. Mein großes Glück. Rührt daher auch Ihre designerische Vielfalt – vom Geschirr über Lampen bis neuerdings zu TV-Geräten? Als Creative Director von Loewe arbeite ich erstmals mit einem Technologie-Unternehmen zusammen. Es sind genau solche Herausforderungen, die ich an meiner Arbeit liebe. Ich muss ja keinen neuen Lautsprecher, sondern eine neue Formsprache für das Design erfinden. Das gehe ich mit einem frischen Blick an, den ein Industrie-Designer in seiner Technik- Fixiertheit nicht unbedingt hat. Und Loewe hat mich angesprochen, weil sie die Traditionsmarke über das Design beleben und im Luxus- Segment neu positionieren wollten. > 04 / 18 living falstaff 89

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