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Falstaff Living Ausgabe 2/2019

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trends / ARTY WEEKEND

trends / ARTY WEEKEND Kunst-Hotspot Der Helena Rubinstein Pavillon am Habima-Platz. Modern Art Der Helena Rubinstein Pavillon bietet vor allem zeitgenössischen Künstlern eine Plattform. Tel Aviv ist kein in fester Form erstarrtes Museum, es ist Labor und Experiment, genau wie seine Kunst. Ein Tagestrip entlang der Vorderfront der Gegenwart. > >>> SONNTAG Der Habima-Platz ist zweifellos der kulturelle Hotspot im Zentrum der Stadt: Hier stehen das Habima-Theater, der Kulturpalast Heichal HaTarbut, Modernes im International Style und das zu einem großen Kunstkomplex angewachsene Museum of Art dicht beieinander. Ein Teil des Letzteren ist der 1959 gegründete Helena Rubinstein Pavillon, der sich als spannendes Forum für zeitgenössische israelische Künstler etabliert hat. Die Dauerausstellung zu dekorativer Kunst ist sehenswert, richtig Zeitgenössisches spielt sich aber im temporären Ausstellungsraum im Untergeschoß ab. Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat einen Kunstort, der sich nicht aufs reine Ausstellen beschränkt, sondern das Zeitgenössische provokativ und diskursiv ausweitet und aufbricht. Im unorthodoxen Tel Aviv ist es insbesondere das Center for Contemporary Art, das sich dem freien Experiment verschrieben hat. Einzel- und Gruppenausstellungen von israelischen Künstlern und internationalen Namen wie Marina Abramović treffen auf Panels, Talks und Performances – und ein beeindruckendes Archiv für Videokunst. FREI UND UNORTHODOX Nicht nur Video, sondern eine Mischung von multimedialer Kunst in all ihren Ausdrucksformen ist in der Noga Gallery zu sehen. Dieser schmale, zweigeschoßige Schauraum in der White City hat sich mit seinen Ausstellungen und sorgfältig editierten Büchern und Monografien zu einer der führenden Kunstgalerien Israels entwickelt. Wer dann noch nicht von der Stadt lassen will – und wer will das schon –, findet hier um den Rothschild-Boulevard noch mehr Kunstgalerien und eine Fülle von Bars, Restaurants und Clubs. Bis am nächsten Morgen die Sonne der Levante über dem Strand aufgeht. Wir werden noch oft »Hach, Tel Aviv!« seufzen, und wir werden wiederkommen. Versprochen! HELENA RUBINSTEIN PAVILLON tamuseum.org.il/helena-rubinstein-pavilion CENTER FOR CONTEMPORARY ART cca.org.il/en/ NOGA GALLERY Naomi Leshem: Ghosts of Others ab 4. 4. 2019 nogagallery.com < Fotos: Shutterstock, Elad Sarig, Braverman Gallery/Ilit Azoulay, Noga Shadmi Van de reep, beigestellt Sehenswert Die Noga Gallery zählt zu den führenden Galerien der Stadt. Innovativ Die Werke progressiver Künstler– wie hier Ilit Azoulay – gibt es im CCA zu bestaunen. 54 falstaff LIVING 02 / 19

»TEL AVIV IST DIE KULTURELLE HAUPTSTADT ISRAELS« Yifat Gurion, Mitbegründerin und Kuratorin der seit 2007 stattfindenden Kunstmesse Fresh Paint, über die Kunstund Design-Metropole Tel Aviv. INTERVIEW MAIK NOVOTNY LIVING Welche Rolle spielt Tel Aviv für die Kunstszene Israels? YIFAT GURION Eine ganz elementare. Tel Aviv ist die liberale kulturelle Hauptstadt Israels und repräsentiert auf vielerlei Art eine Opposition zu den politischen Tendenzen der Gegenwart. Es ist eine freigeistige, offene Stadt, die jeden willkommen heißt. Daher ist sie ein attraktiver Ort für die kreative Community, das Beste für die gegenwärtige Kunst und das Design. Wie hat sich die Kunstszene in Tel Aviv entwickelt? Tel Aviv ist eine sehr junge, liberale und dynamische Stadt. Der Fokus der Kunst - szene hat sich von etablierten Galerien hin zu cooleren alternativen Orten und von Einzelpersonen zum Kollektiv verschoben. Diese neuen Modelle basieren auf interdisziplinären Initiativen, gemeinsam mit Künstlern, Designern und Kreativen, die es hier im Übermaß gibt. Festivalstimmung Die Fresh Paint ist jedes Jahr Sammelpunkt der jungen Kunstszene in Tel Aviv. Tel Aviv ist berühmt für seine Bauhaus- Architektur in der White City. Beeinflusst das auch die Kunstszene? Ich würde eher sagen, dass sich die Designund Kunstszene von Tel Aviv an den beiden widersprüchlichen Einflüssen der Hightech- Industrie unserer Start-up-Nation einerseits und der entspannten Strand-Attitüde andererseits orientiert. Wie hat sich die Kunstmesse Fresh Paint entwickelt und welche Rolle spielt sie heute? Fresh Paint ist Israels führender Kunst-und Design-Event mit 35.000 Besuchern pro Jahr. Das ist eine ziemliche Errungenschaft in einem relativ kleinen Land. Fresh Paint begann als normale Kunstmesse mit Galerien neben einem neuen Modell, dem Independent Artists Greenhouse für Künstler, die keine Galerie hatten. Später kam eine Abteilung für Design dazu, die vor allem neue Produkte im Textil-, Beleuchtungs- und Möbelbereich zeigt. Dieses Jahr haben wir das Format wieder modifiziert und veranstalten jetzt eine Messe mit Galerie-Wochenende und Dutzenden Satelliten-Ausstellungen in Clustern in der ganzen Stadt. Besuchen Sie uns Ende Mai, Anfang Juni! Es gibt viele Galerien-Wochenenden auf der Welt, aber dieses ist ganz anders, Sie werden überrascht sein! Welche Must-sees würden Sie einem kunstsinnigen Besucher an einem langen Wochenende in Tel Aviv empfehlen? Das Tel Aviv Museum of Art, das CCA – Center for Contemporary Art, und das Design Museum Holon sind Pflicht für jeden kunstliebenden Reisenden. Holon ist eine eigene Stadt, aber das sollte niemanden abschrecken, ihr einen Besuch abzustatten. Tel Aviv ist so ein kleiner Ort, dass wir die umgebenden Orte als Groß-Tel Aviv bezeichnen. Die Galerien, Künstlerkollektive und alternativen Räume in den südlichen Vierteln sind auch ein Must, nicht zuletzt wegen der positiven Atmosphäre und natürlich der Kunst. Ich empfehle auch eine geführte Tour durch das Florentinische Viertel. Und natürlich sollte man sich genug Zeit nehmen, um das fantastische Essen zu genießen, ob günstige, einfache Pita oder die Restaurants der Köche mit großen Namen. Und sparen Sie sich etwas Energie auf für die Bars und Clubs in der Stadt, die niemals schläft! KUNST-Insiderin Yifat Gurion ist Gründerin und Kuratorin der Kunstmesse Fresh Paint, die seit 2007 jährlich in Tel Aviv stattfindet. Fotos: Noga Shadmi Van de reep 02 / 19 LIVING falstaff 55

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