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Falstaff LIVING 5/2019

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design / HOLZ CTA

design / HOLZ CTA Architects Wohnung in Saigon, Vietnam Leben unter einer Wolke aus Holz: CTA Architects verwandelten eine enge Wohnung in Saigon in ein »Cloud House« und holten so die Natur in die Stadt. facebook.com/Creative.Architects.CTA Fotos: Markus Bstieler, Lisa Dünser Fotografie, Toshihisa Ishii, beigestellt > Zum Beispiel in Japan, wo das Handwerk nie von der Industrialisierung verdrängt wurde und auch die Stadtbewohner ihre Nähe zur Natur nie ganz ablegen. So entstehen Häuser wie das für eine vierköpfige Familie bei Osaka, entworfen vom Büro Coo Planning: Im hohen Wohnzimmer bestehen Boden, Wand, Decke, Stiege und Möbel aus glatt poliertem und sanft schimmerndem Holz. Es wirkt tatsächlich wie das Innere eines Holzinstruments. Nina Mair Holzbadewanne »Shell« Handwerk in Perfektion: Diese Badewanne aus Walnussholz wurde präzise mit CNC- Technologie aus einem Stück gefräst und von Hand poliert und geölt. ninamair.at 86 falstaff LIVING 05 / 19 Das Holz wird zur Verbindung zwischen Haus und Natur, und als Bewohner fühlt man sich gleich doppelt zu Hause. Das gilt im Bregenzerwald ebenso wie in Brasilien. Ein ähnliches Spiel mit dem Raum verfolgten Matsuyama Architects bei einem Haus in Fukuoka. »Die Familie wünschte sich einen Raum, in dem sie sich zusammengehörig fühlt«, berichten die Architekten. Was eignete sich besser als Rahmen für diese Geborgenheit als Holz? Damit keine Platzangst entsteht, ist der Wohnraum wie eine riesige Treppe über mehrere Ebenen gestaffelt, sodass jedes Familienmitglied seinen eigenen Bereich bekommt. MEHR ALS LIFESTYLE »Holz kommt immer wieder in Mode«, weiß auch der Vorarlberger Architekt Bernardo Bader. »Früher war es Buche, dann Ahorn, seit zehn Jahren ist es Eiche. Das sind eben Lifestyle-Trends, aber Holz kann viel mehr, als ein Designobjekt zu sein oder eine Tapete.« Für seine eigenen Häuser greift Bader auf die jahrhundertealte Expertise des Bregenzerwalds zurück. Sie wirken behaglich, ohne rustikal zu sein, und pur, ohne puristisch zu sein. Denn verschiedene Holzarten darf man durchaus kombinieren, so Bader. »Ein Mischwald ist schöner als eine Monokultur. Unter Forstexperten gilt die Devise: Was im Wald nebeneinander steht, steht auch in der Stube gut nebeneinander.« Für sein Haus am Moor, das so selbstverständlich auf einer Wiese am Waldrand steht, als sei es schon immer dort gewesen, wurde nur Holz aus dem benachbarten Forst geschlägert. Für den Boden wurden nur drei Tannen verwendet, dafür aber im Ganzen,

Äste inklusive. So wird der Wohnraum zum Abbild des Waldes. »Mir ist es wichtig, dass man sofort spürt: Der Boden hat eine eigene Kraft, der ist richtig Holz, richtig Baum. Bei Holzböden, wo alles Gewachsene aussortiert oder abgehobelt ist, spürt man nur die Industrie.« Holz, sagt Bader, muss nahbar sein, man muss es anfassen wollen. INTEGRIERT IN NATUR So wird das Holz zur Verbindung zwischen Haus und Natur, und als Bewohner fühlt man sich gleich doppelt zu Hause. Das gilt im Bregenzerwald ebenso wie in Brasilien, wo das dunkle Tropenholz perfekt mit der Vegetation harmoniert. Ein prachtvolles Beispiel tropi- scher Holzarchitektur ist das Haus für einen Sammler in São Paulo von MF+Arquitetos. Hier wurde das Holz mit Marmor und Beton kombiniert, eine ausgewogene Harmonie, die Luxus ausstrahlt, ohne pompös zu wirken. Raumhohe Öffnungen zum üppigen Garten und Schiebewände aus filigranen Holzgittern lassen das Tageslicht auf den verschiedenen Oberflächen spielen. »Einfach Formen, integriert in die Natur«, wie die Architekten ihr Ideal formulieren. Das funktioniert auch, wenn der Urwald gerade nicht zur Hand ist, denn die Natur lässt sich auch in eine städtische Wohnung holen. Das vietnamesische Büro CTA verwandelte die kleinen Zimmer eines Apartments in Saigon in einen großen »Ein Mischwald ist schöner als eine Monokultur. Was im Wald nebeneinander steht, steht auch in der Stube gut nebeneinander.« BERNARDO BADER Architekt, Dornbirn Matsuyama Architects Haus in Fukuoka, Japan Geborgenheit ohne Platzangst: Das Wohnzimmer für eine vierköpfige Familie kombiniert warmes Holz für die Gemeinsamkeit und räumliche Abstufung für die Privatheit. matsuyama-a.co.jp flexiblen Raum, der sich mit verschiebbaren Wänden teilen lässt. Eine geschwungene Decke aus geflochtenen Holzstäben macht das Wohnerlebnis schwerelos; der von den Architekten gewählte Name »Cloud House« erklärt sich von selbst. »Unser Kunde arbeitet den ganzen Tag und wünschte sich von uns eine Wohnung, in der er alle Sorgen vergisst und in Ruhe schlafen kann.« Wo ginge das besser als geborgen in einer Wolke aus Wald? Eben. Wer nicht seine gesamte Wohnung in Eiche, Tanne oder Mahagoni auskleiden will, aber auf die Sinnlichkeit von Holz nicht ganz verzichten möchte, kann die Behaglichkeit natürlich auch mit Möbeln heraufbeschwören. Ein Billy-Regal leistet hier atmosphärisch eher wenig, aber wie wäre es mit einer Holzbadewanne? Zum Beispiel die Wanne »Shell« aus handgeschliffener und geölter Walnuss, entworfen von der Tiroler Designerin und Architektin Nina Mair. »Bei diesem Entwurf gehen wir an die Grenzen der Belastbarkeit des Materials Holz. Dünner kann man eine Holzbadewanne einfach nicht aus führen«, erklärt sie stolz. Wohnen mit Wald und wohliger Wärme: So lassen sich die Wintermonate behaglich verbringen. Als akustische Untermalung dazu empfehlen wir ein Cellokonzert. < 05 / 19 LIVING falstaff 87

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