PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 3 Jahren

Falstaff LIVING 4/2021

  • Text
  • Kunst
  • Garten
  • Unternehmen
  • Trends
  • Haus
  • Iela
  • Wien
  • Courtesy
  • Riga
  • Falstaff

trends / INTERVIEW

trends / INTERVIEW Schnupperabo Künstler, Philosoph und Parfümeur Paul Divjak beschäftigt sich intensiv mit transdisziplinären Schnittstellen im Duftkosmos. pauldivjak.com Foto: Rainer Hosch 28 falstaff LIVING 4 / 21

»GERÜCHE TRAGEN ANARCHISCHES POTENZIAL IN SICH« Sowohl als Künstler als auch Parfümeur ist der Wiener Paul Divjak in der Welt der Düfte zu Hause. LIVING hat mit dem ausgewiesenen Duft-Experten über wohlkomponierte Düfte, die richtige Dosierung, die Tricks der Kosmetikbranche und FFP2-Masken als Duft-Resonanzraum gesprochen. INTERVIEW MANFRED GRAM Umtriebig ist wohl das Wort, das Paul Divjak am besten beschreibt. Zumindest, wenn man sich den Output und die Projekte ansieht, die der 50-jährige Wiener in den letzten Jahren umgesetzt und verwirklicht hat. Der Philosoph und Künstler hat nicht nur zahlreiche Parfüms und Düfte, wie etwa für die legendäre Apotheke Saint Charles, verwirklicht, sondern sorgt regelmäßig mit Duftinstallationen im öffentlichen Raum und in Museen für Furore. Er kann Orte in stinkende mittelalterliche Kloaken verwandeln, den Duft von Tannenwald oder Orangenhain durch die Luft schicken oder den Geruch des Mondes nachbauen. In seinem aktuellen Buch »Der parfümierte Mann« widmet er sich ausgiebig kulturgeschichtlichen und ästhetischen Aspekten bedufteter Männlichkeit. LIVING Herr Divjak, Sie gelten als Duftpoet, arbeiten als Künstler und Parfümeur und haben Ihr kreatives Schaffen den Geruchsphänomenen gewidmet. Können Sie uns einen kurzen Überblick geben, wie sich die Welt der Düfte und Parfüms im Laufe der Jahrzehnte verändert hat? PAUL DIVJAK In den späten 1960er-, 70erund frühen 80er-Jahren dominierten etwa bei den Herrenparfüms vor allem Chypres, Zitrusnoten auf einer warm-würzigen Basis, Holz-Leder-Düfte und Fougères, die auf soliden, mit Eichenmoos, Vetiver und Moschus gesättigten Fonds standen. Diese Düfte liegen mir persönlich sehr nahe. Je mehr es dann in Richtung 90er- und Nullerjahre geht, kommt dann eine gesättigte Frische und Synthetisierung ins Spiel, die meines Erachtens weniger Sinnlichkeit, sondern mehr eine stumpfe Idee von Gepflegtheit transportiert. Es gibt aber selbstverständlich in allen Jahrzehnten großartige Duftkompositionen, die vielfach unentdeckt bleiben. Wie findet man diese Schätze? Über Mundpropaganda und im Freundeskreis, aber auch auf Partys, Feiern oder Konzerten. Also überall dort, wo man in letzter Zeit nicht hin konnte. Womit wir bei der obligatorischen Covid-Frage angelangt sind. Wonach riecht eigentlich die Krise für einen Duftexperten? Und wirkt sie sich auf unsere Nase aus? Als im Vorjahr die Pandemie begann, war ich gerade in Südostasien. Für mich hat die Krise damals ganz deutlich nach Frangipani- Blüten, Urwald und Desinfektionsmittel gerochen. Was ich vor allem in den letzten Wochen festgestellt habe, ist, dass FFP2- > 4 / 21 LIVING falstaff 29

FALSTAFF ÖSTERREICH