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Falstaff LIVING 4/2019

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design / INTERVIEW

design / INTERVIEW AUFFÄLLIG Lichtgestalt Ein ebenso hartnäckiger wie einfalls reicher Tüftler: Designer Bernhard Osann in seiner Werkstatt im Hamburger Stadtteil Altona – beleuchtet vom Schein seines Objekts »Bird«. Foto: km-westermann.com 82 falstaff LIVING 04 / 19

UNAUFFÄLLIG Vom Tischler zum Lichtvisionär: Der deutsche Designer Bernhard Osann (40) schafft kühne Lampenobjekte, die als solche sehr zurückhaltend sind, jedoch überraschende Raumwirkungen erzielen. INTERVIEW UWE KILLING Im Nachbargebäude wird gesägt und gehämmert. Für Bernhard Osann, gelernter Tischler aus dem bayerischen Augsburg, sind das vertraute Klänge. In Hamburg hat er gerade eine neue Werkstatt auf dem Gelände einer ehemaligen Motorenfabrik bezogen. Und hier, zwischen kleinen Handwerksbetrieben, Agenturen und einer Autowerkstatt für Oldtimer, fühlt er sich gut aufgehoben. Osann ist selbst ein Tüftler, dessen Lampenentwürfe für die Mailänder Premiummarke Nemo mehrfach ausgezeichnet wurden, unter anderem mit dem ersten Preis des »Pure Talents Contest« der Kölner Möbelmesse (IMM Cologne 2017). LIVING Ihre preisgekrönte Leuchte »Neo« ist ein filigraner, gebogener Metallstab, in dem Lichtdioden versteckt sind. Kein Sockel, kein Schirm: Weniger Lampe scheint kaum denkbar. BERNHARD OSANN Eigentlich ist es mein Ziel, Dinge verschwinden zu lassen. Das bedeutet: Wenn sich im Gestaltungsprozess eine Möglichkeit der Reduktion eröffnet, greife ich sie sofort auf. Mit welcher Absicht? Ich betrachte das als permanente Zuspitzung des Weniger-ist-mehr-Prinzips und hoffe darauf, dass es mich an einen bestimmten Punkt bringt. Und wie würden Sie das Ergebnis bei Ihrer Lampe »Neo« beschreiben? Hier entsteht eine Lichtskulptur in dem Moment, in dem der Stab angelehnt wird. Das macht die Wand zum Reflektor, das Licht wird diffus und weich. Und gleichzeitig verändern die lineare Silhouette und die projizierte Lichtfläche die Raumwahrnehmung. Sie schaffen es, dass man plötzlich genauer hinschaut. Wie bei Ihrem Regal »Watn Blech« für die Marke Moormann, mit dem Sie 2013 in der Designwelt erstmals auf sich aufmerksam machten. Es ist sehr minimalistisch, aber es gibt so einen Bruch. Man denkt, es hängt durch. Ich suchte damals nach einer Lösung für ein Büro-Regal, wollte aber auf jeden Fall diese üblichen dicken Holzbretter vermeiden. Ein dünneres Brett würde jedoch schnell durchbrechen, also wählte ich Blech. Es zeigte sich, dass die leichte Wölbung optisch verunsichert, aber tatsächlich für mehr Stabilität sorgt und verhindert, dass das Regal vorne abkippt. So werden für die Befestigung an der Wand keine Winkel benötigt, Buchstützen werden überflüssig. Es war spannend zu erleben, was in so einem Stück Blech für Kräfte auftreten können. Das ist pure Physik. > 04 / 19 LIVING falstaff 83

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