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Falstaff LIVING 3/2020

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design / COCOONING > gedeckten Farben umgeben, empfehle ich, im Frühling auf jene Farben zu setzen, die sich im Scandi-Look und in der mediterranen Architektur bewährt haben: Weiß, Hellblau, warme Grautöne, helles Holz, kühle Steinböden, luftig leichte Stoffmuster und natürliche, authentische, haptisch ansprechende Materialien bei den Accessoires.« Vor allem aber, so Feichtner, gehe es in dieser Zeit des stillen Rückzugs darum, zur eigenen Authentizität zurückzufinden und sich zu überlegen, was einem wirklich guttut und wie man das eigene Wohlbefinden fördern und stärken kann. »Ich denke, die Zeit der Repräsentation, des Bling-bling-Wohnens und der 20 Prada-Handtaschen in der Garderobe ist jetzt einmal vorbei. Wir sind nun vor die Aufgabe gestellt, uns mit uns selbst zu beschäftigen und uns die Frage zu stellen, wie wir wirklich wohnen und unser Leben gestalten möchten. Besser kann man diese Zeit des Rückzugs und der Besinnung auf die wahren Werte im Leben nicht nutzen. Alles andere hat bis auf Weiteres an Relevanz verloren.« Stay at Home! Der bequeme Fauteuil mit dem programmatischen Namen »Stay« ist ein Entwurf des Studios Storagemilano und orientiert sich an den heimeligen Fünfzigerjahren. potocco.it Als Beispiel nennt Feichtner die Beobachtung, dass in seinem Bekanntenkreis selbst Pflanzenhasser angefangen hätten, sich dem Hygge und Cocooning hinzugeben und am Balkon oder am Fensterbrett Samen zu setzen und sich um Pflanzen zu kümmern. »Es muss ja nicht gleich eine exotische Orchidee sein. Ein Salathäuptel und eine Tomatenstaude tun’s auch.« Das Pflanzenbeispiel sei durchaus stellvertretend für unser Bauen und Einrichten zu verstehen: Denn während das Wohnen in den letzten Jahren mehr und mehr zur chicen Installation mit ebenso chicen, zeitgenössischen Möbelstücken aus dem High-End-Katalog avancierte, meint der Designer, sei jetzt die Zeit, sich wieder auf innere Werte zu besinnen. »In gewisser Weise bringt uns die Corona-Krise ein bisschen Retro, ein bisschen Nostalgie, ein bisschen Biedermeier zurück.« Fragt sich nur: Was wird auf lange Sicht von alledem bleiben? Oder wird Corona einfach nur als kurzer Augenschlag des Jahres 2020 in die Geschichte eingehen? In diesem Punkt sind sich Designer, Soziologe und Zukunftsforscherin einig: Wir werden in Zukunft mehr Zeit zu Hause verbringen, wir werden weniger Business-Reisen unternehmen, und wir werden die eine oder andere Arbeitsaufgabe im Homeoffice erledigen und mit digitalen Tools kommunizieren. Auf diese Evolution wird nicht nur die Möbelbranche reagieren müssen. Eine große Aufgabe steht hier vor allem dem Architektur- und Immobiliensektor bevor, der dank Corona seine auf Kompaktheit und Effizienz getrimmte Baukultur überdenken wird müssen. Die Krise hat uns bewiesen, wie wichtig schönes, respektvolles, menschenwürdiges Wohnen für unser Wohlbefinden und für unser multifunktionales Agieren ist. Wer sich im epikureischen Sinne auch in Zukunft mal für ein paar Tage zurückziehen möchte, tut dies lieber im Sinnlichen und Ästhetischen. < Hingucker und Hingreifer Pierre Augustin Rose steht in der Möbelbranche für Gemütlichkeit und Geborgenheit. Die neue Deckenleuchte »Eole« aus Gips ist ein absoluter Hingucker und Hingreifer. Man kann kaum die Finger davon lassen. pierreaugustinrose.com Fotos: Klaus Vyhnalek, beigestellt 78 falstaff LIVING 03 / 20

OONA HORX-STRATHERN, 1963 in Dublin geboren, ist Journalistin, Autorin und Zukunftsforscherin. Gemeinsam mit ihrem Mann Matthias Horx arbeitet sie für das Zukunftsinstitut mit rund 35 Mitarbeitern in Wien und Frankfurt. Zuletzt erschienen ihre Bücher »Wir bauen ein Zukunftshaus. Ein Familiendrama in drei Akten« und »Die Visionäre. Eine kleine Geschichte der Zukunft«. Seit März betreibt sie mit ihrer Familie einen eigenen Corona-Blog auf diezukunftnachcorona.com. DIE WICHTIGSTEN DOs & DON’Ts – SOMMERLICHES COCOONING IN 12 PUNKTEN Nimm das Buch von Marie Kondo zur Hand, das du zu Weihnachten geschenkt bekommen und in das du wahrscheinlich niemals einen 1.Re-Hygge! Blick geworfen hast, und fang an aufzuräumen und auszumisten. Spüre, was dir Freude macht und was nicht – und schon bald wirst du nicht nur dein Heim aufräumen und reparieren, sondern auch dich selbst! dein Homeoffice! Das Teleworken wird uns hoffentlich auch in Zukunft erhalten 2.Verbessere bleiben, wenn die Unternehmen mehr Flexibilität ermöglichen. Gestalte dir daher einen ergonomischen und achtsamen Arbeitsplatz. Und: Raus aus dem Pyjama! zu Hause und bleib fit! Verstaue deine Gewichte und Fitnessmatten in Sichtweite 3.Bleib deines Schreibtischs! Das ist eine gute Erinnerung an regelmäßige Fitness-Pausen. dein eigenes Post-Corona-Geschenk! Wer das Coronavirus in sich trägt, verliert 4.Pflanz teilweise den Geruchssinn, also reicht schon ein Blumentopf mit Erde für einen Test. Wenn die Tomaten eines Tages reif sind und die Blumen duften, kannst du nostalgisch zurückblicken und darüber reflektieren, wie sich seit Corona alles verändert hat. vegan! Dekoriere einen Raum mit veganen »Heldenmaterialien«, also ohne Leder, ohne 5.Go Wolle, ohne Seide, ohne Federn. Ein interessantes Experiment auch für Nichtveganer! Nimm all deine Prints, Fotos, Bilder, Gemälde von den Wänden und aus 6.Eremitage-Stil: den Kisten, misch sie neu und bring sie in der Petersburger Hängung – also in spannenden Clustern – an der Wand an. Das hilft, das Leben nach Corona neu zu kuratieren. Suite Home: Wenn es ein Hotel gibt, wo du gerne hinfahren möchtest, aber wegen 7.Home Corona oder der Finanzen nicht kannst, nimm Bilder von der besten Suite und finde einen Weg, diesen Stil zu Hause zu reproduzieren! Möbel aus dem Keller könnten dabei helfen. Küche: Koche etwas, das du noch nie zuvor gekocht hast! Etwas aus 8.Autobiografische dem Rezeptbuch deiner Großmutter oder sogar das Lieblingsessen aus deiner Kindheit. Und dann kreiere ein neues Rezept für dein künftiges Selbst! Wir verbringen nun viele Stunden in der Küche. Der perfekte Zeitpunkt also 9.Dekantieren: für ein Upgrade für Essig, Öl und Spülmittel. Am besten eignet sich dafür eine alte Karaffe vom Flohmarkt. Unglaublicher Design-Effekt in der Küche! dich von der Nasszelle! Selbst ein ganz kleines Badezimmer 10.Verabschiede gewinnt mit Bildern, Topfpflanzen und einem waschbaren Designteppich an Schönheit. oder Co-Living? Während viele von uns in der Isolation vereinsamen, 11.Corona-Living ist vielleicht gerade jetzt der perfekte Zeitpunkt, um über das Leben mit anderen Menschen nachzudenken. Die individuelle Community, in der man selbstbestimmt lebt, aber Räume und Funktionen teilt: Ist das etwas für dich? statt Prognose: Schmiede nicht immer Pläne für die Zukunft, sondern auch 12.Regnose aus der Zukunft heraus für heute! Versetze dich in deine Wohnung im Jahr 2021 und arbeite von dort aus rückwärts: Was habe ich seitdem gekauft? Wie hat sich alles verändert? Und was könnte daher der nächste kleine Schritt sein? 03 / 20 LIVING falstaff 79

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