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Falstaff LIVING 2/2020

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design / MURANO LANGER

design / MURANO LANGER WEG ZUM KUNST-STÜCK Damit, finden wir heraus, ist aber noch immer nicht das endgültige Resultat erreicht. Arrivabene weiter: »Das Glas wird im Ofen auf über 1000 Grad Celsius erhitzt. Bevor es seine finale Form erlangen kann, muss es erst abkühlen.« Dabei gibt es aber noch zusätzliche Regeln zu beachten: Das wertvolle Muranoglas droht zu brechen, sollte die Temperatur zu schnell sinken. Deshalb werden die Kunstwerke zwei Tage lang in einen Brennofen verfrachtet. Und voilà – das Endresultat kann schließlich bewundert werden. Wir durchstöbern weiter den kleinen Handwerksbetrieb, und es ist erstaunlich, mit wie viel Geduld diese Arbeit behaftet sein muss. In jeder Ecke und jedem Winkel stapeln sich etliche gebrochene Figuren, die den Weg in den Verkauf nicht geschafft haben. Geradezu beschaulich wirken die verwunschenen kleinen Manufaktur-Gebäude, die im Staub zu versinken drohen. Viele Öfen sind schon gar nicht mehr in Betrieb, nur die Besten werden noch Die Skizzen zuerst! Links: Bevor das Formen und Brennen in den Öfen realisiert wird, skizziert Giberto Arrivabene seine Ideen. Oben: Mit Künstler-Freund Davide Battistin am Werk – Manzùs »Der Kardinal« wird im ersten Schritt aus Plastilin geformt. eingesetzt. Schließlich wird uns der hauseigene Store gezeigt, wo sich Figuren aller Arten, Farben und Größen tummeln und auch verkauft werden. Um das zu erreichen, schuften Giuman und seine Söhne täglich über Stunden, um die vielen Aufträge zeitgerecht erfüllen zu können. GIACOMETTI ZUR GLAS-BIENNALE 2021 Letzteres hat sich Arrivabene mit zwei neuen Projekten ebenfalls zum Ziel gemacht. Pünktlich zur Glas-Biennale 2021 will er Giacomettis »Der schreitende Mann« und Manzùs »Der Kardinal« finalisieren, die ebenso in den Brennöfen Giumans gefertigt werden. Mit Plastilin wird zunächst die Kardinal-Figur nachgeahmt, bevor nächste Schritte unternommen werden. »So ein außergewöhnliches Projekt zu kreieren, braucht Zeit«, weiß der Glas-Ikone Skizze des Modells »Laguna« von Angelica Hicks. Fotos: beigestellt Fotos: Andrea Avezzù, Rafaela Pröll, Angelica Hicks 74 falstaff LIVING 02 / 20

Große Herausforderung Das Glasstück wird an langen Metallstücken in den Brennöfen bis zu über 1000 Grad Celsius erhitzt (l.) und mit Werkzeugen geformt (r.). Glas-Designer aus Erfahrung, und sein Gesichtsausdruck wirkt dabei nachdenklich. »Ich gebe mich erst dann zufrieden, wenn die Figur perfekt ist. Es braucht Wochen, bis ich für mich den richtigen Weg einschlage.« Perfektion ist in diesem Geschäft die Grundvoraussetzung für Erfolg – umso ärgerlicher, dass sich viele selbst ernannte Künstler nicht an die Regeln in der Lagune halten. »Gutes Design«, so Giberto, »wird kopiert, kopiert und kopiert. Ich sehe so viele Designs meiner Gläser und weiß genau, dass hier einfach abgekupfert wurde.« Was kann man dagegen tun, will LIVING wissen. Anscheinend nicht viel. »Sobald ein Stück nur einen Punkt oder Strich zusätzlich hat, wird dieses Objekt als neues Design und damit als exklusiv erklärt«, beschwert sich Arrivabene zu Recht. »Und > Die große Kunst Sobald das erhitzte Stück aus dem Ofen kommt, wird es geblasen – der »gute« Rest bleibt, alles andere kommt in den Müll. 02 / 20 LIVING falstaff 75

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