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Falstaff LIVING 2/2020

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trends / ARTY WEEKEND

trends / ARTY WEEKEND >>> FREITAG Heute lernen wir, wie man die Uffizien bewältigt. Ganz einfach: mit je einem Palazzo davor und danach. > Auch wenn Florenz einen scheinbar mit Kunst überflutet, können viele Schätze nur zu leicht übersehen werden. Oft findet man diese in den abweisend wirkenden Palazzi. Zum Beispiel hinter der unscheinbaren Tür der stattlichen Casa Buonarroti in der Via Ghibellina Nummer 70. Dieser Stadtpalast war einst der Wohnsitz von Michelangelo, der uns an diesem Wochenende noch öfter begegnen wird. Ein Haus, das auch die Widerstandsfähigkeit der Kunst-Orts Florenz widerspiegelt, denn die hier aufbewahrten Reliefs und Zeichnungen Michelangelos waren mehrmals von Zerstörung bedroht. Heute gibt es sie – und Florenz – immer noch. TÜR AN TÜR MIT DER KUNST Dass die Florentiner selbstverständlich Tür an Tür mit der Kunstgeschichte leben, sieht Fürstliche Farben Die Casa Buonarroti war Michelangelos Wohnhaus. Maler-Mütze Ein Werk des klassizistischen Malers Giuseppe Bezzuoli aus den Uffizien. man an der Nonchalance, mit der sie ihre Werke präsentieren. Wer sonst würde einen Botticelli neben einen Feuerlöscher hängen oder drei Hauptwerke Rembrandts in einem kleinen Nebenraum verstecken? Eben. Beide Künstler finden sich in den Uffizien, einem der ältesten, berühmtesten und meistbesuchten Museen der Welt. Es ist diese Prise an Alltäglichkeit, die die Kunst auf Augenhöhe bringt, ein wirksames Gegenmittel für das Florenz-Syndrom. Die Uffizien überwältigen den Besucher nicht mit ihren Schätzen, sondern laden zur Entdeckungsreise. Danach noch ein Palazzo? Klar! Nehmen wir den Palazzo Corsi, der 1911 vom britische Architekten Herbert Horne erworben wurde. Zehn Jahre später eröffnete hier das Museo Horne, das eine Zeitreise ins 15. und 16. Jahrhundert bietet. Malerei, Skulptur, Wandteppiche und Möbel lassen hier die Renaissance wiederauferstehen – ein Erlebnisraum als Gesamtkunstwerk. Historische Homestory Interieur aus dem 15. und 16. Jahr - hundert im Museo Horne. Kunst-Korridor Die Galerie in den Uffizien, einer der schönsten Museumsräume der Welt. CASA BUONAROTTI Dauerausstellung casabuonarotti.it UFFIZIEN Giuseppe Bezzuoli 2. 4. – 31. 7. 2020 uffizi.it MUSEO HORNE Dauerausstellung museohorne.it 46 falstaff LIVING 02 / 20

Arty Artischocke Stillleben von Giovanna Garzoni im Palazzo Pitti. Behutsame Balance Exponat aus I.mPERFECT | ZERO im Murate Art District. Fotos: Shutterstock, Wikimedia Commons/Sailko, Museo di Casa Martelli, Le Gallerie degli Uffizi, beigestellt >>> SAMSTAG Eine Casa, die ein Palazzo ist, und ein Palazzo, der vier Museen ist. Wer so viel hat wie die Florentiner, kann sich Understatement leisten! Die lässige Lebensfreude ist es wohl, die den Italienern hilft, überbordenden Kunstreichtum als alltägliches Zubehör zu sehen. Lässig nennen sie die Casa Martelli ein »Haus«, auch wenn es ein Palazzo mit opulenten Fresken und einer Gemäldesammlung aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist. Das Wort »Casa« scheint zu sagen: Tja, das ist eben das, was man so hat als florentinische Familie! Zugegeben: Es handelt sich hier nicht um irgendeine Familie, denn die Martellis waren über Jahrhunderte eine der angesehensten der Stadt. ZU HAUSE BEI MEDICIS Noch bekannter: die Familie Medici, deren Wohnsitz zwar standesgemäß Palazzo hieß, jedoch nach ihren Vorgängern benannt war und später an die Familien Habsburg-Lothringen und Savoyen ging. Der heutige Besucher des Palazzo Pitti darf von allen vier Familien profitieren, denn sie alle ließen ihre Kunstsammlungen hier: Werke von Raffael, Graziles Gewölbe Einer der opulent dekorierten Räume in der Casa Martelli. Tizian, Tintoretto, Caravaggio und Rubens – und diese in nur einem der drei Museen, die in den Mauern des Palazzo Platz finden. Hinzu kommen die Schatzkammer der Medici und die Sammlung moderner Kunst. Die Architektur und die Innenräume des Palazzos selbst sind das vierte Highlight. Spüren Sie schon das Kribbeln des Florenz-Syndroms? Nein? Gut, denn wir haben noch etwas vor. Keine Angst, diesmal ist es kein Palazzo. Heute Abend wird es zeitgenössisch. Der Murate Art District (kurz MAD) ist das Labor der heutigen Kunstszene. In diesem Gebäudekomplex an der Piazza delle Murate finden Ausstellungen, Workshops und Performances statt, ein Café und ein Buchladen reichern das Kulturangebot an. Hier treffen sich die Locals und Studenten, der perfekte Ort, um den Samstagabend einzuläuten, zumal sich in den Gassen um den nahen Mercato di Sant’Ambrogio die Restaurants aneinanderreihen. Zwischen Enoteca, Ristretto und der Bella Figura auf der Piazza löst sich unser Florenz-Syndrom in Wohlgefühl auf. CASA MARTELLI Dauerausstellung bargellomusei.beniculturali.it PALAZZO PITTI »The Greatness of the Universe« in the art of Giovanna Garzoni bis 24. 5. uffizi.it MURATE ART DISTRICT I.mPERFECT | ZERO seit 24. 1. murateartdistrict.it > 02 / 20 LIVING falstaff 47

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