PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 3 Jahren

Falstaff LIVING 06/2021

  • Text
  • Wwwfalstaffcom
  • Architektur
  • Zeit
  • Haus
  • Trends
  • Wohnen
  • Beigestellt
  • Kunst
  • Wien
  • Madrid
  • Falstaff

trends / BOUDOIRS

trends / BOUDOIRS MINIMALISTISCH Ludwig II., der exzentrische König von Bayern, wusste, dass ein Ankleidezimmer ein Ort zum Träumen ist. Sein Boudoir im romantischen Schloss Neuschwanstein ist in hellen Violett- und Goldtönen gehalten, das Motiv des Pfaus zieht sich auf den Wandgemälden und Stickereien durch den ganzen Raum, der mit einem Kachelofen geheizt wurde. Schließlich möchte man bei der Kleiderwahl nicht frieren. Im Erker stand ein riesiger Schmuckkasten, die Deckenmalerei erzeugt die Illusion, dass sich der Himmel öffnet und Tauben davonschweben. VERSTECKEN WAR GESTERN Was Ludwigs historischen Ankleideraum nach wie vor modern macht: Es handelt sich um keinen begehbaren Kleiderschrank, den man möglichst dezent versteckt. Im Gegenteil: Der Raum lag zentral, war sowohl mit dem Schlafzimmer, dem Wohnzimmer als auch dem Oratorium, einer kleinen religiösen Andachtsstätte, verbunden – und er »Es muss nicht jeder nur mit 100 Dingen leben, aber man sollte persönliche Ziele definieren.« KARIN KLUG Psychologin Weniger ist mehr Wer bei der Kleidung auf minimalistische Farben setzt, sollte auch beim Ankleidezimmer auf eine reduzierte Ästhetik achten. poliform.it hatte eine bezaubernde Aussicht auf die wildromantische Berglandschaft. Man muss sich nicht mit einem König vergleichen, kaum jemand hat daheim so viel Platz wie in einem Schloss. Aber man kann sich trotzdem Inspiration holen. Ankleideräume waren lange eher fensterlose Kämmerchen neben dem Schlafzimmer, die sich den Augen der Öffentlichkeit entzogen haben. Der Trend geht gerade in eine andere Richtung: Als minimalistische Galerie kann der Ankleideraum auch vom Wohnzimmer aus begehbar und durchaus prominent ausgestellt sein. Als ungewöhnlicher Rückzugsort muss er nicht nur Kleidung beinhalten, sondern kann auch eine Leseecke haben, einen Schminktisch oder ein Regal mit Lieblingsobjekten. Oder sogar eine Badewanne zum Ausspannen. Fotos: Bellotti Ezio Arredamenti, beigestellt 48 falstaff LIVING 6 / 21

Kunst an den Wänden gibt ihm gleich ein anderes Flair. Aber auch eher maskulin gestaltete Ankleidezimmer, in denen die Sneakers-Sammlung glänzen kann, sind nach wie vor in Mode. Oder man setzt auf üppigen Boudoir-Stil, der etwas zeitlos Märchenhaftes in den Alltag zaubert. Boudoir bezeichnete ursprünglich einen kleinen, eleganten Raum, in den sich die Dame des Hauses zurückziehen konnte. Erst später setzte sich die Bedeutung Ankleidezimmer durch, die bis heute für viele einen magischen Klang hat. Mit der neuen Transparenz in der Garderobe ist es aber auch schwieriger geworden, unordentlich zu sein. »Je mehr Platz man hat, desto größer ist die Gefahr, alles vollzuräumen«, sagt die Grazer Psychologin Karin Klug, die sich mit dem Thema Minimalismus und dessen positive Auswirkungen auf DON’Ts Wer sich zu viel auf einmal vornimmt, schiebt das Ausmisten auf. Besser eine Lade nach der anderen kontrollieren, bis man von allein auf den Geschmack kommt. Nicht von der Diät träumen, der Körper verändert sich mit den Jahren. Und Hand aufs Herz: Gerade wenn man abgenommen hat, möchte man sich doch ohnehin neu einkleiden. Nichts liegen lassen, weil es ohnehin passt. Jedes Kleidungsstück sollte regelmäßig probiert werden. Vielleicht hat man es ja schicker in Erinnerung, als es tatsächlich ist. Der Schrank muss nicht rappelvoll sein. Alles, was nicht in Sichtweite ist, vergisst man und zieht es ohnehin nie an. unsere Gesundheit beschäftigt: »Es muss nicht jeder nur mit 100 Dingen leben, aber man sollte persönliche Ziele definieren.« Eine gute Methode, sich Überblick zu verschaffen, was regelmäßig angezogen wird, ist das Umdrehen von Kleiderbügeln. Sobald man ein Kleid, ein Hemd oder einen Mantel tatsächlich getragen hat, dreht man den Bügel auf die andere Seite. Nach einer gewissen Zeit ist klar, wie viele der Kleidungsstücke nie verwendet werden. Gleichzeitig entwarnt die Expertin: »Man muss nicht alles weggeben, was nicht regelmäßig getragen wird. Es ist schön, bestimmte Erinnerungsstücke zu behalten.« Fatal > Raum zum Abschalten Erdig neutrale Farben, weiche Teppiche, viele Spiegel und ein einladender Hocker in der Mitte: Romantische Ankleide zimmer sind gemütliche Rückzugsorte. belotti.it ROMANTISCH 6 / 21 LIVING falstaff 49

FALSTAFF ÖSTERREICH