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Falstaff LIVING 06/2021

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trends / ART GOES

trends / ART GOES INTERIOR Room Service Der US-Künstler Jorge Pardo erweitert seinen Kunst- und Designbegriff seit Jahrzehnten auch um architektonische Aspekte. Gerne kreiert er ganze Wohnwelten. Hier für das Hotel »L’Arlatan« in Arles. arlatan.com > sie sich im Laufe der Jahrzehnte verändert, wie sieht der Status aus und wohin könnte sich das alles weiterentwickeln? GUT ANGEWANDT »Künstler wie Ernst Ludwig Kirchner oder Paul Gauguin haben bereits im frühen 20. Jahrhundert Möbel und Einrichtungsgegenstände nach Ihren Vorstellungen geschaffen. Auch Keramiken, Mode oder Teppiche wurden von Künstlern ausgeführt«, klärt Experte Hackenschmidt gleich die historische Perspektive und ergänzt: »Dinge des Alltags – und damit auch das Design – haben sich in zunehmendem Maße in die Kunst eingeschlichen und dort eine eigene Entwicklung als künstlerisches Pendant der gewöhnlichen Gebrauchsgegenstände vollzogen.« Heißt also, dass Haushaltsartikel, Möbel, Kleidung und Technik immer wieder zum Kunstgegenstand werden und dementsprechend von KünstlerInnen neu zerlegt und neu gedacht werden. Mitunter auch aus pragmatischen Gründen. Damit man bei seinen Ausstellungen »Dinge des Alltags haben sich in die Kunst eingeschlichen und dort ein künstlerisches Pendant zu gewöhnlichen Gebrauchsgegenständen geschaffen.« SEBASTIAN HACKENSCHMIDT Möbelexperte im MAK Wow-Effekt Pop-Art trifft bei Zhou Yilun auf Design mit Lust an der Zerstörung. Sein »Animal Chair« bringt das zum Ausdruck. side-gallery.com Fotos: Courtesy Jorge Pardo, www.vitra.com, Casper Sejersen, Side Gallery/Zhou Yilun 32 falstaff LIVING 6 / 21

»Künstler haben nicht nur die Form und Funktion, sondern auch die gewohnte Materialpalette von Gebrauchsgegenständen hinterfragt.« SEBASTIAN HACKENSCHMIDT Möbelexperte im MAK Ikone Seit 1947 gilt der Couchtisch IN-50 vom amerikanisch-japanischen Bildhauer Isamu Noguchi als moderner Klassiker. vitra.com nicht nur stehen muss, entwarf Franz West etwa Stühle und Bänke, die er mit alten Teppichen versah, Lampen und Tische folgten. Und alles fügte sich in den West’schen Kunstkontext nahtlos ein – als eine Art »Passstücke«, ähnlich seiner Skulpturen-Serie aus den frühen 1970er-Jahren. Mehr noch: West formte in weiterer Folge mit seinen Entwürfen Möbel-Skulpturen und lotete so grundlegende Begrifflichkeiten aus. In Serie gingen die Stücke freilich nicht, solide Preise am Auktionsmarkt erzielen sie nach wie vor. Dass sie von ihren Besitzern nicht nur angeschaut, sondern auch benutzt werden, ist alles andere als ein Gerücht. Etwas, das auch der dänisch-isländische Kunstsuperstar Ólafur Elíasson in das eine oder andere Werk von ihm einkalkuliert hat. Er, der für die Luxusbrand Louis Vuitton schon ganze Schaufenster gestaltet hat, stört sich nicht daran, wenn seine Lichtinstallationen und kleinere Lichtobjekte in Sammlerwohnungen Doppelfunktionen erfüllen. Und seit fast 15 Jahren arbeitet er auch regelmäßig mit dem dänischen Designlabel Kvadrat zusammen. Kleiner Höhepunkt dieser Kooperation: Das Möbel-Kunstwerk »Fog Couch«, in dem fünf Jahre Forschung stecken, um die perfekte Sofa-Oberfläche zu kreieren. Bei Elíasson ist dies ein gestrickter Textilbezug, der an den Sand erinnert, der bei Ebbe zurückbleibt. Das gute Einzelstück schaffte es sogar in die Londoner Tate Modern. MATERIAL-EXPERIMENTE Design und Kunst nähern sich also an. Mitunter auch sehr offensichtlich. Etwa wenn der in Kuba geborene US-Künstler Jorge Pardo gleich die Grenzen zwischen Kunst, Design und Architektur verschwimmen lässt und nicht nur Bars, Cafés oder Hotels einrichtet, sondern gleich ganze Wohnhäuser baut und so richtig raumübergreifende Konzepte verwirklicht. Besteht also die Möglichkeit einer noch engeren Verbindung? > Nebelgranate Ólafur Elíasson pflegt mit Kvadrat seit Jahren eine gute Gesprächsbasis. 2018 entstand die Sofa- Skulptur »Fog Couch«, die auch in der Tate Modern zu bestaunen war. kvadrat.com 6 / 21 LIVING falstaff 33

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