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vor 8 Jahren

Falstaff Living 04/2016

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living / kulinarik /

living / kulinarik / COCKTAILGLÄSER Art déco Designikone aus dem Jahr 1912 – die Champagnerschale aus der »Serie B«. www.lobmeyr.at Hybride Halb Champagnerschale, halb Martiniglas. Links: »Vitis« mit gebogenem Rand; rechts mittig: »O« mit extrabreitem Fuß. www.riedel.com Straight Klassisch und immer passend: »Martini 86« von Zwiesel. shop.zwiesel-kristallglas.com Raffiniert »Barwell Cut Crystal Martini Glass« der britischen Manufaktur Soho Home. www.mrporter.com Goldig Mundgeblasen und hand geschliffen: »Thistle Gold«. www.saint-louis.com Mustergültig Martiniglas »Street« mit skandinavisch-grafischem Design. www.orrefors.com Fotos: Shutterstock, beigestellt 84 falstaff 04 / 16

Nicht erst seit Georg Riedel weiß man, welchen Einfluss die Form des Trinkgefäßes auf den Genuss seines Inhalts hat. Der charismatische Chef der Kufsteiner Glasbläserei war nur der Erste, der das Thema systematisch angegangen ist, zuerst beim Wein, dann bei allem anderen – letztens sogar bei Cola. Er stellte sich Fragen wie diese: In welchem Winkel muss der Wein auf den Gaumen treffen, damit er sich am besten entwickelt? Oder: Was kann die Glasform zu einem harmonischen Spiel von Frucht und Säure auf der Zunge beitragen? Als Antwort entwickelte er ein ganzes Programm neuartiger, durchdachter Gläser, die den Genuss der jeweiligen Getränke erhöhten. Eines jedoch brauchte er nicht zu ändern – es war perfekt: das klassische, im Querschnitt dreieckige »Martiniglas« – wobei sich die Bezeichnung nicht auf die Vermouth- Marke bezieht, sondern auf den Dry-Martini-Cocktail. Es ist jenes Glas, das heutzutage als das wahre Shortdrink-Glas angesehen wird, ja das Key Visual für alles ist, was mit Bar zu tun hat. Gar so klassisch ist dieses Glas jedoch gar nicht. Es kam erst in den 1970ern in Mode, davor trank man aus der breiten Cocktailund Champagnerschale. Man kennt sie aus unzähligen Hollywood-Filmen. ?Die Entscheidung zwischen ihnen ist keine Sache des Geschmacks, sondern hat eher praktische Gründe. TEXT ANGELO PEER DREIECK ODER MULDE DIE QUAL DER WAHL Was durchaus einige Vorteile hat, denn man muss nicht so aufpassen, die Schale liegt auf der Handfläche auf, man hält sie, ohne etwas zu verschütten. Beim Dreiecksglas kann dagegen der kleinste Rempler ein Überschwappen auslösen, und Cocktails trinkt man ja nicht gerade selten Schulter an Schulter – was letztlich wiederum zum aktuellen Revival des Schalenglases führte. Hybridformen bietet Riedel an. Das Martiniglas »Vitis« ist ein am oberen Rand leicht nach innen geschwungenes Dreiecksglas. Das Martiniglas »O« ist ein Dreieck mit breiterem Fuß zur Erhöhung der Standfestigkeit. Bezeichnend ist, dass es bei den amerikanischen Libbey-Gläsern, die auch Europas Bars im Sturm erobert haben – das sind diese dickwandigen, Sie kennen sie –, kein Shortdrinkglas gibt. Die beginnen erst bei Medium- und Longdrinks. Cocktails sind offensichtlich zu zart dafür. < 04 / 16 falstaff 85

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