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Falstaff Living 02/2016

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living / trends / PORTRÄTS HELLA JONGERIUS Nach einer Tischlerlehre absolvierte die Niederländerin die Design-Uni in Eindhoven. Sie wurde Teil des Kollektivs Droog und gründete kurz darauf ihr eigenes Studio. Vitra und Nymphenburg zählen ebenso zu ihren Klienten wie KLM oder Ikea. Ihre Leidenschaft für Farben und Materialien verleiht ihren Entwürfen den unvergleichlichen Jongerius-Touch. www.jongeriuslab.com FOKUS FARBE Nein, sie habe wirklich keine Lieblingsfar - be, lässt Hella Jongerius im Interview mit LIVING beim diesjährigen Salone del Mobile wissen. Und so sanft ihre Stimme dabei auch klingen mag, es ist ganz klar: Diese Dame duldet keinen Widerspruch. Übel nehmen kann man ihr das freilich nicht, zu schwer wäre die Qual der Wahl. Denn die Niederländerin mit Abschluss an der renommierten Design-Uni Eindhoven hat schließlich die vergangene Dekade damit zugebracht, die Farbwelt des Traditionsunternehmens Vitra zu erarbeiten. Dabei hat sie Nuancen sortiert, gruppiert und kategorisiert, sich in Archive und die Werke ihrer Kollegen – tot oder lebendig – vertieft. Eine Spurensuche, die ebenso viel Hartnäckigkeit wie Liebe zum Detail erfordert. Über beides verfügt die Niederländerin im Übermaß. In all ihren Entwürfen zollt sie hochachtungsvoll der Handwerkstradition Tribut, oftmals mit gekonnten Hightech-Kniffen. In ihrem Atelier wird nach wie vor hauptsächlich von Hand geformt gearbeitet, die Materialien für ihre Entwürfe entwickelt sie am liebsten gleich mit. Denn ebenso überlegt und voll Bedacht wie ihre Sätze in Gesprächen ersinnt sie auch Objekte. Nie kreiert die Wahl-Berlinerin um des Neuen willen, immer unterzieht sie Designs einer mitleidlosen Prüfung ob ihrer Existenzberechtigung. Frau Jongerius hat schließlich ein Faible für Langzeitbeziehungen. Mit ihren Auftraggebern ebenso wie mit ihren eigenen Entwürfen. »Gutes Design hat viele verschiedene Lagen, die man nach und nach entdeckt, und zieht uns so immer wieder aufs Neue in seinen Bann.« 14 falstaff 02 / 16 Rad auf Draht Frei schwebender Farbverlauf an der Decke der Casa Vitra bei der Mailänder Möbelmesse. DESIGNERS TO WATCH Nüchterne Niederländerin oder verspielte Slowenin – diese Damen stellen hohe Ansprüche. Entworfen wird in den Ateliers von Hella Jongerius und Nika Zupanc nur, was Erbstück-Potenzial hat. Fifty Shades of Red Farbe definiert sich in Jongerius’ Augen vor allem durch ihr Gegenüber. Die Melange in Rot ist gekonnt komponiert. Fotos: Eduardo Perez, Vitra, Nika Zupanc, beigestellt

NIKA ZUPANC Mit Auszeichnung absolvierte sie die Ausbildung an der De signakademie in Ljubljana und machte sich danach in Siebenmeilenstiefeln auf den Weg in den Design-Olymp. Ihre slowenischen Wurzeln kommen in den Entwürfen von Nika Zupanc ebenso zum Tragen wie persönliche Kindheitserinnerungen und Größen der Welt literatur. www.nikazupanc.com Bitte setzen Filigran und doch mit allen vier Beinen am Boden sind die Stühle aus dem Atelier von Nika Zupanc. FRAU FÜRS FEINE Shine a Light Ähnlich wie seinerzeit Nabokovs Kindfrau behält Lampe »Lolita« im Spiel mit ihrem Betrachter stets die Oberhand. Sie ist zweifellos der spannendste Design-Export, den Slowenien in den letzten Jahren zu bieten hat. Nika Zupanc hat von ihrem Atelier in Ljubljana aus längst die internationale Szene erobert. Den Durchbruch feierte sie mit ihrer Lampe »Lolita«, die Marcel Wanders’ Label Moooi mit ihr produzierte. Und die – wie ihr literarisches Vorbild – gekonnt mit der Erwartung des Betrachters spielt. Ist der naive Schirm ein Rock, ein Hut, ein Ballerina- Tutu? »Lolita« stellt unter Beweis, wie gekonnt die junge Slowenin in ihren Entwürfen Minimalismus mit Weiblichkeit, verspielte Details mit dezenter Eleganz vereint. Nika Zupanc ist, wenn man so will, Paradefrau des Paradoxons und behauptet sich ganz selbstverständlich im nach wie vor männerdominierten Design-Kosmos. In jedem ihrer Entwürfe findet sich aber auch ein Detail aus der Zupanc’schen Biografie. Im viel beachteten »5 o’clock Chair« hat sie ihrer Liebe zu englischem Blumenporzellan ein Denkmal gesetzt. Was sich hinter ihrer Kollektion namens »Self Discipline« verbirgt, lässt sich unschwer erraten – daran mangelt es der Designerin jedenfalls nicht: Jedes Produkt, das ihr Atelier verlässt, soll Erbstück-Potenzial haben. »Entwürfe müssen auch für die nächste Generation noch funktionieren!«, erklärt Nika Zupanc ihre Maxime. Das setzt ein hartes Auswahlverfahren mit der dafür nötigen Portion Selbstkritik voraus. Am Ende gibt es dafür Objekte, die gekommen sind, um zu bleiben. Fotos: xxxxx »Jedes meiner Produkte ist bis zu einem gewissen Grad autobiografisch angehaucht.« 02 / 16 falstaff 15

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