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Falstaff Karriere 04/2016 - powered by hogastjob.com

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karriere / TRADITIONSBETRIEBE > gewonnen. »Der Umsatz steigt jährlich um 30 %«, so Kunze. Noch etwas haben beide gemeinsam: sechs Wochen nahm der Umbau in Anspruch. Kunze verlegte unter anderem neue Elektroleitungen, baute das Inventar aus, ließ die Sitzbänke aufpolstern und tapezieren, den Boden neu verlegen. Hummel setzte auf Maßanfertigungen und echte Materialien von Nussholz bis Leder statt Linoleum und Plastikkunstleder. Unantastbar waren die Sitzanordnung, Sitzbar, Luster und Gaderobehaken. »Stolz sind wir auf den Fischgrätboden, den wir unter drei Schichten Spanplatten entdeckt haben und teilweise restaurieren konnten.« Ein gutes Beispiel dafür, dass Renovierungen – laut Hummel hat jede Generation ihren großen Umbau zu meistern – auch Tradition und Geschichte stärken können. Café-Restaurant »Hummel« 1935 hat die Familie Hummel das damalige »Café Parzival« übernommen und zum »Hummel« gemacht. 2012 folgte ein Umbau, den die heutige Chefin seit 2009 plante. »Ich musste zuerst der Bank beweisen, dass ich meine Kennzahlen im Griff habe«, so Christina Hummel. MARKETINGINSTRUMENT OBER Es kann natürlich auch anders laufen. So blieben im Jahr 2003 die Gäste dem »Café Museum« fern und straften damit die Idee ab, das Kaffeehaus in die Ära von Adolf Loos zurück zukatapultieren. Wobei man nur von einer »Anlehnung« an Loos sprechen konnte, von »Loos-esquem« Interieur. Als Berndt Querfeld (»Café Landtmann«) den Betrieb K affeehäuser, die von alten Damen frequentiert werden, haben gutes Essen – das hat Architekt Eichinger beobachtet. Man achte also auf seine Zielgruppe! »Café Drechsler« Anfang 2017 jährt sich der Umbau durch Terence Conran zum 10. Mal. Sein Briefing: Die Prinzipien des Cafés zu erhalten und in punkto Funktionalität abzuklopfen. Neu hinzugefügt wurde eine große Bar. Die Besitzer des Cafés sind bis heute zufrieden. übernahm, den Plüsch und damit die Gemütlichkeit zurückbrachte, boomte das »Café Museum« wieder. Gregor Eichinger betont einen immateriellen Erfolgsfaktor: die Kellner – im Kaffeehaus Ober genannt. »Sie binden die Gäste, machen aus ihnen Stammgäste. Schwierig finde ich die elektronischen Bestellgeräte, sie verhindern Nuancen, also Sonderwünsche, Vorlieben.« Auch Christina Hummel weiß um die Bedeutung des Faktors Mensch. »Vorletztes Jahr ist ein Mitarbeiter nach 36 Jahren in Pension gegangen, derzeit steht der längst gediente Kollege bei 25 Dienstjahren. Was das an Kosten bedeutet, muss ich nicht erwähnen, ich sehe das aber mittlerweile als Marketingausgabe.« Auch wenn es wenig bis nichts mit Design zu tun hat, bringt Hummel das Produkt, den Kaffee an sich, ins Spiel: »Wir hatten jetzt zwei Monate einen Barista als Trainer für meine Thekenkräfte eingestellt – er hat unseren Mitarbeitern die Tricks des perfekten Milchschaumes verraten. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wir müssen den Baristashops gegenüber konkurrenzfähig bleiben.« Die Klubobfrau der Wiener Kaffeehausbesitzer weiß, dass nicht wenige ihrer Kollegen die Anforderungen der heuten Zeit negieren. »Wir sind gerade dabei unsere Mitglieder hierfür zu sensibilisieren und planen für das kommende Frühjahr eine Podiumsdiskussion, um herauszufinden, wo wir wie helfen können.« Apropos helfen: Architekt Eichinger sieht hier auch die Politik gefordert. »Es müsste der Stadt Wien etwas wert sein, den Kaffeehäusern ihren Status zurückzugeben.« < Fotos: Cafe Drechsler, beigestellt 82 falstaff 04/2016

gadgets FLEXIBLE BAR Im Showroom Eine Bar, viele Möglichkeiten – der »Seliger«-Showroom zeigt die Bandbreite des Tischlerhandwerks. ERST KAFFEE, DANN DRINK – PER KNOPFDRUCK Die Bar ist Spielwiese der großen Kinder, Labor der Tüftler, Experimentierfeld der Designer. Gerade in den letzten Jahren hat das Metier deutlich an Fahrt aufgenommen – kaum ein Monat vergeht ohne Opening oder noch spektakuläreres Drinks-Menu. Schade eigentlich, dass das Interieur im Normalfall starr ist und sich dem Wandel nur schwer anpassen kann. Außer natürlich, es handelt sich um eine flexible Bar, wie man sie seit kurzem im Wiener Showroom des österreichischen Traditionsunternehmens »Seliger« bewundern kann. WANDEL-BAR Foto: beigestellt Dieses »Design-Gadget« fungiert als 24 Stunden-Wegbegleiter – multifunktional und wandelbar. Tagsüber ist sie eine stilsichere Kaffeeinsel, ein Verkaufspult mit integrierten Monitoren und versenkbarem Kassensystem. Mit entsprechender Abendzeit – oder einfach nur entsprechender Stimmung – lässt sich die Bar per Knopfdruck in eine Champagnerbar verwandeln um später vollautomatisiert zur Cocktailschenke zu mutieren. Kommt die Bar in Bewegung, gehen verspiegelte Vitrinen auf, der Tresen wird länger, Kimonolampen der Designerin Megumi Ito kommen aus der Decke und digitale Tropfenmuster werden auf den eingebauten Screens sichtbar. Eine natürlich nicht für die Serienproduktion bestimmte Hommage an den Werkstoff Holz, designt von Gregor Eichinger. 04/2016 falstaff 83

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