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Falstaff Karriere 04/2016 - powered by hogastjob.com

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karriere / PERSONALITY

karriere / PERSONALITY Graf und Gräfin von Moltke Gemeinsam für zwei Hotels verantwortlich. Hochzeitslocation Die »Egerner Alm« bietet bis zu 65 Personen Platz. KLAUS GRAF VON MOLTKE Relais & Chateaux »Park Hotel Egerner Höfe« am Tegernsee und »Gut Steinbach« im Chiemgau KARRIERE Wie definieren Sie für sich das Gastgeber-Sein? KLAUS GRAF VON MOLTKE Gastgeber zu sein bedeutet für mich vor allen Dingen, dass ich Menschen mag, und Menschen zu mögen bedeutet, dass es einem Freude bereitet, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich habe schon als junger Unternehmensberater Ende der 1980er-Jahre die Sensibilität gebraucht, meine Kunden zu einem Ergebnis zu begleiten. Das war für mich eine wichtige Schule. Wo ziehen Sie die Grenzen? Für mich wird die Grenze im Umgang mit Menschen durch die Art und Weise des Präsentierens gesetzt. Ich habe noch nie das Gefühl gehabt, dass ich von Gästen vereinnahmt werde. Ich sehe mich als Gastfreund und meine Gäste als Freunde des Hauses. Das funktioniert nun seit 25 Jahren ausgezeichnet. Sehen Sie sich auch als Gastgeber im Internet? Glücklicherweise haben wir zu 90 % positive Rückmeldungen und erleben große Wertschätzung. Leider sind wir aber auch mit einzelnen sehr persönlichen, eher sogar persönlich herabwürdigenden Kritiken konfrontiert. Die müssen wir schlicht und ergreifend aufnehmen und analysieren. Wir sind in der letzten Zeit sehr stark von einer wünschenden Generation zu einer fordernden Generation geworden – ich würde mir hier und dort etwas mehr Balance erhoffen und Hochachtung vor denen, die tägliche Dienstleistung bieten. Kann man Ihrer Meinung nach lernen, ein guter Gastgeber zu sein? Ein wirklicher Gastgeber zu sein, Menschen mit Leidenschaft zu begegnen, ist sicherlich nicht erlernbar. Was man sich aneignen kann, ist das Wissen um den perfekten Umgang mit Menschen und die erstklassige Form der Dienstleistung. Am Tegernsee Die »Hofgeister«sorgen für das perfekte Ambiente. Fotos: Stefan Schiefer, Renate Möller, Bar Albert / Robert Frankl, beigestellt 24 falstaff 04/2016

Bar Albert Die Weinbibliothek im Kufsteiner Lokal. ALBERT KRIWETZ »Bar Albert« in Graz und Kufstein auch einen Selbstbedienungsladen aufmachen. KARRIERE Wie definieren Sie für sich das Gastgeber-Sein? ALBERT KRIWETZ Ich denke, es ist wichtig, den Gast nicht als abstrakte Figur zu verstehen. Jeder Gast ist einzigartig. Hat eigene Vorlieben, einen individuellen Geschmack, spricht eine eigene Sprache. Als Gastgeber muss man sich in jeden Einzelnen hineinversetzen können. Daran arbeite ich jeden Tag. Wo ziehen Sie die Grenze? Es gibt ja auch Gäste, die erwarten, dass der Lokalbesitzer quasi immer selbst vor Ort ist. Ich ziehe da keine bewussten Grenzen, habe aber die Erfahrung gemacht, dass der Gast immer das spiegelt, was du selbst bereit bist zu geben. Wenn ich also gerne viel erzähle, darf ich auch damit rechnen, dass mir viel erzählt wird. Daraus ergibt sich dann das, was man als In- Beziehung-Gehen bezeichnen kann. Und genau das ist doch mein Job, sonst könnte ich ja Wie motivieren Sie sich an schlechten Tagen, nicht Ihr Lachen zu verlieren? Es geht nicht darum, immer zu lachen. Manchmal tut eine gewisse Ernsthaftigkeit auch im Gastgewerbe sehr gut. Aber ja, es gibt Tage, da komme ich in die Bar und bin müde oder ausgelaugt. Dann kommen die ersten Gäste. Die bringen Freude mit – da kommt mit jedem Gast Energie und Kraft. Und schon bin ich wieder Feuer und Flamme. Freude steckt an – auch die des Gastes. Kann man Ihrer Meinung nach lernen, ein guter Gastgeber zu sein? Das ist wie in jedem Beruf. Wenn ich mich nicht für Pflanzen interessiere, sollte ich vielleicht nicht unbedingt Gärtner werden. Und wenn ich mich nicht für die Bedürfnisse von Menschen interessiere, ist Gastgeber vermutlich nicht der ideale Beruf. Man kann viel lernen – und diese Ausbildung dauert ewig. Albert Kriwetz »Der Gast spiegelt immer das wider, was du bereit bist zu geben«. DAS SAGEN DIE BERATER Mit der Frage nach dem »perfekten Gastgeber« begibt sich KARRIERE auf eine philosophische Metaebene, die für manch einen schwer greifbar ist. Unternehmensberaterin und Businesscoach Maria Th. Radinger findet dagegen recht klare Worte, die Hotelier Kröll indirekt in seinem Weg bestärken: »Die meisten Gäste schätzen Gastgeber, denen sie auf Augenhöhe begegnen können, die Zeiten von devoten Dienern sind vorbei. Das stärkt auch das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter.« Eine Frage, die man sich stellen sollte: »Sind Sie noch gerne Gastgeber? Haben Sie Freude daran, Ihre Gäste zu überraschen und ihnen unvergessliche Momente zu bereiten? Gäste spüren, ob man seine Arbeit mit Begeisterung und Leidenschaft macht.« Radinger, die auch das Buch »Was Gäste wünschen« veröffentlicht hat, betont die Wertigkeit der Begegnung. »Alles in unserem Alltag wird schneller und anspruchsvoller – damit steigt auch der Wunsch nach Geborgenheit und Harmonie durch Individualisierung und maßgeschneiderte Angebote.« Profilerin Patricia Staniek beantwortet die Frage, ob man zum Gastgeber-Sein geboren sein muss, provokant: »Jede Hausfrau, jeder Vorstand, jeder Polizist, jeder Psychopath, jeder dissozial Funktionsgestörte kann ein guter Gastgeber sein.« Gastgeber zu sein, sei eine Rolle, die dem einen leichter, dem anderen schwerer fiele. Aber: Wie jede Rolle sei auch diese erlernbar. Ihre Frage »Sind Sie sich sicher, dass Sie noch nie an eines Psychopathen-Tisch saßen?« lassen wir mal einfach so stehen. WAS GÄSTE WÜNSCHEN Maria Th. Radinger und Lis Droste Umfang: 192 Seiten Matthaes Verlag ISBN 978-3-87515-085-8 Info www.wiesergut.at www.gut-steinbach.de www.egerner-hoefe.de www.bar-albert.com www.guterstil.at www.managementpilots.com < 04/2016 falstaff 25

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